Große Klappe, nichts dahinter? Davon kann beim Fahrradtransport am Van nicht die Rede sein. Denn wer mit einem Bus-Ausbau in den Urlaub aufbricht, hat zwar einen großen Kofferraum zur Verfügung – aber wenn der mit Bett und Küche voll ist, passt das Fahrrad oft nicht mehr rein. Und sollen zwei oder mehr Drahtesel mit, reicht der Platz im Campervan ohnehin nicht aus. Aufgrund der Hochdach-Karosserie mit zwei Metern oder mehr Fahrzeughöhe sollte man die Fahrräder auch lieber nicht auf dem Dach transportieren – so bleibt bei Van-Ausbauten meist nur das Fahrzeugheck zum Radtransport.
Heckträger-Systeme

Kupplungsmontage
Fahrradträger zur Montage auf der Anhängerkupplung kennt man vom normalen Auto. Das System eignet sich auch für Vans und Busse – und hier liegt ein großer Vorteil: Egal ob Camper oder PKW, der Träger passt an alle Kfz mit Anhängerkupplung. Darüber hinaus liegen die Anschaffungskosten der Universalisten im vergleichsweise niedrigen Bereich. Hochwertige Modelle für drei oder vier Fahrräder gibt es schon ab etwa 500 Euro. Zudem punktet das System mit einer niedrigen Ladehöhe und einem relativ geringen Eigengewicht (oft zwischen 15 und 25 Kilogramm). Kupplungsträger sind zwar nicht so stabil wie Chassisträger, für Bio-Bikes aber eine gute Wahl. Vorsicht: Neben der maximalen Zuladung auch das Gewichtslimit der Anhängerkupplung beachten! Im Praxischeck eigneten sich nicht alle Modelle, um beladen die Hecktüren der Autos zu öffnen.
Die für zwei Bikes geeigneten (755/849 €, 13/16 kg) Uebler I21 (786 €/16 kg) und Uebler I31 (940 €/16 kg)
Der Altera Genio Pro Advanced packt drei Räder mit Adapter oder zwei E-Bikes. Die gleiche Anzahl an Räder passt auch auf den etwas leichteren, dafür teureren Thule VeloSpace XT.
Auch eine Empfehlung wert ist das Fahrradträgersystem R-Bike von Lippert. Gibt es in verschiedenen Ausführungen für Kleinwagen, über Sprinter, bis hin zum Van. Für die Wintersaison lässt sich das System übrigens in einen modularen Träger mit Ski- und Snowboardträgern verwandeln. Kostenpunkt ab ca. 511 - 650 Euro je nach Modell.

Scharnierträger
Hallo Innovation: Statt an der Türe werden neue Heckträger an den Türscharnieren montiert, die Türen selbst werden dabei nicht belastet. Das hat gleich mehrere Vorteile: Der Kofferraum lässt sich so uneingeschränkt öffnen und auch eine vorhandene Anhängerkupplung weiter nutzen. Wie die Kupplungsträger weist dieses System ein recht geringes Eigengewicht auf (ab 20 Kilogramm) und steht am Fahrzeugheck nicht so lang über wie die anderen Varianten. Auch zusätzliche Beleuchtung ist bei Scharnierträgern nicht nötig. Der Träger muss jedoch genau für den Fahrzeugtyp ausgelegt sein. Die hohe Ladeposition macht das System für schwere Räder uninteressant, auch wenn einige Hersteller elektrische Höhenverstellungen anbieten. Ohnehin bieten Scharnierträger oft die geringste Zuladung von rund 60 Kilogramm. Preislich liegen sie im Mittelfeld.
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Chassis-Befestigung
Für Motorräder gibt es diese Transportlösung schon länger. Auch für E-Bikes und gerade die schwereren "Fatbikes" macht sie Sinn: Die Aufnahme wird (dauerhaft) am unteren Rahmen des Fahrzeugs verschraubt, per Vierkantprofil wird der Träger in die Aufnahme gesteckt. Chassisträger punkten mit hoher Zuladung (meist um rund 80 Kilogramm) und einfacher Beladung (niedrige Ladekante!). In der Regel warten sie aber auch mit höherem Eigengewicht auf, und mit Rädern beladen lassen sich die Türen nicht immer gut öffnen. Auch preislich liegen die stabilen Rahmensysteme bei rund 1500 Euro aufwärts – wie der Sawiko Agito Top. Dafür ist eine verbaute Anhängerkupplung meist trotzdem nutzbar. Weitere empfehlenswerte Chassis Befestigungen: Busbiker XM 290 oder den Memo-Europe VanStar E-Cross.
Ihr wollt mit dem Campervan los, habt aber keinen eigenen? Dann könnt ihr euch über Sharing-Portale wie Paul Camper, Yescapa, Goboony oder Fuchs und Hase das passende Gefährt ausleihen. Der neueste Sharing-Anbieter heißt Rental Holidays.