Von Camp zu Camp wandern
Dank der steigenden Zahl an Trekkingcamps darf man mittlerweile auch in mehreren deutschen Regionen ganz legal in freier Natur zelten – für viele das ultimative Outdoorerlebnis. Als Vorreiter der Idee gilt die Pfalz, wo 2009 die ersten sieben Wildnislager entstanden, seitdem sind acht weitere hinzugekommen. Eine lohnende Rundstrecke fürs lange Wochenende leitet z. B. vom Camp 8 bei Enkenbach-Alsenborn über die Plätze 9 bei Ramsen und 10 bei Imsbach und auf einer Variante zurück (45,5 km, 1190 Hm). Infos: trekking-pfalz.de
Burgentrio im Leiningerland
Mit rund 500 Burgen und Schlössern besaß die Pfalz im Mittelalter die höchste Dichte an Herrschaftsbauten in Deutschland. Ein besonders lohnender Ausflug entführt Wanderer in die Zeit der Leininger Grafen: Von ihrem Stammsitz Altleiningen leitet der Burgenweg (22,5 km, 6 Std., 555 Hm) weiter zu den Festungen Neuleiningen und Battenberg, neben kulturellen Glanzlichtern warten auch herrliche Aussichten s wie kuriose Steingebilde wie der »Kamelkopf«. Wegbeschreibung, Karte und Höhenprofil: tourenplaner-rheinland-pfalz.de
Im Reich von König Watzmann
Mit seinen zwei gewaltigen Zackenhörnern bildet das Watzmann-Massiv (2713 m) den alles beherrschenden Blickfang im Berchtesgadener Land. Um die sagenumrankte Bergmajestät gebührend zu bewundern, nehmen ausdauernde Wanderer etwa die sensationelle, technisch unschwierige Tour zum südlich aufragenden Hirschwieskopf (2114 m) in Angriff. Den Hammerblick von oben muss man sich verdienen: Zirka neun Stunden dauern der Auf- und Abstieg, dabei kommen rund 1450 Höhenmeter zusammen.
Naturpark Nagelfluhkette
Drei Gebirgskämme bilden in der Grenzregion zwischen Allgäu und Vorarlberg den Naturpark Nagelfluhkette. Als Paradetour gilt die knackige, mindestens siebenstündige Überschreitung des zentralen Gipfelgrats, eine leichtere und einsamere Traumtour startet in Balderschwang: der Aufstieg (5 Std., 13 km, 700 Hm) zum Hochschelpen (1552 m), mitten durch einen der urwüchsigsten Winkel des Gebirgsstocks. Das Tourenbuch »Wandern und Erleben im Naturpark Nagelfluhkette« gibt es in den Naturparkgemeinden für 4,50 Euro.
Auf den Chiemgauer Blumenberg
Ein grandioser Gipfelblick, der den Wilden Kaiser, die Hohen Tauern, das Karwendel sowie die Berchtesgadener und Stubaier Alpen erfasst, dazu eine überbordende Blütenpracht an seinen Hängen: Kein Wunder, dass der Geigelstein (1808 m) zu den begehrtesten Zielen im Bayerischen Teil der Chiemgauer Alpen zählt. Aus allen umliegenden Tälern ziehen Wege empor, als klassische Strecke gilt der technisch problemlose Westanstieg (7 Std., 1090 Hm) von Huben über die Priener Hütte (1410 m). Buch: Chiemgau, Rother 2018, 14,90 Euro
Wikinger-Friesen-Weg
Von den Stränden, Salzwiesen und Dünen der Nordsee-Halbinsel Eiderstedt bis zum 42 Kilometer langen Ostseefjord Schlei verlaufen die beiden kombinierbaren Routen (167 bzw. 177 km) des Wikinger-FriesenWegs. Die markierte Strecke entlang alter Handelswege führt Biker durch herb-schöne Küstenregionen und grünes Binnenland, dazwischen liegen verträumte Dörfer, charmante Städte sowie 43 Stellen, zudenen ein kostenloser Audioguide die Geschichte der Region erzählt. wikinger-friesen-weg.de
Hase-Ems-Tour
Mal entlang blühender Obstbaumalleen und Rosensträucher, mal vorbei an wildromantischen Heide- und Moorlandschaften rollen Radler auf der leichten Hase-EmsTour (5 Tage, 328 km, 930 Hm). Als Start der Rundstrecke bietet sich Melle an der Hasequelle an. Neben viel Naturidylle liegen auch mehrere geschichtsträchtige Orte am Weg, darunter etwa die Tuchmacherstadt Bramsche sowie Haselünne mit seinen berühmten Kornbrennereien. Infos: reiseland-niedersachsen.de
Taubertal-Radweg
Zwischen der Welterbestadt Rothenburg und Wertheim am Main fließt die Tauber durch ein herrlich naturbelassenes Tal, vorbei an alten Mühlen, romanischen Kirchen, historischen Klöstern und hübschen Weinorten. Den meist flachen und autofreien Radweg (103 km, 415 Hm) links und rechts des Flusses adelte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club mit fünf Sternen; wer sich die Sehenswürdigkeiten am Weg in Ruhe anschauen möchte, sollte sich drei Tage Zeit nehmen. liebliches-taubertal.de
Naturpark-Südheide-Tour
Die Lüneburger Heide beeindruckt nicht nur zur Blütezeit im August und Dezember: Besonders im wasserreichen Süden lassen sich im Frühjahr Scharen von Zugvögeln beobachten, darunter auch Kraniche und Störche. Zu den weiteren Naturschauspielen zählt das Wollgras, das die Moore im April und Mai als weißer Watteteppich überzieht. Vom Rad aus erlebt man die Region etwa auf der Naturpark-Südheide-Tour (219 km, 4–6 Tage), los geht’s in der schönen Fachwerkstadt Celle. lueneburger-heide.de
Albsteig
Der Albsteig ist nah am Wasser gebaut: Er folgt dem gleichnamigen Fluss auf gut 83 Kilometern von Albbruck am Hochrhein bis zur Quelle am Schwarzwaldkönig Feldberg (1493 m). Dabei geht es vorbei an sprudelnden Wasserfällen und durch wilde Schluchten, aber auch mal durchaus schweißtreibend hinauf zu traumhaften Aussichtskanzeln. Sportliche schaffen den Weg in drei Tagen; steht der Genuss im Vordergrund, teilt man die Strecke am besten in fünf Etappen auf. albsteig.de
Zwei-Täler-Steig
Auf dem Zwei-Täler-Steig im Naturpark Südschwarzwald lernen Wanderer zwei Gesichter der Region kennen. Im östlichen Teil zieht die Strecke auf schmalen Pfaden und oft steil durch Schluchten und felsiges Terrain, im Westen gemütlich entlang einfacher Wege über sanft geschwungene Höhenzüge. Als Startpunkt der fünftägigen Rundtour (106 km, 4120 Hm) empfiehlt sich Waldkirch (260 m), denn so ist nach dem Aufstieg zum höchsten Punkt des Wegs am Kandel (1241 m) der knackigste Anstieg bereits geschafft. Info: zweitaelersteig.de
Ins Altmühltal
Auf ihrer rund 120 Kilometer langen Reise von Gunzenhausen nach Töging vereint die Altmühl alles, was einen idealen Kanuwanderfluss ausmacht: eine Naturkulisse aus verträumten Wiesenlandschaften und imposanten Kalkfelsen, Kulturschmankerl wie die Baudenkmäler von Eichstätt sowie die spritzigen Bootsrutschen bei Hagenacker und der Hammermühle, die für eine Prise Action sorgen. Etwa eine Woche sollte man einplanen. Infos und Gewässerkarte: naturparkaltmuehltal.de
Eine Fahrt auf der Donau
Zwar zwängt sich die Donau beim niederbayrischen Weltenburg durch ihre berühmteste Engstelle. Doch der für Paddler interessanteste Abschnitt startet am weniger bekannten Durchbruchstal bei Beuron in BadenWürttemberg, wo teils über 200 Meter hohe Kalksteinwände den »schwäbischen Grand Canyon« bilden. Die etwa 21 Kilometer lange Fahrt von der Einstiegstelle Hausen bis nach Sigmaringen nimmt fünf bis sieben Stunden in Anspruch, auch kürzere oder längere Touren sind möglich. donautaltouristik.de
Dies sind nur einige Wander-, Paddel-, und Radtouren-Highlights in Deutschland – viele weitere Inspirationen für euren nächsten Deutschland-Urlaub findet ihr den Artikeln und Tourenbeschreibungen unten auf der Seite.