Mein wildes Wochenende im Böhmerwald

Mein wildes Wochenende
Wandertour durch den Böhmerwald

Zuletzt aktualisiert am 13.12.2024

Wie komme ich zum Nationalpark?

Mit dem Zug: Via ICE nach Plattling, von dort fährt die RB35 nach Bayerisch Eisenstein. Entweder man läuft hier gleich los oder kommt mit mehreren Buslinien in verschiedene Teile des Nationalparks. Rückfahrt: In der Nähe von Übernachtungsplatz Nummer sechs (Nové Údolí) fährt ab Haidmühle der Bus 606 nach Waldkirchen, von dort geht es weiter mit Bus 100 nach Grafenau oder Passau. Vom siebten Übernachtungsplatz kann man noch bis Nova Pec oder Horní Planá am prächtigen Lipno-Stausee gehen und von dort mit der Bahn nach Nové Údolí gelangen.

Wie bewege ich mich vor Ort?

Es gibt Buslinien, die Ortschaften im Böhmerwald miteinander verbinden. Ein Besuch der Webseite lohnt sich, denn einige der Busse fahren nur ein- oder zweimal täglich.

Wie kann ich mich auf der Tour orientieren?

Tipp: die kostenlose App herunterladen, sie hat die besten Karten der Region (und ist generell gut für Wanderrouten, auch in anderen Ländern). Eine Empfehlung ist der Rother Wanderführer "Böhmerwald" inklusive Karten.

Der komplette Reisebericht zum Download

Ein paar Tage der Zivilisation entkommen, ohne allzu weit reisen zu müssen, das machte für uns – Jens und mich – den Reiz der Route aus. Nimmt man den Bayerischen Wald dazu, befinden wir uns im größten zusammenhängenden Waldgebiet Mitteleuropas, Platz ist also genug. Wie intensiv die Draußen-Erfahrung sein soll, bleibt jedem selbst überlassen. Wegen der böhmischen Dörfer. Denn in Orten wie Modrava oder beim Abstecher nach Kvilda kann man sich auch mal einen Hirschbraten gönnen oder eine Nacht im Hotel relaxen. Funfact: Was bei uns sprichwörtlich "böhmische Dörfer" sind, heißt hier "spanische Dörfer".

Wie sind die Anforderungen für die Routen?

Die Routen kommen meist ohne allzu viele Höhenmeter aus. Teils führen sie über Asphalt, meistens aber über Schotter- und Waldwege. Der Fokus liegt auf Waldgenuss und dem Campingerlebnis, nicht auf sportlicher Hochleistung. Wer es anspruchsvoller mag, kann sich zwei Etappen an einem Tag vornehmen und so rund 30 statt etwa 15 Kilometer Strecke zurücklegen.

Wann ist die beste Reisezeit?

Die herrscht im Mai, Juni und im September. Im August sind in Tschechien Sommerferien, dann tummeln sich besonders viele Besucher im Nationalpark.

Wo kann ich auf der Tour gut übernachten?

Auf npsumava.cz findet man in der Rubrik "Besuchen Sie Sumava" den Link "Notübernachtungsplätze". Dort sind sieben kostenfreie Camps verzeichnet, die jeweils für eine Nacht genutzt werden dürfen. Man kann auf deutscher Seite noch ein achtes kostenloses dazunehmen: das Scheuereck mit vier Plätzen, hier ist jedoch eine Voranmeldung notwendig. Wer nach der Tour noch nicht genug vom Zelten hat, kann auf dem Platz "Caravan Camping Horní Planá", der sich direkt am Lipno-Stausee befindet, zudem wieder täglich duschen.

In Železná Ruda, an der Grenze, bietet das Hotel Šumava gute Zimmer. Am Zielort Nova Pec empfiehlt sich das Pohoda u Lva. Viele Optionen findet man zudem fünf Kilometer weiter in Horní Planá, wo man am Stausee den Urlaub in der Zivilisation ausklingen lassen kann.

Wo kann ich gut einkehren?

Die beste Restaurantauswahl hat Modrava, aber auch Orte wie Strážný oder Nové Údolí bieten Einkehrmöglichkeiten, meist mit kalorienreicher Hausmannskost. Empfehlenswert für die mittägliche Rast ist etwa der Gathof Hostinec U Michala in Prášily, der Suppen und hausgemachte Deftigkeiten serviert. In Modrava sollte man sich das Wildgulasch oder das Rote-Beete-Tatar vom Gasthaus Chata U Tří Sluk nicht entgehen lassen.