Das e-link-System ist eine spezielle Verbindung zwischen Klettergurt und Rucksack, die den Hüftgurt des Rucksacks einspart und ungehinderten Zugang zum Material am Klettergurt ermöglichen soll. Das System soll vor allem beim Alpinklettern von Nutzen sein. Angetan von der Idee eines stabil sitzenden Rucksacks bei freiem Zugang zu den Materialschlaufen hat www.outdoor-magazin.com das System in der Praxis getestet.
Auf den folgenden Seiten finden Sie alle Daten sowie Vor- und Nachteile des Systems. Die Media-Show zeigt die Funktionsweise im Detail.
Mehr über Rucksäcke
So funktioniert das e-link-System
Am Einstieg einer Tour ziehen Sie wie gewöhnlich Ihren Klettergurt an und nehmen das Material aus dem Rucksack und verschließen ihn wieder. Danach entfernen Sie den Beckengurt des Rucksacks. Dazu lösen Sie jeweils den Haken aus der Stofflasche an der Hüftflosse sowie den Klettverschluss am Rucksack und ziehen den Beckengurt heraus.
Jetzt nehmen Sie den Rucksack auf eine Schulter und befestigen den Haken des Rucksacks in der Stofflasche am Klettergurt auf der selben Seite. Es ist besser, zuerst den zweiten Haken auf der anderen Seite am Klettergurt einzuhängen, bevor Sie den zweiten Schulterträger aufsetzen.
Jetzt müssen Sie nur noch Ihr Material in die Schlaufen am Klettergurt hängen, und los geht´s. Allerdings kann die Arbeit mit Haken und Laschen schon mit warmen Fingern in ein ziemiches Gefummel ausarten - von eiskalten, kletter-steifen Fingern ganz zu schweigen.
Vor- und Nachteile des e-link-Systems
Wir haben das System mit folgenden Komponenten getestet.
- Rucksack: Vaude Hard Rock 32+15 Liter
- Klettergurt: Edelrid Medius C in der Größe M
Vorteile:
- Rucksack sitzt beim Klettern sehr stabil
- einfacher Aufbau
- die vorderen Materialschlaufen sind frei zugänglich
- kein Gewurstel mehr aus Hüft- und Klettergurt
Nachteile:
- die engen Stofflaschen machen den Umbau des Systems mühsam - vor Allem mit kalten Fingern
- der Umbau von Hüft- auf Klettergurt braucht Zeit
- Rucksacktausch am Standplatz dauert seine Zeit
- die hinteren Materialschlaufen sind schwer zugänglich
- das rückgeschlaufte Gurtband verdeckt die rechte e-link-Schlaufe am Klettergurt
Diese Klettergurte und Rucksäcke sind mit dem e-link-System ausgestattet
Hier die technischen Daten der Produkte im Überblick:
Gurte
Rucksäcke
Fazit: Gute Idee - geht aber noch besser
Mit dem e-link-System zu klettern ist angenehm. Der Rucksack sitzt stabil und macht jede Bewegung mit, ohne das Gleichgewichtsgefühl zu stören. Aber die Bedienung des Systems ist noch zu fummelig. Eine Karabiner- oder Stecker-Verbindung statt der Haken-und-Laschen-Technik könnte eine weniger haklige Alternative sein.
Der Grund: Die Befestigungs-Laschen an Becken- und Klettergurt sind so eng, dass für den Umbau mehrere Minuten nötig waren - zu lange, um den Rucksack während der Tour kurz abzunehmen. Auch den Rucksacktausch zwischen Vor- und Nachsteiger macht der langwierige Umbaus mühsam.
Eine weniger haklige Verbindung zwischen Rucksack und Klettergurt würde den Komfort deutlich erhöhen und den Einsatzbereich auf Hochtouren ausdehnen, bei denen der Rucksack noch öfter abgenommen wird als beim alpinen Klettern.
Alternative zu unserem Test-Set:
Die Kombination aus dem Klettergurt Edelrid Maximus C und dem Rucksack Magic Rock von Vaude (beide e-link-kompatibel) verspricht aufgrund der vielseitiger ausgestatteten Komponenten einen breiteren Einsatzbereich.