"Sieht aus wie neu", freut sich Anke über ihren frisch gewaschenen Daunenschlafsack. Vorher klagte sie über eine stark verringerte Wärmeleistung. Kein Wunder: Fette, Öle und Salze verkleben mit der Zeit die feine Struktur der Füllung. Dadurch bauscht sie nicht mehr so auf, und die Isolation sinkt. Das gilt auch für Kunstfaserschlafsäcke. Hält der Schlafsack nicht mehr so warm wie sonst, sollten Sie ihn also waschen.
Waschmaschine und Reinigung sind allerdings keine gute Option: "Die outdoor-Erfahrung zeigt, dass die Handwäsche in der Badewanne sowohl für Kunstfaser- als auch Daunenfüllungen am gründlichsten und schonendsten ist", sagt Schlafsackexperte Christoph Haas. Am besten klappt es bei kühlem, sonnigem Wetter – dann trocknen Sachen am schnellsten. Synthetikschlafsäcke waschen Sie mit Feinwaschmittel. Für Daunenschlafsäcke empfiehlt sich ein spezielles Waschmittel, etwa Downwash von Nikwax. Es enthält rückfettende Inhaltsstoffe, die die Langlebigkeit des natürlichen Isolationsmaterials erhalten. Für das Waschprozedere sollten Sie 60 bis 90 Minuten einplanen. Je stärker die Füllung des Schlafsacks, desto länger dauert es.
Beim Waschgang (siehe Schritt 1 unten) brauchen Sie Geduld, bis der Schlafsack durchnässt ist: Durch die recht dichten Gewebe muss das Waschwasser ins Füllmaterial eingearbeitet werden. Bei den Spülgängen (siehe Schritt 2) entfällt dies, drei bis fünf Durchläufe sind aber erforderlich, um alle Waschmittelreste zu entfernen. Besitzer von Kunstfasermodellen können danach aufatmen: Sie legen ihr Outdoor-Bett zum Trocknen nur noch über einen Wäscheständer. Das Trockenprozedere eines Daunenschlafsacks gestaltet sich dagegen aufwendiger – und nimmt einige Tage in Anspruch (siehe Schritt 3 bis 5). Doch Ankes Beispiel zeigt: die Mühe lohnt sich.
1. Waschgang

Die Badewanne ellenbogentief mit lauwarmem Wasser füllen. Daunenwaschmittel – oder für Kunstfasermodelle Feinwaschmittel – zugeben und den Schlafsack im Packsack hineinlegen. Stück für Stück vorsichtig herausziehen und im Waschwasser sanft durchkneten.
2. Spülgang

Wenn die Füllung durchnässt ist, lassen Sie das Wasser ab. Anschließend den Schlafsack fest zusammenrollen. Die Wanne mit kaltem Wasser füllen, den Schlafsack darin durchkneten. Nun das Spülprozedere mit frischem Wasser wiederholen – so lange, bis der Wanneninhalt keinerlei Trübung mehr zeigt.
3. Lockern

Um den Schlafsack zu trocknen, legen Sie ihn mit geöffnetem Zipper über einen Wäscheständer – am besten auf einem Fliesenboden oder draußen im Schatten (Sonnenlicht schwächt die Gewebe). Bei Daunenmodellen bildet die Füllung nach der Wäsche Klumpen, die Sie alle paar Stunden ausdrücken müssen.
4. Trocknen

Sobald die Daunenklumpen während des Ausdrückens nicht mehr tropfen (siehe 3.), lockert man sie durch schwaches Dagegenklopfen und vorsichtiges Auseinanderzupfen. Löst sich die Füllung, wird sie großzügig verteilt – das beschleunigt den Trockenprozess. Tipp: Bei dick gefüllten Modellen dauert das ein, zwei Tage.
5. Aufschütteln

Haben sich die Daunenklumpen fast komplett gelockert, wird der Schlafsack kräftig aufgeschüttelt. Im Idealfall mehrmals täglich, zur Not reicht es aber auch nur morgens und abends. Danach das Daunenbett wieder über den Wäscheständer legen. Nach drei bis vier Tagen sollte der Schlafsack trocken sein.