An heißen Tagen gibt es nichts Besseres als Touren im, am und auf kühlem Nass. Nicht immer ist Adrenalin im Spiel, aber beim Canyoning oder Paddeln auf der Iller schon! Ebenso beim Paragliding, auf Berggraten oder zwischen Baumwipfeln – diese Allgäu-Abenteuer sorgen für Hochgefühle:
Allgäu Outdoor Aktivitäten im Überblick
Canyoning Starzlachklamm
Das von zahlreichen Schluchten und Klammen zerschnittene Allgäu gilt als das Canyoning-Mekka der Nordalpen. Auch Einsteiger können den adrenalingeladenen Multisport auf der klassischsten aller Strecken ausprobieren: der Tour (3–5 Std.) durch die imposante Starzlachklamm zwischen Sonthofen-Winkel und Topfenalpe. Es warten optionale Sprünge und Abseiler aus sieben bis acht Meter Höhe sowie zum krönenden Abschluss eine 17 Meter lange Felsrutsche. Anbieter: z.B. purelements.de , canyonauten.de oder canyoningallgäu.de
Paragliding
Frei wie ein Vogel durch den Himmel kreisen und dabei Blicke genießen, mit denen keine Gipfelaussicht mithalten kann – ein Tandemflug mit dem Gleitschirm macht das für jeden möglich. Als beliebtester Startpunkt im Allgäu gilt der Tegelberg (1818 m) hoch über den Königsschlössern bei Füssen, wer lieber durch einen einsameren Luftraum schweben möchte, hebt vom Breitenberg (1838 m) nahe Pfronten ab. Flüge zwischen 10 und 45 Minuten Dauer bieten zum Beispiel die Piloten von Fly Royal Paragliding an, Kosten ab 169 Euro. fly-royal.de
Grattour am Siplingerkopf
Bizarre Felszacken in sattgrünen Wiesenhängen prägen die Kulisse rund um den Siplingerkopf (1746 m), den Bergkönig der südlichsten Nagelfluhkette. Die Besteigung aus dem Autal (4 Std., 10 km, 770 Hm) ist zwar nicht wirklich schwer, doch den folgenden Kammweg hinüber zum Heidenkopf (1685 m) würzen zwei leichte, gesicherte Kraxelpassagen. Wer die aussichtsreiche Gratwanderung um einen dritten Gipfel erweitern möchte, nimmt anschließend noch den Abstecher (40 Min.) zum Girenkopf (1643 m) mit. Die Tour findet ihr auch im Buch: Allgäu 1, Rother, 16,90 Euro.
Über die Hohen Gänge
Wer auf Seilbahnhilfe und Hütteneinkehr verzichten kann, findet auf der Klettersteig-Tour "Hohe Gänge" (Grad B) eine ruhigere, landschaftlich aber nicht minder grandiose Alternative zum stark frequentierten Hindelanger Klettersteig (Grad B/C). Die schweißtreibende Gratrunde (8 Std., 16,5 km, 1320 Hm) zieht vom Parkplatz Säge bei Bruck erst zur Rotspitze (2034 m), dann weiter zur Heubatspitze (2008 m), bevor der spektakulärste Abschnitt ansteht: der spannende Übergang an Draht und über eine luftige Leiter zum Breitenberg (1838 m). Video der Tour hier
Im Kletterwald
Balance, Geschicklichkeit sowie manchmal auch Kraft und gute Nerven gehören zum Rüstzeug, um im Waldseilgarten Höllschlucht bei Pfronten auf verschiedenen Strecken von Baum zu Baum zu gelangen. Zwölf Parcours mit insgesamt über 110 Elementen stehen zur Auswahl, die Palette reicht vom kinderleichten Spaß in Bodennähe bis zum anstrengenden Nervenkitzel in zwölf Metern Höhe. Dabei geht’s öfter auch mal per Seilrutsche über einen in der Tiefe rauschenden Wildbach. Alle Infos: waldseilgarten-hoellschlucht.de
Paddeln auf der Iller
Auf ihrer 147 Kilometer langen Reise von der Quelle bis zur Mündung in die Donau windet sich die Iller vorbei an weißen Felsen und tiefgrünen Wäldern, sonnigen Kiesbänken und idyllischen Auen. Von ihrer zahmen Seite erleben sie auch Kanuanfänger etwa auf dem Abschnitt zwischen der Altusrieder Hängebrücke und dem Kardorfer Stausee. Vier bis fünf Stunden reine Paddelzeit sollte man für die rund 20 Kilometer lange Strecke einplanen, dabei müssen drei Stauwehre umgangen werden. Infos und Bootsverleih: z.B. illerkanu.de
Durch den Eistobel
Zwischen Maierhöfen und Grünenbach stürzt sich der Fluss Obere Argen über mehrere Kaskaden durch eine rund drei Kilometer lange und bis zu 130 Meter tiefe Schlucht: den Eistobel. Wanderer, die den Weg durch den Abgrund mit einem Ausflug in die Höhe verknüpfen möchten, steigen nach dem spritzigen Naturschauspiel zur Riedholzer Kugel auf (9 km, 3 Std., 400 Hm) - vom 1066 Meter hohen König des Westallgäus reicht der Blick bei klarem Wetter bis in die Schweizer Bergwelt. Mehr Infos: eistobel.de
Allgäu per Bike – die besten Touren
Die reizvollsten Winkel der Region auf einer einzigen Tour erleben: Das ermöglicht die Radrunde Allgäu (475 km, 4300 Hm). Ein Tourenrad reicht, um die meist asphaltierte Strecke zum Beispiel von Wangen aus zu meistern, dafür braucht man sportliche fünf bis entspannte neun Tage. Bringt man weniger Zeit mit und kann nicht die komplette Tour fahren, genießt man auf der Radrunde maximale Flexibilität: Mehr als 50 Bahnhöfe am Weg sowie zwei quer verlaufende Verbindungsstrecken erlauben eine Routenplanung nach Gusto. Viele weitere Infos dazu auf allgaeu.de
Durch das wilde Oytal vorbei am rauschenden Stuibenfall zu Prachtblicken auf den fast lotrecht aufragenden Grasberg Höfats (2259 m): Die Fahrt (20,5 km, 580 Hm) von der Mühlenbrücke in Oberstdorf hinauf zur Käseralpe (1406 m) zählt zu den lohnendsten moderaten Mountainbiketouren des Allgäus. Wer nach der Einkehr noch weiter zum kleinen Eissee möchte, muss das Rad abschnittsweise tragen – es empfiehlt sich, den Abstecher zu diesem stillen Gewässer zu Fuß zu machen. Für die 430 Hm braucht man etwa zweieinhalb Stunden. Weitere Infos auf oberstdorf.de

Wer Lust auf ausgedehntes Mountainbiken hat, aber keine technischen Trails, sondern vor allem Landschaftsgenuss sucht, wird auf dem insgesamt rund 700 Kilometer langen Naturbiken-Wegenetz glücklich.
Die beiden Hauptrouten des Naturbiken-Wegenetzes starten in Wangen und führen in der südlichen Variante (194 km, 5056 Hm) durch das Tannheimer Tal und am Lech entlang bis nach Elmen, die nördliche Strecke (205 km, 4227 Hm) schlängelt sich durch die Enklave Jungholz und am Hopfensee vorbei bis zum Ziel in Reutte: