Skitourentipp 1: Mieminger Kette

„Hier ist für jeden etwas dabei! Von steilen, engen Rinnen über weite, offene Hänge bis zu guten Aussichten. Langeweile gibt es auf der Höllkopf-Tour nicht.“
(Christoph Jorda, outdoor-Fotograf)
Tour: Von Biberwier über den Höllkopf und durchs Tajatörl nach Ehrwald
Wilde Felswände und steile Kare – auf dieser Skitour von Biberwier nach Ehrwald gibt es so viel Abwechslung, dass es eigentlich für mehrere Touren reicht. Am besten – und bequemsten – lässt man sich mit der ersten Bahn um 8:30 Uhr von Biberwier zwei Sektionen nach oben bringen. Entweder fellt man dann auf und steigt zum Marienbergjoch hinauf, oder man macht es sich nochmals bequem, fährt ein Stück ab und nutzt den Schlepplift zum Joch. Über das Arzbödele geht es nach Südosten zur Scharte Hölltörl. Wer hier zehn Minuten investiert, steigt kurz zum Höllkopf hinauf (2194 m) und genießt die Aussicht.
Nach dem Hölltörl geht es steil hinab durch ein Kar. Kurz vor der „Hölle“ nach links schwenken und tief Luft holen: Der Aufstieg durch den weiten Hang Höllreisse fordert, und schwer atmend erreicht man die Grünsteinscharte (2272 m). Höher geht es heute nicht mehr. Und jetzt kommt die Abfahrt! Die ersten 30 Höhenmeter bringt einen eine schmale und sehr steile Rinne – Achtung: felsig! – nach Nordosten hinab. Dann wird es auch schon wieder flacher: Das Kar quert man nach Nord osten, dann leicht links halten und auf auf einen Grat.
Von diesem Rücken gleitet man am Ende nach rechts hinab und quert in das Tajatörl (2259 m). Die Tour nimmt wieder Geschwindigkeit auf; der Moment schöner Abfahrten über weite, freie Hänge ist endlich da: Steil geht es zuerst aus dem Tajatörl nach Nordosten hinab und dann nach links ins Brendlkar.
Dann taucht die Route in Wald ein, der locker genug steht, um nicht die Sicht zu verstellen. Sobald man auf einen Wanderweg und später auf einen Fahrweg stößt, weiß man, dass sich diese schöne Tour dem Ende zuneigt: Der Fahrweg führt nach rechts zum Gasthaus Alpenglühen. Wer noch Zeit hat, kann einkehren und auf einer der beiden Terrassen verschnaufen und den Pistenskifahrern zuschauen. Danach fährt man auf der Skipiste nach Ehrwald hin aus. Unbedingt: Vorher die Rückfahrt nach Biberwier organisieren!
Details zur Tour:
Ausgangspunkt: Marienbergjoch (1789 m) oder Seilbahnstation über Biberwier
Höhenunterschied: 1050 m
Gehzeiten: Für den Aufstieg muss man 3h 30 min einplanen.
Beste Zeit: Im Spätwinter und zeitig im Frühjahr geht es am besten.
Charakter: Selbst wenn man für den Aufstieg die Seilbahn benutzt und nicht über die Piste aufsteigt, ist die Tour über den Höllkopf lang, anstrengend und anspruchsvoll. Sie lohnt sich aber trotzdem!
Hangrichtung: alle Richtungen Einkehr: Marienbergalm, Sunnalm und Ehrwalder Alm
Karte: Kompass, WK 5, 9,99 Euro
Skitourentipp 2: Ammergauer Alpen

„Mich überzeugt immer wieder aufs Neue das traumhafte Skigelände der Tour aufs Pfuitjoch. Vor allem bei ordentlichen Schneeverhältnissen ist sie der Knüller.“
(Olaf Beck, Chefredakteur outdoor)
Tour: Aufs Pfuitjoch (2195 m)
Das Pfuitjoch nahe Reutte in Tirol ist ein Skiberg par excellence. Einziges Manko: seine Südausrichtung. Wenn man Pech hat, liegt er früh im Jahr offen. Andererseits herrschen bei guten Verhältnissen herrliche Pulverbedingungen. Unbedingt vorher die Schneeverhältnisse checken!
Vom Bahnhof in Lähn startet man nach Norden und stapft den Weinberg hinauf und weiter zum Höhenrücken zwischen Wies- und Böstal. Das Böstal bringt einen weiter hinauf. Auf rund 1700 Metern geht es in weite, freie Hänge. Hier rechts abdrehen und über eine Flanke. Dann folgen noch ein paar Kehren nach Nordosten; vor dem Herbataljoch nach links halten.
Jetzt wird es sportlich: Spitzkehren führen sehr steil nach Norden und auf den Gipfel des Großen Pfuitjochs. Wer ganz hoch will, muss zehn Meter unterhalb abschnallen und ohne Ski aufsteigen. Hinab geht es auf dem Aufstiegsweg; bei richtig gutem Schnee kann man alternativ nach Südwesten hinab, dann zum Farenegg, ins Wiestal und zurück nach Lähn.
Details zur Tour:
Ausgangspunkt: Lähn (1112 m)
Höhenunterschied: 1090 m
Gehzeiten: 2 h 45 min für den Aufstieg
Beste Zeit: Ideal für diese Tour sind Hoch- und Spätwinter. Es muss nur genug Schnee liegen.
Charakter: Die großartige Tour macht richtig Spaß, ist aber leider nicht lawinensicher.
Hangrichtung: Süden
Einkehr: unterwegs keine Möglichkeit
Karte: Kompass, WK 4, 5,99 Euro
Skitourentipp 3: Rosengarten-Gruppe

„Diese Tour durchs Vajolettal und hinein ins Reich des Dolomitenkönigs Laurin ist einfach sagenhaft – und das nicht nur wegen des Alpenglühens.“ (Andreas Kern, Autor und Fotograf)
Tour: Durch das Vajolettal zur Grasleitenpasshütte (Rifugio Gardeccia)
Der märchenhafte Rosengarten lohnt immer einen Besuch – und wie ginge das im Winter besser als mit Tourenski! Unterwegs begleiten einen die berühmtesten Gipfel und Berggruppen der Dolomiten: Rosengarten, Vajolettürme, Antermoia und die ungezähmten Dirupi di Larsec. Zuerst geht man von Monzon auf einer Straße zum Restaurant La Regolina auf 1577 Metern. Dann kommt die erste Fell-Schnee-Berührung, wenn auch auf präparierter Piste, und man steigt zum Rifugio Gardeccia auf (1950 m). Einkehr gefällig? Das Refugio ist eine der wenigen Hütten, die auch im Winter offen sind.
Nach einem Tee oder Apfelschorle folgt man weiter aufwärts dem Vajolettal und bestaunt dabei die Ostwand des Rosengartens. Tipp: Die in Fließrichtung rechte Seite des Flusses Ruf de Soal nutzen – es geht sich dort besser! Bald taucht das Rifugio Vajolet (2243 m) auf. Jetzt noch kurz durch einen Kessel, dann kommt der letzte zügige Anstieg zur Grasleitenpasshütte. Sie hat von Februar bis April an den Wochenenden offen – für eine nächste willkommene Einkehr. Hinab geht es wie hinauf.
Details zur Tour:
Ausgangspunkt: Monzon, ca. 1500 m
Höhenunterschied: 1100 m
Gehzeiten: 3 h Aufstieg
Beste Zeit: Die besten Schneeverhältnisse findet man im März und April vor.
Charakter: schöne Tour für mittelgute Skifahrer
Hangrichtung: Süd-Ost
Einkehr: Rifugio Gardeccia
Karte: Kompass, WK 067, 686, 7,99 Euro
Skitourentipp 4: Allgäuer Alpen

„Der Aufstieg auf das Gottesackerplateu ist lang, aber dafür nimmt man gleich drei Gipfel auf einmal mit. Besonders schön sind die vielen Abfahrtsvarianten.“
(Ben Wiesenfarth, outdoor-Fotograf)
Tour: Gipfel-Rundtour über die Oberen Gottesackerwände (2033 m)
Der Gottesacker besticht im Sommer durch seine fremdartig-bizarre, zerklüftete Karstlandschaft. Der Winter legt einen Schneemantel über seine Schroffheit und macht aus dem Plateau ein spannendes Skitourenrevier. Auf einer markierten Tour kann man gleich drei Gipfel erschließen und eineinhalb Stunden Abfahrten genießen.
Vom Mahdtalhaus geht es nach Westen hinauf – genau richtig zum Warmwerden, denn das Gelände wird nur langsam steiler. Immer der Markierung nach – der untere Teil des Mahdtals ist im Winter Wildschutzgebiet! – und nach einem Rechts-links-Schwenk der Markierung nach durch eine Lichtung in dichten Wald. Oberhalb von tiefen Gräben hält man sich rechts und weiter aufwärts, bis ein Fahrweg in Sicht kommt. Erst nach links, dann rechts abdrehen und durch eine weitere Lichtung. An einer Markierung nach rechts und über dem Mahdtalboden taleinwärts gehen, dann zügig zum Windecksattel aufsteigen. Und jetzt kommen die Gipfel: Wer auf die Unteren Gottesackerwände will, zweigt direkt vor dem Sattel rechts ab und steigt hinauf (30 min). Für die Oberen Gottesackerwände am Sattel links und in einen Talboden hinein. Unter dem Torkopf leicht rechts haltend in eine steile Flanke hinein und in vielen Kehren auf die Scharte zwischen Toreck und Oberen Gottesackerwänden, dann nach rechts auf den Gipfel. Auf dem Rückweg besteigt man noch rasch das Toreck (2029 m) und fährt dann über den Sonnenberg und durch den Wald hinab zurück.
Details zur Tour:
Ausgangspunkt: Riezlern im Kleinwalsertal, Mahdtalhaus (1060m)
Höhenunterschied: 1300 m
Gehzeiten: 4 h 30 Min Aufstieg
Beste Zeit: Hoch- und Spätwinter. Dann kann man gut verschiedene Abfahrten ausprobieren.
Charakter: Die landschaftlich schöne Tour ist beliebt. Unbedingt stabile Lawinenlage abwarten!
Hangrichtung: Osten
Einkehr: unterwegs keine; Mahdtalhaus am Start
Karte: Kompass, WK 3, 9,99 Euro
Skitourentipp 5: Kaisergebirge

„Die Tour auf den Heuberg mache ich gerne am Anfang meiner Skitourensaison. Denn man muss kaum mit Lawinen rechnen, und der Weg hinauf ist angenehm.“
(Christiane Rauscher, Journalistin)
Durch Wald und über Wiesen auf den Heuberg (1603 m)
Vom Walchsee aus wirkt der Heuberg nicht wie der tolle Skitourenberg, der er ist. Doch eine Tour hinauf macht nicht nur Spaß, sondern lässt auch weit blicken.
Vom „Tourengeherparkplatz“ geht man auf dem Fahrweg immer am Waldrand entlang nach Nordosten hinauf. Der „Sommerweg“ biegt nach rechts ab, einfach der Ausschilderung folgen. Man taucht in den Wald ein, quert eine Lichtung nach Süden und steigt weiter hinauf. Am Waldrand wieder über einen Fahrweg und dann unrechts halten und oberhalb der Straße auf dem Wanderweg nach Südwesten weiter. Nach noch einem Fahrweg steigt man westlich der Wolfingeralm weiter und weiter hinauf. Dann bringt einen noch ein Fahrweg relativ flach nach Südwesten. Zur Abwechslung kommt wieder ein Waldgürtel, und schon steht man in den Osthängen der Hageralm. Jetzt nach Westen halten und zur Almhütte. Eine Einkehr wäre willkommen, aber leider hat die Hütte nur im Sommer offen. Wer gut geplant hat, zaubert ein eigenes Vesper aus dem Rucksack! Das braucht man, denn jetzt kommt der anstrengendste Teil der Tour: der knackige Anstieg aufs Jöchl. Spitzkehren führen über den Südrücken hinauf; die letzten Meter muss man ohne Ski gehen. Dannfährt man auf dem Aufstiegsweg hinab.
Wenn man die Tour am Ende der Saison noch mal geht, nimmt man vielleicht den Aufstieg für Fortgeschrittene: Ab der Wolfingeralm über den ostseitigen Waldrücken hinauf. Teilweise muss man die Ski tragen. Keinesfalls hier herunterfahren!
Details zur Tour:
Ausgangspunkt: Tourengeherparkplatz (760 m) oberhalb von Oed, südwestlich des Walchsees
Höhenunterschied: 850 m
Gehzeiten: 2 h 30 min für den Aufstieg
Beste Zeit: Am meisten Spaß macht die Tour im Hochwinter oder im zeitigen Frühjahr.
Charakter: Der Großteil der Tour ist leicht, aber recht lang. Nur der Schlussanstieg fordert etwas.
Hangrichtung: Osten und Norden
Einkehr: Unterwegs gibt es leider keine.
Karte: Kompass, WK 9, 9,95 Euro