Klettern in USA

Klettern in USA
Der wilde Westen und seine Felsen

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Zuletzt aktualisiert am 11.12.2015

Landschaft der Spitzenklasse, Nationalparks, unendliche Canyons, und die vielleicht berühmtesten Risse der Welt: Der Westen der USA eignet sich hervorragend für einen Kletter-Roadtrip. Hier präsentiert der Fotograf Christian Pfanzelt die besten Klettergebiete.

Mit Indian Creek ist das vielleicht berühmteste Rissklettergebiet der Welt und eine definitive Adresse fürs Trad-Klettern in dieser Vorstellung von Klettergebieten - hauptsächlich stellen wir allerdings prima Ziele zum Sportklettern vor.

Klettergebiete der USA on Tour

Übrigens, die besten Bilder (mehr, als wir hier zeigen können) gibt es in der Multivisionsshow von Christian Pfanzelt zu sehen.

Termine:
25. Februar 2016: Murnau - Kongressaal
19. März 2016: Berchtesgaden - Berginale
15. März 2016: Cineplex Kino Penzing
16 März 2016: Cineplex Kino Memmingen
April 2016: Ehrwald (AUT) Musikcafe (Termin folgt, Info unter christian-pfanzelt.de)

Mehr Inspiration zum Klettern in USA:

Red Rocks

Nur wenige Meilen vom Sündenbabel Las Vegas entfernt liegen die Red Rocks. Hier taucht man schnell in eine ruhigere und sich viel langsamer drehende Welt ein. Zwar sind die Red Rocks auch Naherholungsgebiet für die Stadttouristen, jedoch fühlen sich mangels Klimaanlage „outdoors“ außerhalb der Casinos und Hotels nur Kletterer über längere Zeit wohl. Ein sehr angenehmer Effekt.

Von anspruchsvollen Trad-Routen bis hin zum Sportklettern und Bouldern reicht die vertikale Palette, wobei die Red Rocks hauptsächlich durch die große Anzahl an Mehrseillängenrouten imponieren. Wer das mag, kriegt hier deutlich mehr geboten als der reine Sportkletterer. Und das auch in genusstauglichen Graden.

Wissenswertes zum Klettergebiet Red Rocks

Lage: Im Bundesstaat Nevada direkt bei Las Vegas.

Unterkunft: „Der“ Campground für Kletterer nennt sich Red Rock Campground und liegt ideal zwischen Las Vegas und den Felsen. Duschen gibt es für 5 Dollar in der Kletterhalle am West Charleston Boulevard.

Tipp: Viele Casinos bieten kostengünstige „All you can eat“-Buffets.

Kletterführer: www.redrocksguidebook.com.

Mehr:

Kolob Canyon

Eine feuerrote Sandsteinwand, eine Wandneigung, sieben Kletterrouten, und unzählige Huecos (Löcher), die zum Teil den Durchmesser einer Waschmaschine haben. Das ganze umrahmt von den goldgelben Wänden des Zion National Parks und abseits der Touristenmassen. Dies sind die Zutaten des Kolob Canyons.

Eine gut einstündige Wanderung durch einen Bären-Märchenwald in einem immer enger werdenden Sackgassen-Canyon führt zum Objekt der Begierde, der Namaste Wall. Eine Kletterperle, die Außergewöhnliches bietet und neben den genannten Attributen richtiges Spassklettern ermöglicht.

Wissenswertes zum Klettergebiet Kolob Canyon

Lage: Im Zion National Park. Man erreicht das Kolob Visitor Center über den Highway 15 zwischen St. George und Cedar City.

Unterkunft: Die Campgrounds des Zion National Parks oder die Motels der genannten Städte liegen in Reichweite.

Kletterführer: Leider gibt es keine Topos. Die Schwierigkeiten bewegen sich wohl zwischen 6b und 8a. Dürftige Infos finden sich auf www.mountainprojekt.com

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Indian Creek

Indian Creek ist das Nirwana für Risskletter-Fans: Auf unserem Planeten gibt wohl nirgends mehr zu klemmen oder zu spreizen als in diesem Eldorado der Klemmtechniken. Und diese sind so unterschiedlicher Natur, dass man das Gefühl hat, im Grunde einen anderen Sport zu betreiben.

Hier ist das Klemmen eine Stufe härter als im Granit des Yosemite. Grund ist der spiegelglatte Sandstein, genannt „Wingate Sandstone“, der extrem wenig Struktur bietet um auch mal außerhalb der Risslinie zum Stehen zu kommen. Graziles Antreten? Vergiss es. Routennamen wie Jane Fondas Full Body Workout sagen im Grunde alles.

Info zum Klettergebiet Indian Creek

Lage: Gut eine Autostunde südlich von Moab.

Unterkunft: Mehrere Campgrounds im Tal. Teils kostenpflichtig, teils gratis.

Verpflegung: Muss komplett mitgebracht werden. Vor allem genug Wasser!

Material: Minimum sind zwei komplette Racks an mobilen Sicherungsgeräten, besser drei oder vier. Auf die ganz kleinen Größen kann man am ehesten verzichten, dafür die mittleren alle mehrfach.

Info: friendsofindiancreek.wordpress.com/climbing/

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Canyonlands

Ein ganz besonderes Highlight im US-amerikanischen Westen: Das sogenannte „Towerclimbing“ an den Sandsteintürmen am Grund der Canyonlands. Dorthin gelangt man nur mittels Four Wheel Drive oder durch eine mehrstündige Wanderung. Diese Einsamkeit und die unglaubliche Kulisse bilden das emotionale Herzstück fantastischer Seillängen.

Man tut gut daran, sich zuerst in Indian Creek an kürzeren Routen einzuklettern, bevor man sich auf diese höheren Tower einlässt. Die Absicherung erfolgt auch hier im „Do It Yourself“-Stil. Haken sind, wenn überhaupt, nur am Standplatz zu finden oder auch gar nicht. Wild wild West eben.

Info zum Klettergebiet Canyonlands

Lage: Mitten im Herz des Canyonlands Nationalparks. Mit dem Allrad von Moab in etwa 1,5 Stunden in den Taylor Canyon, in dem unter anderem der Moses Tower liegt.

Tipp: Vor Ort kann in Sichtweite der Moses Formation gecampt werden. Wie in Indian Creek gilt: Genug Wasser mitbringen. Der Tank des Autos sollte bei der Abfahrt in Moab voll sein.

Kletterführer: High on Moab – Sharp End Verlag

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Maple Canyon

Auch wenn Konglomeratwände bezüglich Schönheit der Linien sich eher hinter Granit und Kalk einreihen, so ist die Kletterei doch unglaublich befriedigend. Der bunte Mischwald, speziell im Indian 
Summer, gibt den gelben Wänden den kontrastreichen Rahmen, um ein Natur-Pur-Wohlfühlgefühl zu entwickeln.

Moderne, steile Routen und eine perfekte 
Absicherung machen den Maple Canyon zum Topspot, wenn es um geiles Sportklettern geht. Hier geht es mehr um Power als um Klettertechnik. Und: Die glatten Kiesel sind extrem hautfreundlich.

Info zum Klettergebiet Maple Canyon

Lage: 85 Meilen südlich von Salt Lake City bei Fountain Green.

Beste Zeit: Von Mai bis Mitte Oktober. Alle Wandausrichtungen.

Übernachten: Campground im Klettergebiet.

Tipp: Auch hier Wasser und alle Lebensmittel mitbringen. Duschen: Snow College in Ephraim.

Kletterführer: www.wolverinepublishing.com

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City of Rocks

Das schönste Klettergebiet in den USA? Auf jeden Fall ganz weit oben in der Liste, wenn man Klettergenuss, Landschaft und Ruhe als Kriterien ansetzt. Hier haben Trad-Routen ebenso ihren Platz wie Linien mit Bolts. Und es gibt auch viele leichte Routen.

Die braune harte Patina, die die Felsen vor Jahrhunderten überzog, ist durch die Erosion immer wieder an den richtigen Stellen angefressen worden. Das Ergebnis ist ein für Granit ungewöhnlich hoher Anteil an Leisten und Kanten. Eine nur für Kletterer gemachte Felsenwelt, könnte man meinen.

Info zum Klettergebiet City of Rocks

Lage: In Idaho etwa 2,5 Autostunden nordwestlich von Salt Lake City.

Routen: Riss-, Platten- und steile Wandkletterei mit bis zu 50 Metern Länge.

Übernachten: Campground im Klettergebiet, Wasser vorhanden. Lebensmittel und Duschen in Tracys General Store in Almo.

Kletterführer: Gibt es im Visitor Center City of Rocks National Reserve in Almo.

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Smith Rocks

Im Klettergebiet Smith Rocks in Oregon entstanden die ersten US-Sportkletterrouten mit Bohrhaken nach europäischem Vorbild. Old School Klettern ist angesagt: Die Kletterwände sind senkrecht bis leicht überhängend. Mit einem guten Bewegungsgefühl und ordentlich Fingerstrom lässt sich an den vielen Leisten und Löchern einiges ausrichten.

Das vulkanische Tuffgestein ist noch immer rau und weist eine sehr gute Reibung auf. Die Hakenabstände können auch mal etwas weiter sein, und Flugmeter sollten entsprechend einkalkuliert werden. An den Ausstiegen sind Ketten installiert. Es gibt auch sehr schöne Risslinien die selbst abzusichern sind. Die Kletterszene trifft sich in Terrebonne im „Red Point“, einem Café und Klettershop.

Info zum Klettergebiet Smith Rocks

Lage: In Oregon rund drei Autostunden südöstlich von Portland.

Unterkunft: Sehr schöner Campground mit Duschen, etwa eine Meile vom Gebiet entfernt.

Einkaufen: In Terrebonne, 2 Meilen vom Campground.

Kletterführer: „Smith Rock Select“ im „Red Point“ erhältlich.

Tipp: Empfehlenswert ist auch die „Lower Gorge“ mit tollen Verschneidungsklettereien an Basalttürmen.

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