Nur etwa 90 Menschen leben im idyllischen Vinschgauer Bergdorf Trafoi am Ortler auf 1.570 Metern (siehe Bild oben). Das kleine Bergdorf ist ein schöner Ausgangspunkt für Wanderungen ins Hochgebirge. Die Abgeschiedenheit und die unberührte Naturlandschaft begeistern aber auch Genusswanderer und Erholungssuchende – sowohl im Sommer als auch im Winter. Solch urige Kleinode findet man in den Alpen nicht immer auf Anhieb, aber fernab der Lifte und des Massentourismus gibt es sie noch. Vier weitere Alpen-Juwelen stellen wir euch in dieser Liste vor:

Brione–Giumaglio (Schweiz)
Durch vier verträumte Tessiner Täler, an erfrischende Naturpools und über einen aussichtsreichen Pass führt die anspruchsvolle Wanderung (22,5 km, 1645 Hm) vom Valle Verzasca ins Valle Maggia. Aufgrund der langen Gehzeit von mindestens neun Stunden teilt man die Strecke am besten in zwei Etappen auf. Wer ohne Zelt losziehen möchte, übernachtet nach vorheriger Reservierung entweder in der Capanna Osola (1418 m) oder in der Capanna Alpe Spluga auf 1838 Metern Höhe. Wegbeschreibung und GPS-Daten: wegwandern.ch

Zur Scheibenwand (Bayern)
Oft stehen im Schatten viel frequentierter Modeberge etwas niedrigere oder weniger markante Gipfel, die zu den heimlichen Favoriten der Locals gehören. So auch im Umfeld der Chiemgauer Kampenwand (1669 m): Nach dem Aufstieg zur Bergstation geht es ganz ohne Trubel erst durch dichte Latschengassen, dann über Fels zum Panorama an der Scheibenwand (1598 m), das man oft ganz allein genießt. Wer dann über die Hofbauernalm absteigt, ist knappe sechs Stunden unterwegs (19 km, 980 Hm). Weitere Infos: hoehenrausch.de

Kreuzeckgruppe (Österreich)
In den Hohen Tauern ziehen die Glockner- und die Venedigergruppe alle Blicke an – und einen Großteil der Besucher. Geruhsamer geht es ein Stück südwestlich zu: Hier verzaubert die Kreuzeckgruppe mit grandioser Hochgebirgslandschaft fernab der Massen. Besonders intensiv erleben Wanderer sie auf dem technisch moderaten Kreuzeck-Höhenweg zwischen Kolbnitz und Winklern. Dabei geht’s fünf Tage von einer urigen Hütte zur nächsten, auf rund 53 Kilometern warten zirka 3500 Höhenmeter. Mehr Infos: alpenvereinaktiv.com

Stille Dolomiten (Italien)
Abseits der vielbesuchten Dolomitenziele erstreckt sich am Südostrand der Gebirgsgruppe einer ihrer urwüchsigsten Winkel: der Nationalpark Belluneser Dolomiten, eine Welt aus wasserreichen Tälern, einsamen Hochebenen, märchenhaften Wäldern und erhabenen Felsbastionen. Hindurch ziehen einfache Rundwanderungen, etwa ins wilde Val Facina (2 Std., 480 Hm), sowie anspruchsvollere Touren wie die zur auf 1638 Meter gelegenen Berghütte Pian de Fontana (5 Std., 900 Hm). Infos und weitere Tipps: dolomitipark.it
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