Wer bei dem Wort Allgäu glückliche Kühe, blühende Wiesen und würzigen Käse vor seinem geistigen Auge sieht, findet im Umkreis von Oberstaufen, Ofterschwang, Kempten und Oberstdorf zahlreiche Outdoor- und Tourenmöglichkeiten, die dieses Klischee erfüllen. Zwischen wogenden Hügeln gurgeln klare Bäche, dunkle Nadelhölzer wachsen aus saftigen Wiesen und wiegen ihre Wipfel im Wind. Doch am Horizont thronen die stolzen Gipfel des Allgäuer Hauptkamms und locken selbst gestandene Genusswanderer zu anstrengenderen Aktivitäten. Fünf schöne Wanderungen im Allgäu stellen wir euch hier vor:
1 – Auf den Grünten
Wandernde, die es etwas ruhiger angehen lassen wollen, steigen auf den Wächter des Allgäus: den 1738 Meter hohen Grünten. Von dort genießt man das Bergpanorama auf einfache Art und Weise. Von Burgberg führt die Tour über das Grüntenhaus auf den Grünten. Leichte bis mittelschwere Wanderung auf einen Parade-Aussichtsgipfel.
Dauer: ca. 5 h, 900 Hm
Ausgangs-/Endpunkt: Gasthaus Alpenblick in Burgberg.

2 – Übers Wertacher Hörnle auf den Spieser
Das Wertacher Hörnle ist zwar kein hoher Alpengipfel, bietet aber trotzdem eine schöne Aussicht auf das Alpenvorland und die Allgäuer Berge. Die Tour vom Parkplatz Obergschwend führt über die Buchelalpe und den malerisch gelegenen Hörnlesee zum Gipfel (1695m). Von dort weiter nach Südwesten Richtung Spieser (1651m). Vorbei an der Hirschalpe erklimmt man den Steinpass-Sattel und wandert zurück zum Start. Vor allem im Sommer, wenn unzählige Blumen die Almwiesen der Allgäuer Berge schmücken, ist die Tour ein absoluter Traum – sie ist aber auch im Winter bei Schneeschuhgängern sehr beliebt. Dauer: ca. 5 h, 12,9 km, 810 Hm. Ausgangs-/Endpunkt: Parkplatz Obergschwend (bei Bad Hindelang)
3 – Balderschwang und Allgäuer Hörner
Auf einfachen Pfaden geht es ab Balderschwang hinauf zum mächtigen Gipfelkreuz des Gelbhansekopfes, anschließend durch Wald und Moorlandschaft über Hochschelpen zum Scheuenwasserfall. Die Burgl Hütte erreicht man von Balderschwang schon nach knapp 6 Kilometern, eine herrlich gelegene Einkehrmöglichkeit. Von hier verlängert ihr die Tour über den Feuerstätterkopf und Burstkopf und wandert zurück nach Balderschwang.
Dauer: ca. 5 h, 14,6 km, 720 Hm
Ausgangs-/Endpunkt: Balderschwang
4 – Rund um die Höfats
Wie eine Königin ragt die Höfats in ihrem grün-samtenen Umhang südlich von Oberstdorf 2259 Meter in den Himmel. Wer ihr auf das spitze Haupt klettern möchte, muss alpine Erfahrung mitbringen. Bei Nässe ist eine Besteigung der grasigen Flanken ohne Steigeisen nahezu unmöglich. Wesentlich entspannter zeigt sich Ihre Majestät von unten. In etwa sechs Stunden umrunden Wanderer die Hoheit auf einer Tour von Alpe zu Alpe. Von Oberstdorf aus führt die Tour über das Oytalhaus, Untere Gutenalpe, Stuibenfall, Käseralpe, Älpelesattel, Dietersbachalpe, Gertrubneralpe, Gerstruben und durch den Hölltobel einmal rund um die Höfats. Mittelschwere Rundwanderung. Höhepunkt: zahlreiche urige Einkehrmöglichkeiten.
Dauer: ca. 6 h, 1000 Hm.
Ausgangs-/Endpunkt: Oberstdorf
5 – Die komplette Himmelsstürmerroute
Auf insgesamt 359 Kilometern und in 24 Etappen führt die Himmelsstürmerroute in die mittleren und hohen Lagen der Allgäuer Alpen – und damit durch die einzigartigen Naturschutzgebiete Allgäuer Hochalpen oder den Naturpark Nagelfluhkette. Mit etwas Glück bekommst du hier sogar mal einen Steinbock oder Gämse zu sehen. In der alpwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaft gibt es zum Wandergenuss auch gleich den kulinarischen Genuss auf den Hütten – mit leckerem Bergkäse zur Brotzeit. Offiziell beginnt die Himmelsstürmeroute in Halblech. Ab der Kenzenhütte führt die Wanderroute dann zum Tegelberg, vorbei an Schloss Neuschwanstein und weiter nach Füssen. Von dort über den Zirmgrat nach Pfronten. Weitere Ziele auf der Route: Rettenberg, Grünten, Burgberg, Sonthofen, Blaichach, Oberstaufen, Balderschwang, Grasgehren, Bolsterlang, Ofterschwang, Fischen, Oberstdorf und Nebelhorn. Vorbei am Engeratsgundsee geht es nach Bad Hindelang. Danach führt die Route nach Österreich ins Tannheimer Tal, das komplett über Schattwald, Tannheim und Grän durchquert wird. Nach der Kissinger Hütte folgt die Breitenberghütte, bevor es wider hinunter ins Tal nach Pfronten geht. Infos: allgaeu.de/wandertrilogie
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