Lage und Charakter der Fränkischen Schweiz
Frankenjura, Fränkische Schweiz, Frankenland – ist das alles das selbe? Nicht ganz, aber die einzelnen Gebiete überschneiden sich in der Region zwischen Nürnberg, Bamberg und Bayreuth im nördlichen Bayern. Das Frankenland umfasst die bayerischen Regierungsbezirke Unterfranken, Mittelfranken und Oberfranken. Über Ober- und Mittelfranken (und Teile der Oberpfalz) erstreckt sich das Mittelgebirge Frankenjura, das auch Fränkischer Jura, Fränkische Alb und Frankenalb genannt wird. Der nördliche Teil davon ist fast deckungsgleich mit dem Naturpark Fränkische Schweiz – Frankenjura. Hier liegt die Tourismusregion Fränkische Schweiz im Einzugsgebiet des Flusses Wiesent. Begrenzt wird sie von den Flüssen Main, Regnitz und Pegnitz. Beeindruckende Kalk- und Dolomitfelsen, tief eingeschnittene Flusstäler und Höhlen mit Tropfsteinfelsen kennzeichnen die Region. Die höchste Erhebung ist der Kleine Kulm (627 m). Diese Landschaft ist so schön wie die echte Schweiz, weshalb sie im 19. Jahrhundert nach ihr benannt wurde.
Wie komme ich in die Fränkische?
Die Tourismuszentrale der Fränkischen Schweiz liegt in Ebermannstadt. Hier fließt die Wiesent nach Forchheim, wo sie in die Regnitz mündet. Aus Richtung Norden ist die Fränkische Schweiz über die A73, aus Süden über die A9 und aus Westen über die A3 zu erreichen. Der nächste größere Bahnhof ist in Erlangen. Von hier fährt die S-Bahn Linie 1 nach Forchheim. Nach Ebermann geht es mit der RB22, die stündlich fährt. Weitere wichtige Orte in der Fränkischen Schweiz sind Pottenstein, Gößweinstein, Muggendorf, Streitberg, Egloffstein und Waischenfeld.
Wandern in der Fränkischen Schweiz

Weitwanderungen in der Fränkischen
Auf mehrtägigen Wanderungen erlebt man eine Region bekanntlich am intensivsten. In der Fränkischen Schweiz bieten sich direkt mehrere Weitwanderungen an. Kurz und knackig ist der Rundweg Naturgenuss (105 km). In fünf Tagen geht es an hübschen Fachwerkhäusern, imposanten Felsen und Burgen vorbei. Länger und intensiver ist der Fränkische Gebirgsweg (432 km). In Blankenstein in Thüringen beginnend durchwandert man 21 Tage lang den Frankenwald, das Fichtelgebirge, die Fränkische Schweiz und das Nürnberger Land bis nach Hersbruck. Noch länger ist der Frankenweg mit 536 Kilometern und 24 Etappen. Auch dieser beginnt in Blankenstein, macht aber keine so großen Schlenker durch das Fichtelgebirge und die Fränkische Schweiz, sondern verläuft zügiger bis nach Harburg an der Grenze zur Schwäbischen Alb.
Aufregende Klettersteige
Den Felsen ganz nah kommen und Aussichten genießen – das bieten Klettersteige in der Fränkischen Schweiz. Meist sind sie als Quergänge angelegt, können aber auch steile und anspruchsvolle Passagen beinhalten. Der Höhenglücksteig (C/D) und der Norissteig (C, 3-) sind wie Wanderungen von Fels zu Fels mit jedoch anspruchsvollen Kletterpassagen. Die Abschnitte können auch umlaufen werden. Ein echtes Gipfelkreuz inklusive toller Aussicht gibt es auf der Mittelbergwand (450 m). Die Touren sind auch im Winter machbar, jedoch kann der Fels dann noch glatter als im Sommer sein. Es gibt auch einfache Klettersteige für Kinder, wie den Kamitzensteig bei Wattendorf und den Bambini Klettersteig am Höhenglücksteig.

Uralte Höhlen
Als typische Karstlandschaft weist die Fränkische Schweiz viele Höhlen auf. Die bekannteste und größte ist die Teufelshöhle bei Pottenstein. Riesige Tropfsteine hat das kalkhaltige Wasser hier geschaffen. Die Höhle ist nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen und hat im Winter nicht immer geöffnet. Details zu Führungen und Öffnungszeiten findet man auf pottenstein.de/teufelshoehle. Auf einer Wanderung zur Teufelshöhle gibt es tolle Felsformationen und die Burg Pottenstein zu sehen. Den besten Ausblick bietet der Aussichtsturm Himmelsleiter. Wer nicht genug von Höhlen bekommt, kann in der Fränkischen Schweiz auch die Binghöhle und die Sophienhöhle besuchen.

Das geschichtsträchtige Walberla
Markant ragt der Ehrenbürg 250 Meter über dem Wiesenttal empor. Während im Süden die höhere Kuppe Rodenstein (531 m) liegt, ist der Name der wilderen Nordkuppe, Walberla (513 m) als Bezeichnung für den gesamten Berg geläufiger. Die Felsformationen haben eigene Namen wie „Steinerne Frau“, „Wiesenthauer Nadel“ und „Zwillingsfelsen“. Da hier seltene Pflanzen, vor Allem Orchideen, leben, steht die Hochebene unter Naturschutz. Eingezäunte Pfade führen hier herauf. Vom Rodenstein reicht der Blick bis nach Erlangen, über das Frankenjura, das Regnitz- und Wiesenttal. Schon 5500 vor Christus haben hier Menschen gelebt. Heute steht nur noch die Sankt-Walburgis-Kapelle als Wallfahrtsort auf dem Walberla.
Traditionelle Brauereien
Wandern mit Biergenuss verbinden? Das geht auf einer der vielen Brauereiwanderungen in der Fränkischen Schweiz. Rund 70 Brauereien gibt es hier noch. Die Wanderwege verbinden viele von ihnen. Aufseß hat gleich vier Stück zu bieten, was das Dorf zum Weltrekordhalter für die größte Brauereiendichte pro Einwohner gemacht hat. Ebenfalls beliebt sind der Fünf-Seidla-Steig in Weißenohe (18 km) sowie der 13-Brauereien-Weg bei Memmelsdorf. Mit seinen 34,7 Kilometern teilt man diesen aber lieber auf mehrere Tage auf.
Weitere Sommeraktivitäten
Mit über 6500 Kletterrouten ist die Fränkische Schweiz eines der am besten erschlossenen Klettergebiete der Welt. Die Felsen mit ihren Löchern und die Überhänge sind ideal zum Klettern. So gilt die Fränkische Schweiz als eines der wichtigsten Klettergebiete außerhalb der Alpen. Hier hat das Rotpunkt-Klettern seinen Ursprung und hier wurde der erste Haken einzementiert.
Die Wiesent ist ein beliebter Wanderfluss zum Kanufahren. Vom 1. Mai bis 30. September darf auf ihr gepaddelt werden. Eine schöne Fahrradtour ist zum Beispiel die Täler-Rundtour. Hotspot für Mountainbiker ist Heiligenstadt mit vielen gekennzeichneten Touren.
Tipps für Unterkünfte
- Majestätisch thront die Burg Rabenstein über dem Ahorntal. Auf der Burg fühlt man sich fast wie im Mittelalter. Altes Gemäuer, ritterliche Dekoration und Kronleuchter erinnern an die adelige Vergangenheit. Gäste des Burghotels können hier Dinnershows, Themenabende und Konzerte erleben. Ab 168 Euro pro Nacht und Person.
- Familien, die gerne Urlaub auf dem Bauernhof machen, bekommen auf dem Ferienhof Hohe in Markt Hiltpoltstein-Großenohe eine 4-Sterne-Ferienwohnung geboten. Es gibt Eier von eigenen Hühnern, einen Streichelzoo und einen Pool. Rund 158 Euro/Nacht für eine Wohnung zu viert.
- In der Fränkischen Schweiz gibt es einige größere und kleinere Campingplätze sowohl für Wohnmobile als auch ausschließlich für Zeltende. Das ganze Jahr über geöffnet hat der Campingplatz Bärenschlucht in Pottenstein (Details s.u.). Eine Person im Zelt zahl rund 13 Euro pro Nacht. Es gibt auch Blockhütten, Holzfässer und einen Mietcaravan zum Übernachten.