Abenteuer Alpen: Die schönsten Berghütten

Urige Wanderziele
Die schönsten Berghütten der Alpen

Update 2022
Zuletzt aktualisiert am 26.03.2022
Hüttentouren 02/2022
Foto: Hannes Tell

Tessin: Alpe Canaa

(siehe Bild oben)

Die Geschichte der fünf urigen Alpen, die hoch über den artenreichen Märchenwäldern des Tessiner Val di Lodano thronen, geht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Heute dienen zwei davon als spartanische Notbiwaks, aber die Alpe Canaa (1843 m) am Fuße des Pizzo Cramalina (2322 m) bietet mit 20 Schlafplätzen, Duschen und WC deutlich mehr Komfort. Man übernachtet dort während einer mitunter kräftig ansteigenden zweitägigen Rundtour (14,5 km, 1790 Hm) vom Talort Lodano aus. valledilodano.ch

Baltschiedertal: Baltschiederklause

Erst vorbei an historischen Wasserleitungen, durch Märchenwälder und über Blumenweiden, dann in die Hochgebirgswelt aus Fels und Eis: Auf dem Weg zur Baltschiederklause (2783 m) in der Jungfrau- Aletsch-Region gibt es viel zu sehen – kein Wunder, denn der traumhafte Hüttenanstieg (7 Std., 1770 Hm) vom Walliserdorf Ausserberg zählt zu den längsten der Schweiz. Geöffnet ab Juni, im Winter nur bei sehr guten Verhältnissen. Infos: sac-bluemlisalp.ch

Hüttentouren 02/2022
Iris Kürschner

Wer noch höher steigen möchte, braucht entsprechende Ausrüstung und Erfahrung: Weiter geht’s nur auf Hochtouren und in alpiner Kletterei.

Ötztaler Alpen: Oberetteshütte

Im Südtiroler Teil der Ötztaler Alpen besticht die auf 2670 Metern gelegene Oberetteshütte mit fantastischem Ortlerblick abseits der ausgetretenen Bergrouten. Zwar lässt sich das gastfreundliche Refugium vom Glieshof im Matschertal in rund zweieinhalb Stunden erreichen, noch schöner aber ist der Weg (6.20 Std., 1275 Hm) über "Klein Tibet": ein karges Hochgebirgsplateau, in dem die sieben türkisfarbenen Saldurseen leuchten. Hütteninfos und viele weitere Tourentipps: oberettes.it

      • Zustieg: 2,5 h
      • Höhe: 2670 m
      • Info: Geöffnet von Mitte Juni bis Ende September
DAV Sektion Garmisch Partenkirchen / Anton Brey

Ellmau: Meilerhütte

Inmitten der rauen Felskulisse des Wettersteinkamms wirkt die Meilerhütte (2366 m) wie eine Festung – ein willkommener Anblick nach dem Aufstieg, der selbst auf dem schnellsten Weg von Elmau über den Schachen (1870 m) gut vier Stunden dauert. Ist man im Innern wieder zu Kräften gekommen, wartet draußen etwa die Partenkirchner Dreitorspitze (2633 m) auf Bezwinger (leichter Klettersteig, 2 Std.). Vier Hüttenübergänge ermöglichen auch längere Touren durchs Gebiet.

        • Zustieg: 4 h
        • Höhe: 2366 m
        • Info: Geöffnet von Mitte Juni bis Anfang Oktober, alpenverein-gapa.de

Garneratal / Silvretta: Tübinger Hütte

Das österreichische Garneratal, ein südliches Seitental des Montafon, wirkt heute noch so ursprünglich wie vor Jahrhunderten. An seinem Ende liegt auf einem malerischen Hochkar die Tübinger Hütte (2193 m), ein gemütlicher Stützpunkt für Touren in die Silvretta.

Tübinger Hütte - Silvretta Montafon
tuebinger-huette.de

Lechtaler Alpen: Lorea-Hütte

Am östlichen Rand der Lechtaler Alpen thront die Lorea-Hütte (2022 m) auf einem langgezogenen Grasrücken – ein Logenplatz par excellence, um in das Wettersteingebirge und die Mieminger Kette zu blicken. Hoch kommt man in drei steilen Stunden vom Fernsteinsee aus, hinein nur mit DAV-Schlüssel, und als Gipfelziele locken etwa die leichte Grattour (1,5 Std.) zum Loreakopf (2471 m) oder der einsame Weg (1,5 Std.) zum Östlichen Kreuzjoch (2231 m). Anmeldung erforderlich.

      • Zustieg: ca. 2,5 – 3,5 h
      • Höhe: 2022 m
      • Info: Geöffnet von Juni bis September, lorea-huette.com

Bayern: Wildalm

Mit herrlicher Alleinlage in einem Hochmoor sowie uriger Gemütlichkeit punktet die über 300 Jahre alte Bayerische Wildalm (1450 m). Zum Idyll in den Blaubergen führen mehrere Wege, der spannendste, aber auch anspruchsvollste (5 Std., 880 Hm) leitet von Wildbad Kreuth durch die mit kleinen Klettereinlagen gespickte Wolfsschlucht. Zwei Touren sind oben Pflicht: die unschwierige Überschreitung des Blauberggrats (6 Std., 750 Hm) sowie der knackige Aufstieg (8 Std., 1340 Hm) zum Guffert (2195 m).

Voralberg: Reutlinger Hütte

Gegenüber den Eisburgen der Silvretta ragt ein Schmuckstück der Ostalpen auf: das Verwall. Besonders ruhig geht es in seinem Vorarlberger Teil zu, wo die mit dem Umweltgütesiegel der Alpenvereine ausgezeichnete Neue Reutlinger Hütte (2395 m) steht. Gipfelstürmer starten von hier etwa zur Rundschau auf der östlichen Eisentaler Spitze (2753 m, 3 Std.), mehrere Hüttenübergänge ermöglichen auch lange Touren. Zustiege und Routen: dav-reutlingen.de

      • Zustieg: 4 h
      • Höhe: 2395 m
      • Info: Ganzjährig geöffnet

Berner Oberland: Glecksteinhütte

Rund 900 steile, teils drahtseilversicherte Höhenmeter liegen zwischen Grindelwald und der Glecksteinhütte (2316 m) – kein Spaziergang, aber einer der schönsten Zustiege im Berner Oberland. Dampfende "Hüttäsuppä"  oder ein deftiges "Glecksteinrösti" mit Alpkäse, Speck und Spiegelei geben hier Kraft für Touren ins hochalpine Gelände oberhalb, wer grandiose Blicke lieber ganz unbeschwert genießt, hebt per Tandem-Gleitschirmflug ab.

        • Zustieg: 2,5 – 4 h
        • Höhe: 2316 m
        • Info: Geöffnet von Juni bis Oktober, gleckstein.ch

Südtirol: Gostner Schwaige

Satte 450 Kilometer Wanderwege durchziehen das Gebiet rund um die Seiser Alm, die zirka 20 km nordöstlich von Bozen eines der größten Hochplateaus der Alpen bildet. Vieles, was auf den weiten Wiesen blüht, landet im Topf von Franz Mulser, der in der Gostner Schwaige unterhalb des Schlern (2563 m) pfiffige Kreationen wie Blumensalat und Heublütensuppe im Brottopf anrichtet. Probieren kann man sie etwa bei einer dreistündigen Rundtour (9,5 km, 220 Hm) von Compatsch aus.

Trentino: Grasleitenpasshütte

Am Schnittpunkt zwischen Südtirol und dem Trentino, gleich am Übergang zum Rosengarten, klebt die Grasleitenpasshütte (2601 m) spektakulär am Fels. Nicht nur die Aussicht begeistert: Aus der Küche kommen hervorragende Knödel und andere Tiroler Spezialitäten, aus der Bar Fassbier und gute Weine. Der schönste Zustieg zieht von Weißlahnbad durch das malerische Tschamintal knackig hoch (5 Std., 1450 Hm), zu den Paradetouren oben zählt der leichte Klettersteig (2,5 Std., 350 Hm) auf den Kesselkogel (3004 m).

        • Zustieg: 5 h
        • Höhe: 2601 m
        • Info: Geöffnet von Ende Mai bis Oktober, im Winter an allen Wochenenden von Februar und März. grasleitenpasshuette.com
OD 2018 Hündeleskopfhütte Allgäu Pfronten vegetarische berghütte
facebook.com/huendeleskopfhuette

Allgäu: Hündeleskopfhütte

Die erste vegetarische Berghütte der Alpen steht auf 1180 Metern Höhe oberhalb des Pfrontener Ortsteils Kappel: die Hündeleskopfhütte. Neben Klassikern wie Kässpatzen und Kaiserschmarrn bereitet Wirtin Silvia Beyer auch wechselnde Tagesgerichte zu, etwa Rote-Bete-Carpaccio oder Zucchini-Lasagne mit Mandelmus. Der Aufstieg vom Ort dauert nur 45 Minuten, als Verlängerung bietet sich zum Beispiel die panoramareiche Edelsbergrunde (12,5 km, 4 Std., 380 Hm) an.

Schladming: Hochwurzenhütte

Auch wenn ihr Name bescheiden klingt: Die Niederen Tauern in der Steiermark und Salzburg ragen am Hochgolling stolze 2862 Meter empor. Der Aufstieg zur dunklen Felspyramide lässt sich auf dem Schladminger Tauern Höhenweg (7 Etappen, 78,5 km, 6445 Hm) mit Start an der Hochwurzenhütte (1850 m) einbauen, doch auch ohne den Gipfelsturm setzt das wilde und wasserreiche Gelände einen sicheren Tritt, Schwindelfreiheit und gute Fitness voraus. Etwas gemäßigter: die fünftägige Kurzvariante (43 km, 3935 Hm).

        • Zustieg: 2 h
        • Höhe: 1850 m
        • Info: Geöffnet von 17. Dezember 2021 – 18. April 2022 & 20. Mai – 9. Oktober 2022, hochwurzen.at

Graubünden: Läntahütte

Hoch oben im urtümlich-schönen Schweizer Valsertal steht die Läntahütte. Eine der zahlreichen Wandermöglichkeiten von hier: über den Passo Soreda (2759 m) ins Tessin. Doch bevor Sie weiterziehen, sollten Sie die gute Hüttenküche der Läntahütte genießen. Auch für Kinder gibt es jede Menge zu entdecken, und auf Wunsch erzählt der Wirt am Abend "schaurig-schöne Geschichten". Erwachsene verhocken bei anderen Geistern: In Graubünden auf der Läntahütte findet man eine Auswahl an Grappa, Whisky und Wein.

        • Zustieg: 3 h
        • Höhe: 2090 m
        • Info: Hüttenporträt und Reservierungsmöglichkeiten: laentahuette.ch

Chiemgauer Alpen: Reichenhaller Haus

Unterhalb des Hochstaufengipfels (1771 m) drängt sich das Reichenhaller Haus an die Felsen. Die höchstgelegene Hütte der Chiemgauer Alpen bietet einen erstklassigen Ausblick und die Chance auf einen unvergesslichen Sonnenuntergang.

OD Reichenhaller Haus Staufenhaus Hochstaufen Berchtesgadener-Land Bayern Berghütte
DAV Bad Reichenhall

Einfachster Zustieg zum Reichenhaller Haus auf dem Normalweg zum Gipfel. Anspruchsvolle Alternative: der "Steinerne-Jäger-Steig". Der Pidinger Klettersteig ist dagegen nur etwas für sehr erfahrene Klettersteiggeher, er zählt zu den schwersten in Deutschland.

        • Zustieg: 3–5 h
        • Höhe: 1750 m
        • Info: Geöffnet von Mitte Mai bis Mitte Oktober. Anfrage telefonisch: 086515566 oder per Mail. Infos: dav-badreichenhall.de

Lechtaler Alpen: Muttekopfhütte

Umgeben von Felsen, Wiesen und Latschenkiefern liegt die Muttekopfhütte über dem Tal, Wasserfälle und Bäche rauschen in der Nähe. Bringen Sie etwas Zeit mit, denn unmittelbar vor der Muttekopfhütte befindet sich das abwechslungsreiche Wander- und Kletterparadies Lechtaler Alpen mit Gipfeln wie dem Muttekopf (2774 m), Höhen- und Fernwanderwegen wie dem Lechtaler Höhenweg, Klettergärten und -steigen. Übrigens: Die liebevoll renovierte Muttekopfhütte ist auch für ihr herausragend gutes Essen bekannt.

        • Zustieg: 2–3 Stunden
        • Höhe: 1934 m
        • Info: Kontaktmöglichkeiten, Tourenvorschläge und ein vielfältiges Jahresprogramm unter muttekopf.at

Kärnten: Sadnighaus

Das Sadnighaus eignet sich perfekt als Familien-Basislager in den Kärntner Goldbergen. Es lässt sich zu Fuß, per Wanderbus oder mit dem Auto erreichen, oben warten heimelige Zimmer, zwei Spielplätze und viele leichte Wanderungen wie der Naturlehrweg Astner Moos (1 Std., 100 Hm) und die Tour (2,5 Std., 600 Hm) zum Moharkreuz (2454 m). Auch Familienpauschalen werden angeboten, auf dem Programm stehen unter anderem Stockbrotgrillen am Lagerfeuer und eine Schatzsuche in alten Stollen.

    • Zustieg: von Sagritz 3,75 h
    • Höhe: 1880 m
    • Info: Geöffnet von Mai bis Oktober & Dezember bis April, sadnighaus.at

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