Auf Trekkingtour kommt man um Fertignahrung aus der Tüte kaum herum. Nur wenig schwerer als eine Tafel Schokolade und im Packmaß nicht größer als ein Taschenbuch, hilft sie, das Rucksackgewicht im Zaum zu halten. Ein weiterer Vorteil liegt in der flotten Zubereitung: Mehr als zehn Minuten Zeit und einen Topf kochendes Wasser braucht es dazu nicht. Doch was sagen Geschmacksnerven und Magen? Überstehen sie die Mahlzeit unbeschadet? Reicht ein Gericht zum Sattwerden?
Um das zu testen, hat die outdoor-Redaktion acht Fertigmahlzeiten nach Anleitung zubereitet gekostet. Neben fünf Trekkinggerichten buhlen auch drei Tüten aus dem Supermarkt um die Gunst der Tester. Der Unterschied liegt nicht nur im Preis – die Supermarktkandidaten kosten mit rund zwei Euro nur rund ein Viertel –, sondern auch in der Zubereitung: Während man Trekkingtüten einfach nur mit kochendem Wasser aufgießt und drei bis elf Minuten in der Tüte ziehen lässt, müssen die Supermarktgerichte sieben Minuten lang köcheln. Das verbraucht auf Tour wertvollen Brennstoff. Außerdem wird der Topf schmutzig und lästiger Abwasch fällig. Der Test offenbart noch einen dritten Unterschied: Die als zwei Mahlzeiten gepriesenen Produkte von Maggi und Co. machen maximal eine Person satt. Die Gerichte der Outdooranbieter hingegen reichen oft für zwei. Doch ob aus dem Super- oder Outdoormarkt, limitierender Faktor ist nicht der Magen, sondern der Gaumen. Er hat nach einer Portion meist genug; bei der Bihunsuppe und der Pasta al Pesto reichen dazu sogar wenige Löffel.
Den Curryrahm-Früchtereis, Elchfleisch-Gourmet-Topf und die Spaghetteria Spinaci kann man hingegen auf den Touren-Speiseplan setzen, die Penne Tomate-Mozzarella und Reispfanne Balkan Art auch häufiger. Doch dem Seewolf von Drytech kann keiner das Wasser reichen: Sein raffinierter Geschmack nach Weißwein, Dill und Fisch und sein fester Biss überwältigten die Jury.
Pimp your Tütengericht: So kommt Geschmack ins Essen
Abwechslung ist auf Tour das A und O. Kaufen Sie so ein, dass Sie jeden Tag ein anderes Gericht essen, am besten auch von verschiedenen Herstellern. Nehmen Sie außerdem Ihre Lieblingsgewürze mit, vor allem aber Pfeffer oder besser: Chili. Damit machen Sie zur Not Ungenießbares genießbar. Auch Zwiebeln und Knoblauch eignen sich gut als Zutat. Sie wiegen nicht viel und bringen knackige Frische in die oft künstlich schmeckenden Gerichte. Und mit Trockengemüse (z.B. Pilze, Tomaten) und Soja-Geschnetzeltem (aus dem Bioregal/-laden) peppen Sie jedes Gericht auf. Wer nach tagelangem Weichkau Lust auf etwas Bissfestes bekommt und noch etwas Platz im Rucksack hat, packt noch einen Schinken, eine Salami oder ein gutes Stück Hartkäse ein. Auch Knäcke- und herzhaftes Schüttelbrot erfreuen Kiefer und Zähne mit fester Konsistenz.
