Eigentlich ist der berühmte Elberadweg 1200 Kilometer lang. Wir folgten ihm ein kleines Stück von Bad Schandau über Dresden bis Riesa.

Anreise per Zug, danach noch ein paar Kilometer mit dem "Wanderschiff" in den Ort Schmilka. Er liegt zwar gegen unsere Fahrtrichtung, aber wir haben Zeit, und er soll wunderschön sein.

Nur 75 Einwohner zählt Schmilka. Fachwerkhäuschen drängen sich den Berg hinauf zur Mühle aus dem Jahr 1665, die immer noch Mehl mahlt. Alles steht im Zeichen von Bio – das gilt für die Bäckerei wie für die Brauerei und viele Unterkünfte.

Wir bleiben länger im Ort als gedacht. Hier mal urlauben?

Mit der warmen Augustsonne auf der Haut genießen wir die Aussicht auf eine gemütliche Tour: heute 60 Kilometer bis Dresden, morgen etwa genauso viel bis Riesa, dem Endpunkt unseres Trips und verlängerten Wochenendes.

Rund 750 Felszinnen und Massive ragen im Nationalpark Sächsische Schweiz auf. Zu den beeindruckendsten zählt für uns der 90 Meter hohe Bloßstock – 1891 wurde er erstmals bestiegen. Die Kletterer nutzten dabei einen Baumstamm, den sie in der Scharte zum Nachbarturm verklemmten.

Die Pappelallee zu Füßen des Lilienstein-Massivs spendet ihren Schatten der Kaiserstraße – Napoleon I. ließ sie anlegen.

Entspannt kommen wir in Dresden an. Eigentlich würden wir gerne länger als nur eine Nacht bleiben, denken wir, als wir vom Uferrand der Neustadt hinüberschauen.

Auf der anderen Seite der Elbe erstrecken sich über 500 Meter die Brühlschen Terrassen mit Blick in die Altstadt. Sie gehörten ursprünglich zur Befestigungsanlage, heute flaniert man hier. Im Geländer soll August der Starke den Abdruck seines Daumens hinterlassen haben – ein Gerücht: Es wurde erst 14 Jahre nach Augusts Tod montiert.

Wer einen Helm trägt, kann sich den Touri-Sonnenhut sparen.

Semperoper 2.0: Der erste Bau wurde bei einem Brand 1869 komplett zerstört, die heutige Oper 1878 eingeweiht. Von der Sächsischen Staatsoper aus schwingen wir uns wieder auf die Räder.

Der Domkeller in Meißen ist ein echter Logenplatz. Wir gönnen uns dort eine Rast auf halber Strecke nach Riesa. Zu Köstlichkeiten wie dem Landschweinbraten oder dem Basilikumpesto gibt es ein kühles Bier und einen freien Blick über die traditionsreiche Porzellanstadt. Man mag gar nicht mehr weg hier.

Endspurt: Gerade mal 30 Kilometer trennen uns noch vom Ziel. Hinter uns gleich zwei Klassiker: die spätgotische Albrechtsburg, höchstwahrscheinlich der erste Schlossbau Deutschlands, und der altehrwürdige Meißner Dom.

Wer jetzt Lust auf mehr Elbe bekommen hat, findet alle Etappen unter: elberadweg.de
Weiteren Radtouren-Highlights hier
FAQs zum Thema Radfahren
Wie viele km schafft man mit dem Rad am Tag?
50-200 km am Tag, abhängig von der Strecke (Höhenprofil), dem Wetter, dem Fitnesslevel und dem möglichen Gepäck. Bei sehr untrainierten und ungeübten Radfahrern kann man mit rund 20 – 30 Kilometer am Tag rechnen. Bei einer normalen Fitness lassen sich rund 50-70 Kilometer am Tag radeln. Bei durchgehend gerader Strecke schafft man dann auch schon mal zwischen 70 und 100 Kilometer. Wer sportlich unterwegs ist oder an einem Event teilnimmt, kann auch 120-150 km zurücklegen. Extremfahrer schaffen auch über 200 km am Tag.
Wieviele Kilometer sollte ich pro Tag anpeilen?
Die tägliche Distanz für Radreisen sollte der eigenen Fitness und der Beschaffenheit der Tagesetappe angepasst werden. Eventuell sollte man auch wetterabhängige Änderungen in Betracht ziehen. Fährt man über einen Alpenpass, sind vielleicht 40-50 km pro Tag schon genug. Hat man eine flache Asphaltstrecke vor sich, kann man auch 80-100 km planen.
Was für ein Fahrrad für lange Strecken?
Trekkingräder sind Alleskönner und können auch auf längeren Touren eingesetzt werden. Da sie oft mit Federgabeln und Scheibenbremsen ausgestattet sind, eignen sie sich gut für die Mitnahme von Gepäck. Die aufrechte Sitzposition sorgt für Komfort auf längeren Strecken.
Reiseräder sind speziell für lange Touren ausgelegt, erlauben meist eine üppige Beladung oder die Option für weitere Anbauteile und kommen ebenfalls mit einer bequemen Sitzposition daher.
Welches Fahrrad für schnelle Touren?
Für hohe Geschwindigkeiten und die sportliche Nutzung eignet sich am besten ein Rennrad, welches durch geringes Gewicht dank Carbon oder Aluminium punktet.
Welches Fahrrad bei welcher Größe?
Besonders bei Kindern ist die richtige Fahrradgröße wichtig. Ein Richtwert gibt die Schrittlänge. Dafür sollte das Kind ein Buch zwischen die Beine klemmen und so weit wie möglich nach oben schieben. Anschließend wird der Abstand von der oberen Kante des Buches bis zum Boden gemessen. Diese Länge hilft zur Einordnung bei der Fahrradgröße. Am besten lässt man sich jedoch im Fachgeschäft vor Ort beraten. Für Rennräder als auch für Gravelbikes für Erwachsene eignet sich der ROADBIKE-Rahmengrößenrechner.
Welches Fahrrad für Straße und Gelände?
Für das Gelände und enorme Belastungen konzipiert sind Mountainbikes. Die gefederte Gabel sorgt für mehr Stabilität und Komfort. Auch Gravelbikes eignen sich als Allrounder für das Gelände. Für die Straße ist ein City Bike optimal, da sie für die Nutzung im Straßenverkehr ausgelegt und verkehrstauglich ausgestattet sind. Das Trekkingrad eignet sich ebenso für die Straße, ist aber tendenziell auch geländetauglich.
Welche Muskeln trainiert man beim Radfahren?
Die Muskeln, die beim Radfahren am meisten arbeiten müssen, sind natürlich die Beine. Darunter der Gluteus Maximus (Gesäßmuskel), der für die meiste Trittkraft aber auch für Gleichgewicht und Stabilität sorgt. Die Muskelgruppe der Hamstrings (hinterer Bereich der Oberschenkel) werden ebenfalls trainiert. Die zweite wesentliche Kraftquelle bilden die Muskeln Vastus Medialis, Rectus Femoris und Vastus Lateralis, die den Quadrizeps (Muskelbündel des Oberschenkels) bilden. Mit für die Trittkraft verantwortlich ist drüber hinaus die Wadenmuskulatur, der Seoleus (Schlüsselmuskel für Gehen und Laufen) und der Tibialis Anterior, der für das Gleichgewicht in Knien und Fußgelenk verantwortlich ist. Neben den Beinen sind weitere Muskeln beim Radfahren wichtig und aktiv, darunter Bauch- und Lendenmuskeln, Schulter und Arme.