Wiegen wenig, können viel: Leichtzelte fürs Trekking & Bikepacking! – Hier sind zehn hervorragende 1-Personen-Zelte im Test + weitere Kauftipps 2023 ...
Was muss man beim Kauf von Ultraleichtzelten beachten?
Welche Marken stellen gute Ultraleicht-Zelte her?
Test-Bestenliste 1P-Zelte
Sea to Summit Telos TR2
Robens Buck Creek 2
Nordisk Oppland 3 LW
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Wichtige Zeltbegriffe schnell erklärt
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Das macht ein Leichtzelt aus
Kräftig Gewicht schinden kann man vor allem auch mit dem Zelt. Jedes Jahr kommen neue Leichtzelte auf den Markt, die ein bis zwei Kilo weniger auf die Waage bringen als herkömmliche Trekkingzelte. Die Erfahrung der outdoor-Tests zeigt allerdings, dass nicht alle die für den Tourenalltag nötigen Anforderungen erfüllen. Viele "Ultraleichtzelte" gehen entweder bei der ersten kräftigen Windböe zu Boden, oder es entsteht im Innenzelt so viel Kondenswasser, dass die ganze Ausrüstung feucht wird! Unsere Auswahl leichter Trekkingzelte auf dieser Seite überzeugte im Test auf der ganzen Linie und trotzte tagelangem Regen ebenso wie kräftigem Wind. Einige hielten bei einem Wintereinbruch sogar nassem, schwerem Schnee Stand – ohne dass die Gestänge brachen.
Ab wann zählt ein Zelt als Ultraleichtzelt?
Eine festgeschriebene Norm oder Definition gibt es für Ultraleicht Zelte nicht. Allerdings hat sich bei vielen Fans der Leichtausrüstung inzwischen ein maximales Gewicht von 1000 Gramm für ein Zelt eingebürgert. Und dank modernen Materialien und durchdachtem Design bieten Ultraleicht Zelte auch genügend Schutz und Komfort selbst bei geringem Gewicht.
Wie groß darf ein Ultraleicht Zelt sein?
In der Regel werden Ultraleicht Zelte für ein bis zwei Personen entwickelt und sind in ihrer Größe, aufgrund der Einsparung des Gewichts, reduziert. Empfehlenswert sind daher Zelte mit Sitzhöhe, falls man einige Stunden im Zelt verbringen muss. Außerdem sind Ultraleichtzelte mit Apsiden von Vorteil, in welchen Rucksack, Schuhe und Co. verstaut werden können.
Was kosten Ultraleicht-Zelte?
Je nach Gewicht, Größe und Art des Zelts variieren die Preise. Günstige Ultraleicht-Zelte lassen sich für 150 bis 300 Euro finden. Viele Zelte liegen im mittleren Preissegment zwischen 300 und 600 Euro. Aber auch mehr als 1000 Euro können für die Fliegengewichte ausgegeben werden.
Was muss man beim Kauf von Ultraleichtzelten beachten?
Um Gewicht einzusparen, verzichten viele Hersteller auf zusätzliche Features wie Innentaschen, Moskitonetze und Co. Deshalb sollte man sich vorab überlegen, auf welche Ausstattung man wirklich verzichten kann bzw. gegebenenfalls nachrüsten möchte. Auch Einsatzzweck bzw. der Ort ist für einen Zeltkauf entscheidend.
Welche Marken stellen gute Ultraleicht-Zelte her?
Inzwischen stellen fast alle Zelthersteller Ultraleicht-Versionen her. In unseren Tests haben sich besonders die Zelte von Tatonka, Sea to Summit und Nordisk bewährt. Aber auch Wechsel, Hilleberg und Big Agnes konnten regelmäßig mit ihren Ultraleicht-Zelten punkten.
Test-Bestenliste 1P-Zelte
Wer häufiger allein auf Tour geht, spart mit einem Solozelt bzw. Einpersonenzelt eine Menge Gewicht – hat aber dennoch genug Platz für sich und das Gepäck. Viele Einpersonenzelte wiegen heute kaum mehr als ein bis anderthalb Kilo, manche bleiben sogar unter der 1-Kilo-Marke. Wir haben die interessantesten zehn Solozelte mit auf Tour genommen und für euch auf Herz und Nieren geprüft.
Bach Pio Pio
Das Lange
Bach
FazitVor allem für Touren in gemäßigten Zonen empfiehlt sich das Ultraleichtzelt Pio Pio von Bach.
Ultraleichtzelte fordern immer Kompromissbereitschaft, meist bei Platz und Komfort. Nicht so das Pio Pio von Bach, das mit einer üppigen Liegefläche von 2,60 Meter Länge lockt – dazu ordentlich Sitzhöhe, einem weiten Eingang und luftigem Moskitonetz-Innenzelt. Wird die wasserdichte Außenhaut nicht über das Innenzelt gespannt, bietet das Netz eine herrliche Rundumsicht. Der Komfort stimmt also beim Bach Pio Pio. Beim Wetterschutz sieht es dagegen nicht ganz so super aus: Bei sturmgetriebenen Platzregens kann Sprühnässe ins Innenzelt gelangen, außerdem zieht es frisch hinein: Die Außenhülle hält zum Boden viel Abstand (ca. 15 cm). In warmen Nächten sorgen diese Lücke und der Luftstrom allerdings für ein gutes Klima und wenig Kondenswasser. Somit empfiehlt sich das aus hochwertigen Materialien sauber verarbeitete Einbogenzelt Bach Pio Pio vor allem für Touren in gemäßigten Zonen.
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Wechsel Bella
Das Geräumige
Wechsel
FazitDas Bella eignet sich hervorragend für Alleinreisende - gerne auch bei Touren im Spätherbst oder in Skandinavien, dank des guten Wetterschutzes.
Das Wechsel Bella ist genaugenommen kein reines Solozelt, sondern wird als 1-2-Personenzelt verkauft Entsprechend geräumig geht es innen zu. Satte zwei Meter Liegelänge (in 30 cm Höhe gemessen) bietet die Kuppel – und dazu eine komfortable Sitzhöhe von einem Meter. Zwei Isomatten passen zwar kaum hinein, denn an Kopf- und Fußende zeigt das Maßband nur 97 und 83 Zentimeter. Für Alleinreisende eignet sich Bella hingegen prächtig, zumal sich das Zelt auch ohne Hilfe blitzschnell errichten lässt. Dabei überzeugte das Wechsel Bella mit stabilem Stand im Wind, einfachem Handling und hielt Bodennässe sowie Regen souverän ab – sogar bei geöffnetem Eingang. Auch vor Zugluft bleibt man dank windabweisendem Innenzeltstoff verschont, das Klima halten zwei Lüfter an den Längsseiten in Schach. Sie lassen sich von außen zumindest grob per Klett schließen, wodurch sich das Zelt auch für Touren im Spätherbst oder auch in Skandinavien eignet.
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Tatonka Kyrkja
Das Ausgewogene
Tatonka
FazitMit einem starken Wetterschutz und genügend Platz auch für große Menschen empfiehlt sich das Kyrkja als solides 3-Jahreszeiten-Zelt.
Tatonka bietet mit dem Kyrkja ein Einpersonenzelt, in das auch große Menschen passen. Satte 2,6 Meter ist das Innenzelt lang und immerhin 90 Zentimeter hoch. Auch an Breite geizt das Tatonka Kyrkja nicht (bis zu 90 cm), sodass einiges an Gepäck mit ins Schlafgemach passt und die Apsis nur noch Schuhe und Kocher aufnehmen muss. Durch die üppigen Maße und die kräftig beschichteten Materialien (die Bodenwanne hält 10.000 mm Wassersäule aus) wiegt das günstige Einpersonenzelt aber rund 1400 Gramm. Ersetzt man die breiten, schweren Heringe durch leichte und stopft das Zelt ohne Packsäcke in den Rucksack, kann man das Gewicht auf 1250 Gramm drücken. Gut gefallen hat uns neben dem einfachen Aufbau (Außenzelt und Innenzelt zusammen) der Apsiseingang, der sich auch im Regen öffnen lässt, ohne dass es ins Innere tropft. Auch der Wetterschutz ist stark: Sturm und Nässe hält das Tatonka Kyrkja souverän draußen, womit es sich als solides 3-Jahreszeitenzelt empfiehlt.
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Rejka Arvid 1
Das Preiswerte
Rejka
FazitDas Gutes nicht immer teuer sein muss beweist das Arvid 1 des fränkischen Zeltanbieters Rejka.
Gutes muss nicht teuer sein. Bestes Beispiel: das Einpersonenzelt Arvid 1 des fränkischen Zeltanbieters Rejka für faire 329 Euro. Die sauber verarbeitete Einbogenkonstruktion mit großzügiger Apsis bietet selbst kräftigen Zweimetermännern mit viel Gepäck genügend Platz – und dazu eine bequeme Sitzhöhe von über einem Meter. Richtig abgespannt – mit der steilen Seite im Wind – trotzt das 1,7 Kilo leichte Dreijahreszeitenmodell selbst stürmischen Brisen, auch dank eines extrem reißfesten, beidseits silikonbeschichteten Außenmaterials und der stabilen Alustange. Regen und Bodennässe (gemessene Wassersäule des Bodens: 10.000 mm) blockt es ebenfalls ab. Öffnet man jedoch den Eingang ganz, rutschen die Planen von Innen- und Außenzelt aus den wenigen Halteschlaufen, was das Kochen in der (offenen) Apsis erschwert. Top dagegen: der flotte Aufbau und die gute Belüftung.
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Sierra Designs High Side 1
Das Günstigste
Sierra Designs
FazitEin top Preis-Leistungs-Verhältnis bietet auch das Sierra Designs High Side 1. Leider nicht überall bestellbar.
Preis: 315 Euro
Preis: 1120 g (selbst gewogen)
Pro und Contra zum Sierra Designs High Side 1:
extrem kleines Packmaß (3,8 l)
passt an den Rennradlenker
superschneller, einfacher Aufbau
günstiger Preis
wenig robuste Stoffe
sehr niedrig
Wer ein Solozelt mit top Preis-Leistungs-Verhältnis sucht, findet es im Sierra Designs High Side 1. Zwar fallen die Stoffe ultradünn aus und weniger robust und reißfgest aus als bei teureren Zelten, reichen aber für den normalen Einsatz völlig aus. Zumal ein solches Solozelt ja meist nicht mehr als ein paar Wochen im Jahr zum Einsatz kommt. Gut gefallen hat uns neben dem Preis vor allem der schnelle Ausbau: vier Heringe in den Boden, zwei Gestängebögen durchs Innenzelt geführt – schon steht das Fliegengewicht. In trockenen, warmen Nächten reicht es, so nur das Innenzelt aufzustellen. Es ist recht niedrig und besteht ab ca. 30 Zentimater Höhe komplett aus Moskitostoff, dass eine tolle Aussicht auch in den Sternenhimmel bietet. Trotz des luftigen Stöffchens liegt man im Sierra Designs High Side 1 nicht im Durchzug, denn die unteren 30 Zentimeter bestehen aus winddichtem Stoff. Droht Regen, wirft man das Außenzelt über das Innenzelt und spannt es ab, dann bleibt man trocken und bekommt auch eine Apsis, die für Schuhe, den Kocher und einen kleinen Rucksack reicht. Unterm Strich empfiehlt sich das Zelt all jenen, die ein kleines Packmaß, geringes Gewicht und einen moderaten Preis mehr schätzen als robuste Stoffe und ein geräumiges Innenzelt.
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Big Agnes Fly Creek HV UL 1 Bikepack
Das Bikepacking-Zelt
Boris Gnielka
FazitEin tolles Angebot für Bikepacking-Touren bietet Big Agnes mit dem Fly Creek HV UL 1 Bikepack.
Pro und Contra zum Big Agnes Fly Creek HV UL 1 Bikepack:
ultrakleines Packmaß
passt an Fahrradlenker
sehr leicht
bietet Sitzhöhe
hauchdünne Stoffe
sehr kleine Apsis
Das Creek HV UL1 Bikepack Zelt von Big Agnes zeichnet sich durch ein extrakurzes Gestänge (30 cm lang) aus und durch einen Kompressionspacksack, der selbst an schmale Rennlenker (38 cm) passt. Trotz Minigewicht und -packmaß bietet das Zelt Sitzhöhe und einer Person genug Platz (Breite vorne/hinten 95/66 cm, Länge 215 cm, in 30 cm Höhe gemessen noch 180 cm).Praktisch beim Big Agnes Creek HV UL1 Bikepack: In trockenen Nächten braucht man nur das Innenzelt aufzubauen, zumal die untere Hälfte der Seitenwände vor Wind schützt. Oben sorgt Moskitostoff für angenehmes Klima und freie Sicht auf die Sterne und Umgebung. Clevere Details wie eine Helmhalterung und Himmeltasche sowie eine Zeltunterlage (142 g extra) zum Schutz der sehr dünnen Bodenwanne – etwa auf steinigem Grund – runden das tolle Angebot von Big Agnes ab.
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Exped Vela 1 Extreme
Das Wintertaugliche
Exped
FazitBesonders für stürmische und kalte Umgebungen eignet sich das wintertaugliche Exped Vela 1 Extreme.
Einpersonenzelte sind oft recht luftige Konstruktionen. Das Exped Vela 1 hingegen besitzt ein Innenzelt aus komplett wind- und schneedichtem Material. Damit eignet es sich auch für Touren in stürmisch-kalter Umgebung, ja sogar im Winter. Zwar fällt die Innenraumhöhe an Kopf- und Fußteil niedrig aus, auch kann man unter dem großen Bogen nur geduckt sitzen, doch dafür steht das Zelt auch im Sturm stabil. Der Aufbau gelingt flott – wenn man ihn geübt hat. Die Enden muss man gut abspannen, insgesamt muss man für einen guten Stand mindestens acht Heringe sicher verankern. Anders als vielen Solozelten, baut man hier das Außenzelt zusammen mit dem Innenzelöt auf, was im Regen Vorteile bietet. Und bei Schönwetter? Da mutiert das Vela dank (beidseitig) aufrollbarem Außenzelt zum Open-Air-Zelt. Ebenfalls toll: Die Apsis lässt sich über die ganze Breite öffnen.
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Rab Ridge Raider Bivy
Das Wildcamperzelt
Rab
FazitRab bietet mit den Ridge Raider Bivy eine textile Schlafhöhle, die sich ideal für das Wildcamping eignet.
Mit dem Ridge Raider Bivi wendet sich die britische Marke Rab an alle, denen ein Biwaksack zu unkomfortabel ist und ein Zelt zu viel. Leichtgewichts- und Bikepacking-Fans etwa finden in der textilen Schlafhöhle eine klein packbare Bleibe, die sich dank der niedrigen Höhe und Tarnfarbe ideal zum Wildcampen eignet. Im Test begeisterte der Ridge Raider Bivi vor allem mit einem trocken-warmen Schlafklima: Der kleine Raum wärmt sich schnell auf, weshalb der Schlafsack ruhig etwas dünner ausfallen darf. Durch das einwandige Membran-Zeltgewebe (wasserdichtes, stark dampfdurchlässiges Pertex Air) bildet sich kaum Kondenswasser. Außerdem kann der Eingang dank Moskitonetzeinsatz offen bleiben – bei Regen aber nur einen kleinen Spalt, sonst tropft es wie leider auch beim Rein- und Rauswinden hinein. Dennoch: wer nicht gesehen und entdeckt werden will, trift mit diesem absolut sturm- und regendichten Minimalzelt eine gute Wahl.
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Nemo Hornet 1P
Das Hohe
Nemo
FazitDas Nemo Hornet 1P punktet mit seiner Höhe und der guten Windstabilität.
Zelte, die unter einem Kilo wiegen und sowohl Apsisplatz als auch Sitzhöhe bieten sind selten. Eine solche Rarität bietet Nemo mit dem Hornet 1P an. Wie bei fast allen Solozelten in diesem Vergleich, baut man beim Hornet 1 zuerst das Innenzelt auf – mit nur einer Stange und vier Heringen an den Eckpunkten. Es besteht bis auf die ultrdünne Bodenwanne komplett aus Moskitostoff, wodruch es im Sommer solo als extrem luftiger Moskitoschutz dient, in etwas kühleren Nächten aber nur mit darübergespanntem Außenzelt vor Wind und Auskühlung schützt. Mit dem Außenzelt bekommt man nicht nur Wetterschutz und eine Apsis, sondern auch mehr Platz im Innenzelt. Es wird mittels kleiner Bänder auf halber Höhe am straff gespannen Außenzelt befestigt, wodurch es an Raum gewinnt und man im Sitzen mit den Schultern nicht mehr seitlich an den Moskitostoff stößt – eine so einfache wie clevere Lösung. Überrascht hat uns auch die Windstabilität des recht hoch aufbauenden und damit eigentlich windanfälligen Zelts. Dazu muss man das Nemo Hornet 1P allerdings mit den beigefügten Sturmleinen abspannen.
Das Nordisk Lofoten 1ULW gehört zu den leichtesten Bikepacking-/Trekkingzelten auf dem Markt. Sein Geheimnis ist das nach neuestem Stand der Technik konstruierte Aluminiumgestänge mit ultrakurzen Segmenten, die im unkomprimiertem Zustand ein Packmaß von nur 11x22 cm / ca. 1,8 Liter ermöglichen. Unser Testfazit: Es ist schier unglaublich, wie klein sich dieses 1-Personen-Zelt verpacken lässt! Auch das Gewicht ist rekordverdächtig, wiegt es doch mit 5 Heringen (die es zum Aufbau mindestens braucht) keine 600g. Dennoch bietet es relativ viel Platz im Innern (wenn auch wenig Kopffreiheit, es ist sehr niedrig). Dafür fällt das Nordisk Lofoten sehr lang aus und eignet sich damit auch für Großgewachsene. Die Apsis ist ebenfalls groß genug fürs Trekkinggepäck und sogar überdacht: bei geöffnetem Eingang regnet es nicht ins Innenzelt. Überhaupt fällt der Wetterschutz vorbildlich aus, das Ultraleichtzelt steht – mit zwei zusätzlichen Sturmleinen abgespannt (+ 60g) auch bei starkem Wind stabil, hat uns auf zahlreichen Touren perfekt vor Nässe geschützt, und auch über die Bodenwanne immer trocken gehalten. Somit ist das Nordisk Lofoten 1ULW eines der wenigen Ultraleichtzelte, die auch bei garstigem Herbstwetter eine gute Figur machen. Dafür muss man auf Schönwetter-Sommertouren auf den Komfort eines luftiges Innenzelts (das sich auch alleine aufbauen lässt) verzichten. Bei diesem Einmannzelt baut man Innen- und Außenzelt in einem Rutsch auf, entkoppeln lassen sie sich nicht so einfach. Bei Regen ist das sehr praktisch, bleibt doch das Innenzelt trocken. Wer gerne nur im Moskitonetz-Innenzelt schläft, liegt hier also nicht richtig, alle anderen schon – wenn sie denn 800 Euro ausgeben wollen.
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Zelte alle zu klein? – Diese dreiLeichtgewichte ergänzen das bestehende Testfeld prima! Super leicht und mit genug Platz für zwei bis drei Personen bieten die drei Zelte von Nordisk, Robens und Sea to Summit ordentlich Schutz unter freiem Himmel. Wir haben die Zelte genauer angeschaut und alle drei mit der Note "SEHR GUT" gekürt.
Sea to Summit Telos TR2
Sea to summit
Sea to Summit TELOS TR2
Alle Fakten auf einen Blick:
Preis: 629,95 €
Gewicht: 1800 g
Packvolumen: 4,6 l
Bietet Platz für : 2 Personen
Testergebnis: Sehr gut
Das Testergebnis im Detail
Unser Testmodell - ein sehr leichtes 2P-Kuppelzelt - gibt es in zwei Versionen: Mit Mesh-Innenzelt (1,8 Kilo, 4,6 l, Gestängelänge: 45 cm) empfiehlt es sich für unsere Breiten, während das 100 Gramm schwerere Telos TR2 Plus mit dickerem Boden und Nyloninnenzelt ideal für Nordlandtreks ist.
Beide setzen auf die gleiche, innovative Konstruktion. Die Firststange steigt nach außen etwas an – statt sich wie üblich nach unten zu neigen. So entsteht mehr Kopffreiheit und die Windstabilität erhöht sich.
Ein großer Lüfter im Zenit und von unten ein wenig geöffnete Außenzelttüren ermöglichen optimalen Durchzug. Der Innenraum mit trapezförmigem Grundriss (213 x 130/100 cm, Höhe: 100 cm, Liegelänge: 1,96 m) hat an den Längsseiten breite, komfortable Eingänge, zwei Vorräume schlucken das Gepäck.
Den recht dünnen Boden des Meshinnenzelts solltest du aber mit der Zeltunterlage von Sea to Summit (225 g, 50 €) schützen. Der Aufbau geht einfach und recht schnell. Außerdem lässt sich das Außenzelt (Weiterreißfestigkeit des Materials: klassenübliche 1,5 Kilo) mit Trekkingstöcken als Windschutz aufstellen – ideal für Pausen.
Das Buck Creek 2 von Robens eignet sich mit dem geringen Gewicht (2,3 Kilo), der kleinen Stellfläche und seiner hohen Sturmfestigkeit sehr gut für Bergtouren. Zwar reduzieren spitz zulaufende Seitenwände die Kopffreiheit, durch die Innenhöhe von über einem Meter in der vorderen Hälfte des Innenraums (trapezförmige Grundfläche: 215 x 117/93 cm, Liegelänge: 2,00 m) können zwei Personen dennoch aufrecht sitzen.
Die Apsis fällt klein aus, wettergeschützt kochen oder sich darin umziehen funktioniert aber.
Außerdem besitzt siegegenüber dem Eingang eine Bodenplane,die Ausrüstung vor Nässe schützt. Außen- und Innenzelt sind miteinander verbunden und werden mit Clips am Gestänge eingehakt – eine bewährte Konstruktion.
Kritik gibt es, weil das Außengewebe (Weiterreißfestigkeit: 2,5 Kilo) im vorderen Drittel partiell schnell auf dem Innenmaterial aufliegt und in diesem Bereich dann etwas Kondenswasser durchdrücken kann. Dagegen hilft ein handtellergroßes Stück grober Filterschaum fürs Aquarium. Es wird mittels Klett dort am Innenzeltstofffixiert, wo sich beide Materialien berühren. Das Packvolumen beträgt 6,8 l bei 41 cm Gestängelänge.
Trotz seines geringen Gewichts (2,2 Kilo, 5,8 l Packvolumen, Gestängelänge: 40 cm) lockt das Oppland 3 LW von Nordisk mit üppigem Raum.
In der riesigen Apsis des Dreibogentunnels lassen sich selbst Fahrräder parken, das nach hinten schmälere Innenzelt (215 x 187/137 cm, Höhe vorne rund 90 cm) bietet drei Personen Platz. Zu groß sollten sie aber nicht sein, weil die stark abfallende Rückwand die Liegelänge auf 1,86 Meter verkürzt. Die beiden großen Lüfterhutzen am Außenzelt ermöglichen einen effektiven Luftaustausch. Weil sie sich nicht ganz schließen lassen und der Innenraum hinten viel Mesh hat, zieht es bei kühler Witterung aber.
Somit empfiehlt sich das Oppland vor allem für den Dreijahreszeiteneinsatz in Mitteleuropa und weniger für den hohen Norden. Aufgrund dicker Gestänge und effektiver Abspannungen trotzt es auch Sturmböen, Dauerregen zeigt es ebenfalls die kalte Schulter. Der Aufbau klappt gut: Außen- und Innenhaut sind verbunden, die Gestänge flutschen recht geschmeidig durch die Kanäle. Außerdem überzeugt die erstklassige Verarbeitung, das hauchdünne Außenzeltgewebe ist verhältnismäßig robust (Weiterreißfestigkeit: rund 3 Kilo).
In der Fotostrecke findet ihr noch mehr Leichtausrüstung aus unseren Tests, darunter auch ultraleichte Rucksäcke, Schuhe und einige nützliche Gewichtspartipps fürs Trekkinggepäck:
Boris Gnielka
22Bilder
FAQs zum Thema Ultraleichtzelte
Ist die Wassersäule bei Ultraleichtzelten genauso gut, wie bei anderen Zelten?
Wie bei allen anderen Zelten unterscheiden sich auch bei Ultraleicht-Modellen die Wassersäulen von Produkt zu Produkt. Grundsätzlich sind sie aber nicht schlechter als bei Trekkingzelten. Wichtig ist, dass die Wassersäule bei der Bodenwanne mindestens 3000 mm aushalten sollte.
Gibt es freistehende Ultraleicht Zelte?
Ja. Je nach Hersteller lassen sich freistehende Ultraleicht Zelte im Repertoire finden.
Braucht man für Ultraleichtzelte zwangsläufig einen Footprint?
Einen Footprint braucht man bei Ultraleicht Zelten nicht zwingend. Allerdings muss besonders der Boden äußerst robust und widerstandsfähig sein, um spitzen Gegenständen, Unebenheiten im Boden und/oder den Wetterbedingungen standhalten zu können. Abtrennbare Böden eignen sich deshalb besonders: Bei gutem Wetter kann der Footprint zuhause gelassen werden und ansonsten miteingepackt werden.
Wann lohnt sich die Anschaffung eines Ultraleicht-Zeltes?
Ein Ultraleicht Zelt eignet sich für alle, die gerne auf Mehrtagestouren unterwegs sind und dementsprechend bei Gewicht und Packmaß sparen möchten. Auch für Fernreisen mit dem Fahrrad, Backpacking-Reisen und Klettertouren eignen sich die leichten Zelte.
Welches Zelt eignet sich am besten zum Wandern / für eine Trekkingtour?
Die beste Kombination aus geringem Gewicht, Robustheit, Komfort und Wetterschutz im Bereich der 2-Personen-Trekkingzelte bietet das Tunnelzelt Helags 2 von Hilleberg. Kaum schlechter präsentiert sich das ebenfalls von Hilleberg stammende Kuppelzelt Rogen 2. Seit mehr als 20 Jahren im Programm und immer wieder auf’s Neue begeistert außerdem das Exped Venus 2 Extreme. Ein Preis-Tipp versteckt sich hinter dem Wechsel Charger, welches mit seiner guten Belüftung, der Geräumigkeit und der Wetterbeständigkeit punktet.
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Apsis Zwischen Innenzelt- und Außenzelteingang lassen viele Zelte Platz zum Abstellen des Rucksacks und der Schuhe. Gibt es statt nur einer Apsis zwei Apsiden, kann bei Wind zumindest eine geöffnet bleiben.
Eloxierung Die elektrolytische Oxidation verleiht Aluminiumgestängen und -heringen eine farbige, sehr glatte, harte und korrosionsbeständige Oberfläche.
Dyneema Eine reißfeste, leichte und farblose Polyethylenfaser aus dem Bergsport. Sie macht Sturmleinen stabiler und wird bei Ultraleichtzelten (etwa von Big Agnes oder Samaya) auch als Außenzeltstoff eingesetzt.
Gestänge Die Zeltstangen bestehen nur bei Billigmodellen aus schwerem Fiberglas, sonst aus Alu (selten Carbon). Je dicker die Stangen, desto stabiler steht das Zelt. Top Qualitäten liefern DAC, Easton Alloy und Yunan.
Kondenswasser Es entsteht durch das Temperaturgefälle zwischen Innenzelt und Außenluft und schlägt sich innen am Überzelt nieder: vor allem bei Flaute, vielen Personen im Zelt und wenig effektiven Lüftern. Besteht die Schlafkabine nur aus Mesh, tropft es bis auf die Schlafsäcke. Manche Hersteller legen einen Schwamm bei, damit man die Nässe vor dem Zeltabbau abwischen kann.
Wassersäule Sie gibt den maximalen Wasserdruck in Millimeter an, dem ein Gewebe standhält. Wichtig ist die Wassersäule nur bei der Bodenwanne, die mindestens 3000 mm aushalten sollte. Beim Außenzeltstoff hat die Wassersäule keine Relevanz.