Zillertaler Alpen: Wandern, Klettern, Skifahren & mehr

Klettersteige, Höhenwege, Skigebiete
3 gute Gründe für eine Reise in die Zillertaler Alpen

Update
Zuletzt aktualisiert am 17.03.2025

Lage und Charakter der Zillertaler Alpen

Die Zillertaler Alpen bieten Bergsportlern im Sommer wie im Winter eine riesige Palette an Touren. Zum größten Teil liegt die Gebirgsgruppe im österreichischen Tirol, mit der Wildkarspitze (3073 m) aber auch in Salzburg und südlich des Hauptkamms in Südtirol. Dieser über 3000 Meter hohe Hauptkamm erstreckt sich vom Brennerpass im Westen bis zur Krimmler Ache und der 2667 Meter hohen Birnlücke im Osten und bildet die österreichisch-italienische Grenze. Gletscher, die hier Kees heißen, gibt es zuhauf. Berge mit so berühmten Namen wie Olperer (3476 m), Hochfeiler (3510 m) und Großer Möseler (3376 m) locken Bergsteiger an. Bergwanderer hingegen steigen auf das Schönbichler Horn (3134 m) oder genießen den bloßen Anblick der Gipfel auf abwechslungsreichen Tageswanderungen. Im Winter lockt das Zillertal mit schneereichen Hängen vor hochalpinem Panorama.

Wie komme ich ins Zillertal?

Bei Jenbach zweigt sich das Zillertal vom Inntal ab. Hier startet die Zillertalbahn, die im Halbstundentakt bis nach Mayrhofen fährt. Ab Innsbruck ist man mit der Bahn rund 1,5 Stunden bis zur Endhaltestelle unterwegs. Bei Mayrhofen verzweigt sich das Tal und geht in das Tuxertal, das Zemmtal, das Stilluptal und den Zillergrund über; hier verkehren nur noch Taxis.

Für die Südtiroler Seite fährt man mit Zug oder Fernbus nach Sterzing, mit dem Bus geht es nach St. Jakob im Pfitschtal. Für das Pfunderertal fährt man mit dem Zug bis nach Vintl und für das Tauferertal sowie Ahrntal weiter bis nach Bruneck. Von hier fährt ein Bus bis nach Kasern im Ahrntal.

Zillertaler Alpen Österreich Tirol Berge Olperer Brücke Schlegeis Stausee
Zillertaltourismus / Tom Klocker

Sommeraktivitäten im Zillertal

Das Zillertal gilt als eine der Geburtsstätten des alpinen Bergsteigens insbesondere das Bergsteigerdorf Ginzling im Zemmtal. Es ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen in den Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen. In sieben Stunden wandert man durch das idyllische Floitental zur Greizer Hütte und zurück. Etwas weiter im Tal hinein zweigt der Zemmgrund ab. Bei einer Wanderung zur Berliner Hütte kommt man an traumhaften Wasserfällen und dem Zemmbach Staudamm vorbei und bekommt einen Blick auf die Gletscher des Alpenhauptkamms. Am Ende des Tals liegt der Schlegeisspeicher auf 1000 m Seehöhe. Von hier kann auf einer anspruchsvollen Wanderung das Schönbichler Horn (3181 m) bestiegen werden. Nicht nur der Tuxer Hauptkamm ist dann zu sehen, sondern auch der Große Möseler, welcher mit einer Seehöhe von 3478 m der zweitgrößte Gipfel der Zillertaler Alpen ist.

Allein in der Region des Zillertals gibt es eine Auswahl an über 1400 km Wanderwegen, 400 km Laufstrecken und 1300 km Fahrradstrecken. Zehn Bergbahnen verkürzen den Zustieg und 150 bewirtschaftete Hütten laden zur Einkehr ein. Auch die Tuxer und Kitzbüheler Alpen sind mit Liften zu erreichen. 72 Dreitausender können in den Zillertaler Alpen bestiegen werden; im Norden sind viele (noch) vergletschert, aus Südtirol führen eisfreie Wege auf den Hauptkamm. Doch auf den höchsten Gipfel, den Hochfeiler (3509 m), sollte man nur mit alpiner Erfahrung und Schwindelfreiheit wandern. Der Normalweg beginnt an der Hochfeilerhütte; schon der Zustieg ab St. Jakob in Südtirol lohnt sich und dauert um die sechs Stunden.

Wer gerne kraxelt, hat die Wahl zwischen 15 Klettersteigen sowie acht Kletter- und Bouldergebieten. In Mayrhofen starten direkt vier der beliebtesten Klettersteige in der Region. Mit den Schwierigkeiten B bis D ist für jeden etwas dabei, es gibt sogar eine D/E-Variante auf dem Astegg-Klettersteig. Zum Üben eignet sich der Erlebnisgarten Riederklamm, bevor es zum aussichtsreichen Alpinklettersteig Gerlossteinwand (C/D) geht. Eine große Auswahl an Sportkletterrouten bietet der Talschluss Zamser Grund mit dem Gebiet Ewige Jagdgründe, besonders viele Boulder gibt es im Sundergrund.

Action gibt es auch beim Canyoning in der Schwarzachschlucht. Schon Kinder ab zehn Jahren können hierbei kraxeln, ins Wasser springen und sich abseilen. Für Abkühlung sorgen auch die unzähligen Bergseen und Wasserfälle, wie der Schleierwasserfall oder der Wasserfall Weitental. Am Wasserfall Talbach führt sogar ein Klettersteig entlang.

Um die Zillertaler Alpen in ihrer Gänze zu erleben, kann man auch einen der zahlreichen Weitwanderwege angehen. Einer der bekanntesten ist der Berliner Höhenweg (89 km), der zu den anspruchsvollsten Hüttentouren der Alpen zählt. Kürzer ist die Peter-Habeler-Runde (57 km), auf dem der Olperer umrundet wird. Etwas einsamer ist man in Südtirol auf dem Pfunderer Höhenweg (81 km) unterwegs. Wer gerne noch länger wandert, kommt auch auf dem Tiroler Höhenweg (206 km), dem Traumpfad München-Venedig (530 km) und der Via Alpina (2000 km) durch die Zillertaler Alpen.

Winteraktivitäten im Zillertal

Bis in den April hinein ist Skifahren in den Zillertaler Skigebieten möglich. Der Hintertuxer Gletscher bietet sogar die längste Skisaison Österreichs mit schneesicheren Freeride-Routen sowie eine imposante Eishöhle. Die Zillertal Arena ist das größte zusammenhängende Skigebiet im Zillertal und bietet Pistenspaß für die ganze Familie. Im Mountopolis können Mutige sich an Österreichs steilste Piste wagen und im Hochzillertal-Hochfügen-Spieljoch gibt es neben breiten Pisten und Snowparks gemütliche Hütten zum Einkehren, wie die Kirstall- oder Wedelhütte. Diese vier Großraumskigebiete liegen auf einer Seehöhe von bis zu 3250 Metern und bieten fast 550 km präparierte Pisten.

Abseits der Piste haben Jung und Alt Spaß auf 48 km präparierten Rodelbahnen, 28 km davon sind sogar abends beleuchtet. Zum Langlaufen gibt es in der Region Zillertal mehr als 113 Loipenkilometer in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Mittelschwer ist zum Beispiel die teilweise beleuchtete Burgschrofen Marathonloipe, deren 4,5 km Strecke auch abgekürzt werden kann. Für Entspannung sorgen über 460 km Winterwanderwege, zum Beispiel der Erlebnisreichweg Gerlos (4 km, 1,5 Stunden) entlang des Gerlosbachs. Wer ein Abenteuer sucht, kann den Winterklettersteig Hochzillertal (C/D) gehen. Der durchgängig versicherte Alpinsteig führt von der Bergstation der Gondel Wimbachexpress auf den Wimbachkopf (2242 m) und zu Wedelhütte (1,5 km, eine Stunde).

In Südtirol bietet das Skigebiet Gitschberg-Jochtal 55 Pistenkilometer, drei Loipen und vier Rodelbahnen. Noch mehr Pistenauswahl gibt es in der Skiworld Ahrntal, einem Zusammenschluss aus vier Wintersportorten. 21 Lifte transportieren Skifahrer und Snowboarder zu 86 km Piste und sechs Funparks. Auch schöne Skitouren sind hier möglich, zum Beispiel auf den Großen Möseler (3478 m) oder das Mühlwalder Joch (2342 m). Ein Highlight sind die gefrorenen Wasserfälle im Pustertal. Von Dezember bis März eignen sie sich zum Eisklettern, wie der Tristenbachfall und der Furtheisfall.

Übernachtungsmöglichkeiten im Zillertal

  • 150 bewirtschaftete Hütten gibt es im Zillertal. Im Jahr 1879 erbaut, ist die Berliner Hütte im Zemmgrund die erste der Zillertaler Alpen und steht unter Denkmalschutz. Sie gilt als Symbol für die Anfänge des Alpinismus und der Gletscherforschung und bietet heute 140 Übernachtungsplätze mit zusätzlichen 30 Plätzen im Winterhaus. Preis im Matratzenlager ab 15 Euro/Nacht.
  • Wer sich im Zillergrund zum Wandern oder Klettern niederlassen möchte, kann auf der Häusling Alm übernachten. Es gibt drei Ferienwohnungen für zwei bis fünf Personen sowie Bergsteigerunterkünfte ab 33 Euro/Nacht.
  • Camper haben die Auswahl zwischen sechs Campingplätzen im Zillertal, die sowohl im Sommer als auch im Winter geöffnet haben. Zum Beispiel der Erlebniscampingplatz Mayrhofen, auf dem Erwachsene 16,20 Euro pro Tag zahlen plus Stellplatz für 19,50 Euro. Auch in Südtirol gibt es einige Plätze im Valler Tal und Ahrntal, z.B. hier:
39032 Sand in Taufers(IT)
Såndgøld Alpine Glamping
7 Bewertungen
50,00 EUR/Nacht

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