Kaufberatung Fernglas
Ferngläser für Wanderer: Kauftipps

Tiere beobachten, sich orientieren, einen Zeltplatz suchen: dabei ist ein Fernglas sehr nützlich. Welche Ferngläser für Wanderer geeignet sind, zeigen wir euch ...

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Foto: Christoph Jorda

Mit einem guten Fernglas sieht man mehr – das gilt vor allem für Outdoorer, denn auf einer Tour gibt es immer viel zu entdecken: Ob scheue Tiere, dürftige Wegmarkierungen, zarte Pfadspuren oder versteckte Hütten: Der Blick durchs Fernglas offenbart, was sonst verborgen bleibt, und zeigt zudem fabelhafte Eindrücke optisch verdichteter Landschaften. So viel zur Habenseite der Ferngläser. Auf der Sollseite eines Fernglases stehen vor allem das Gewicht – schließlich kann der Rucksack nicht leicht genug sein – sowie der Preis.

Equipment & Technik für unterwegs

Keine Frage, Qualität kostet. Doch brauchbare Ferngläser bekommt man schon ab rund 30 Euro, etwa das Monokular Brunton Echo Scope 7x18. Dieses Fernglas ist nicht nur günstig, sondern auch leicht: 50 Gramm. Und für den Fall der Fälle besitzt das Fernglas eine sturzdämpfende Gummiarmierung. Allerdings bietet ein solches Einrohr nur wenig Sehvergnügen. Doch als Notfallfernglas zum Orientieren ist ein Monokular unschlagbar.

Deutlich entspannter guckt es sich durch ein Binokular. Dieses Fernglas zeigt nicht nur ein räumliches, dreidimensionales Bild, sondern liegt auch viel bequemer und aufgrund des höheren Gewichts deutlich ruhiger in der Hand. Wie ruhig das Fernglas in der Hand liegt, hängt von der Vergrößerung ab. Je stärker sie ist, desto größer, aber auch wackliger erscheinen entfernte Objekte. Eine 10-fache Vergrößerung lässt sich freihändig nur schwer ruhig halten, mit aufgestützten Armen ist es kein Problem. 8-fach-Ferngläser lassen sich hingegen leicht ruhig halten. Diese Ferngläser wiegen zudem etwas weniger und liefern hellere Bilder. Für Wanderer und Trekker sind diese Ferngläser deshalb die beste Wahl. Es sei denn, man möchte auf Tour Tieren nachstellen, dann ist ein 10-fach-Fernglas besser. Doch ob 8- oder 10-fach – beide bereichern Touren um viele neue, bislang verborgene Eindrücke. Und das beim Gassigehen wie auf Weltreise.

Das unverwüstliche Fernglas

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Steiner
Steiner Sky Hawk Pro

Stoßfeste, wasserdichte und stickstoffbefüllte Gehäuse – die Sky-Hawk-Ferngläser von Steiner sind für raue Bedingungen ausgelegt. Dank der Stickstofffüllung können die Ferngläser nicht beschlagen, was sonst bei Temperaturschwankungen gerne passiert. Für Outdoorer mit einer ruhigen Hand empfiehlt sich das Fernglas Steiner Sky Hawk 10x32. Dieses Fernglas holt weit Entferntes wie etwa Vögel nah heran, bietet ein helles Bild und lässt sich auch noch in der Dämmerung einsetzen. Gewicht: 600 g, Preis: 379 Euro. (Das Steiner SkyHawk gibt es auch in anderen Größen/Ausführungen – aktueller Preisvergleich siehe unten)

Das minimalistische Fernglas

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Brunton
Brunton Echo Scope

Leichter geht es kaum noch: Das Fernglas Brunton Echo Scope 7x18 wiegt nur rund 50 Gramm und passt zudem in jede Hosentasche – ein klasse Fernglas zum Immer-Dabeihaben. Durch die moderate 7-fach-Vergrößerung lässt sich dieses Fernglas auch einhändig ruhig halten, die Mehrschichtvergütung der Gläser sorgt für ein klares Bild. Eine Gummiarmierung schützt das Fernglas bei Stößen, die Naheinstellgrenze liegt bei minimalen 35 Zentimetern. Auch der Preis von 30 Euro für das Fernglas ist heiß.

Das Allround-Fernglas

Nikon
Nikon Sportstar EX

Wer ein leistungsfähiges Fernglas sucht, aber weder schwer tragen noch viel bezahlen möchte, für den kommt das Nikon Sportstar 8x25 EX wie gerufen. Seine 8-fache Vergrößerung reicht für die meisten Zwecke völlig aus, zumal sich das Nikon-Fernglas – obwohl nur 280 Gramm schwer – verwacklungsarm halten lässt. Trotz des geringen Preises von 110 Euro besitzt das Fernglas Nikon Sportstar 8x25 EX eine beschlaghemmende Stickstofffüllung, hochwertig vergütete Gläser und verstellbare Augenmuscheln.

Weitere Ferngläser: Hier unsere acht Favoriten zum Wandern und Trekken

Günstiges Fernglas von Nikon

Nikon Aculon T02 8x21 Fernglas
Studio Nordbahnhof

Für das Aculon T02 8x21 verlangt Nikon sogar nur knapp 60 Euro. Dieses "Einsteigerfernglas" lockt mit Mini-Packmaß, geringem Gewicht (191 g) und ordentlichem Sehfeld (110 m). Wasserdicht oder stoßgeschützt ist es zwar nicht, doch mit einem Ziplock-Beutel und etwas Vorsicht wird es auch härtere Touren schadlos überstehen.

Multitalent von Olympus

Olympus 8-16x40 Zoom Fernglas
Studio Nordbahnhof

Das Olympus 8–16x40 Zoom DPS I bietet als Besonderheit eine flexible Brennweite. Dabei fällt die maximale Vergrößerung doppelt so stark aus wie bei einem normalen Modell, wodurch auch scheue Tiere oder Vögel groß rauskommen. Ein Leichtgewicht ist das Olympus nicht, dafür stimmt der Preis (795 g, 130 €).

Allrounder von Zeiss

Zeiss Terra 8x32 Fernglas
Studio Nordbahnhof

Zeiss stellt das Terra 8x32 in Deutschland her, auch die Optik, die mit hoher Brillanz und knackiger Schärfe begeistert. Das wasserdichte, stoßgeschützte Glas wiegt 495 Gramm. Es liegt satt und ruhig in der Hand und überzeugt mit hellem, sehr breitem Sehfeld (135 m). Ein toller Allrounder – zum fairen Preis von 350 Euro.

Wasserdichtes Fernglas von Steiner

Steiner Blu Horizons Fernglas
Studio Nordbahnhof

Beim Steiner Blu Horizons 10x26 sorgen lichtadaptive Gläser für ein gleichmäßig helles Bild. Gleißende Reflexe auf Wasser, Schnee und Eis verlieren damit ihre Blendwirkung. Das wasserdichte Kompaktmodell holt auch weit Entferntes nah heran, kostet 209 Euro und ist mit 302 Gramm schön leicht.

Tierbeobachtungs-Fernglas von Bresser

Bresser Condor 8x42 Fernglas
Studio Nordbahnhof

Wer gerne dämmerungsaktive Tiere oder Waldvögel beobachtet, trifft mit dem Bresser Condor 8x42 eine gute Wahl. Es lässt dank großer Linsen viel Licht durch, punktet mit Wasserdichtigkeit, breitem Sehfeld (118 m) und Stativanschluss. Das Gewicht fällt etwas höher (710 g), der Preis dafür niedriger aus (190 €).

Perfektionist von Swarovski

Swarovski CL Pocket Fernglas
Studio Nordbahnhof

Swarovski hat mit dem CL Pocket 8x25 ein Kompaktmodell für Anspruchsvolle im Programm. Das klein faltbare, leichte (343 g) Glas passt in die Jackentasche und liefert ein gestochen scharfes Bild. Auch die Verarbeitung des in Österreich gefertigten Modells setzt Maßstäbe, was den Preis von 720 Euro rechtfertigt.

Robustes Fernglas von Eschenbach

Eschenbach Trophy F 8x25 Fernglas
Studio Nordbahnhof

Wasserdichtes Magnesiumgehäuse, Einstellräder aus Metall: Das Eschenbach Trophy F 8x25 ED ist hart im Nehmen und mit seinem enorm breiten Sehfeld von 144 Metern für Naturbeobachtungen wie geschaffen. Mit 323 Gramm drückt das Faltglas zudem nicht allzu sehr auf die Waage. Preis: 270 Euro.

Monokular von Minox

Minox MD 7x42C Fernglas
Studio Nordbahnhof

Mit dem zweiten sieht man besser? Nicht unbedingt, das Minox MD 7x42C (130 €, 348 g) schickt auch als Monokular ein klares, helles und vor allem sehr breites Bild (114 m Sehfeld) auf die Netzhaut. Außerdem bietet das wasserdichte Glas Wanderern zwei praktische Tools: Kompass und Entfernungsmesser.

Ferngläser: Daten und Fakten

Was ein Fernglas leistet, zeigen die Kennzahlen. Hier die wichtigsten Daten von Ferngläsern:

Austrittspupille
Hält man ein Fernglas mit Abstand vor die Augen, sieht man die Austrittspupille als Lichtkreis "schwebend". Sein Durchmesser zeigt an, wie gut sich das Fernglas für den Einsatz bei Dunkelheit eignet. Die Austrittspupille erhält man, wenn man den Objektivdurchmesser durch die Vergrößerung teilt. Bei einem 8x32-Glas beträgt sie demnach 4 – genug für den Tag – hier misst die Augenpupille 2–3 Millimeter –, zu wenig für die Dunkelheit, in der sich die Pupillen auf bis zu 7 Millimeter öffnen.

Dämmerungszahl
Die Dämmerungszahl spiegelt das Verhältnis zwischen Objektivdurchmesser und Vergrößerung wider, sagt aber über die Tauglichkeit bei Dämmerung wenig aus. Sie errechnet sich aus der Quadratwurzel des Produkts aus Vergrößerung und Objektivdurchmesser: √8x42=18,3.

Objektivdurchmesser
Er wird auf jedem Fernglas zusammen mit der Vergrößerung angegeben und beträgt bei einem 8x42-Glas 42 Millimeter. Je größer, desto mehr Licht gelangt ins Fernglas und desto heller ist sein Bild (bei konstanter Vergrößerung). Ein großer Objektivdurchmesser erhöht jedoch auch Abmessungen und Gewicht des Fernglases.

Sehfeld
Das Sehfeld gibt an, wie viele Meter Breite eines Geländeabschnitts in 1000 Metern Entfernung überblickt werden können.

Sehwinkel
Wie das Sehfeld gibt er Aufschluss über die Breite des Bildes – in Grad. Ferngläser mit einem Winkel von über 60° bezeichnet man als Weitwinkelgläser.

Vergrößerung
Wie stark ein Fernglas vergrößert, offenbart seine Bezeichnung: Beim 8x42-Glas erscheinen Objekte acht Mal größer bzw. näher. Je stärker die Vergrößerung, desto schwieriger lässt sich das Fernglas ruhig halten.

Die aktuelle Ausgabe
04 / 2023

Erscheinungsdatum 07.03.2023

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