Mutter aller Schluchten: der Grand Canyon

Grand Canyon - Arizona - USA
Mutter aller Schluchten: der Grand Canyon

Zuletzt aktualisiert am 08.04.2019

Der Grand Canyon ist einer der Besuchermagneten im US-Bundesstaat Arizona. Gut 90 Prozent der Wanderer und Tagesbesucher ballen sich am Südrand, dem so genannten „South Rim“. Dagegen ist der Zugang über den „North Rim“ wesentlich menschenleerer, grüner und auch etwas kühler. Schließlich liegt er auch im Schnitt gut 300 Meter höher als der Grand Canyon Südrand.

Wer in die Schlucht aller Schluchten hinabsteigen will, braucht Wasser und gute Kondition. Keinesfalls sollte man die 1300 Höhenmeter am gleichen Tag wieder aufsteigen. Wirklich leichte Wege gibt es in der Gluthitze des 450 Kilometer langen Grand Canyon nicht. Auf 400.000 Besucher kommt im Schnitt ein Todesfall – das ist die Relation. Meist spielt Wassermangel eine Rolle, Stürze sind dagegen eher selten.

Am beliebtesten ist der Abstieg auf dem Bright Angel Trail (16 km, inkl. Wasserstellen) mit Übernachtungen auf dem Bright Angel Campground oder auf der Phantom Ranch (grandcanyonlodges.com).

Alternativ führen auch South Kaibab Trail (11 km, sehr heiß, kein Wasser) und North Kaibab Trail (23 km, härtester Zugang) hinab. Ebenfalls spannend: der Tonto Trail: Dieser führt rund 150 Kilometer auf dem Tonto Plateau am South Rim des Grand Canyon entlang. Ein „Permit“ für Übernachtungen kann unter nps.gov beantragt werden – frühestens vier Monate vor einer geplanten Übernachtung.

Wie kommt man eigentlich zum Grand Canyon?

nächsten internationalen Flughäfen sind Las Vegas und Phoenix. Von dort aus Flüge zum Grand Canyon. Für die eigene Anfahrt gibt es Mietwagen direkt am Flughafen. Außerdem: von beiden Städten aus fahren Busse nach Flagstaff. Von dort organisiert die Navajo Hopi Line tägliche Busverbindungen zum Grand Canyon Village

Beste Reisezeit

Vor Ort herrscht ein wüstenähnliches Klima, weshalb man nur im Frühjahr oder Herbst wandern sollte. Nach der Schneeschmelze findet man in den Seitentälern Wasser, die Temperaturen sind noch angenehm. Im Spätherbst ist die Wassersituation schwieriger. Im Sommer liegen die Temperaturen auf dem Plateau oft bei 40 Grad. Der Weg bietet keinen Schatten, zudem sind alle saisonalen Wasserlöcher trocken. Ein gefährliches Unternehmen, auf das sich nur wüstenerfahrene Wanderer einlassen sollten. Gehen Sie kein Risiko ein und befolgen Sie die Ratschläge der Ranger, sie kennen die Umstände und wissen, wovon sie reden. Es gibt jedes Jahr mehrere Unfälle mit tödlichem Ausgang.


Ausrüstung

Feste Wanderstiefel sind unentbehrlich. Im Frühjahr bringen Wetterumschwünge oft Regen, Hagel und Schnee. Daher ist sowohl kurze und lange Bekleidung sowie Regenbekleidung notwendig. Dazu braucht man Zelt, Schlafsack, Isomatte, Kocher, Brennstoff, Wassersack und Wasserfilter/Micropur.



Geld/Telefon

Mit Kreditkarten kann man fast überall bezahlen, Reiseschecks wie Bargeld benutzen. Umtausch von Euro ist eigentlich nur an internationalen Flughäfen möglich, der Kurs ist schlecht, und die Gebühren sind hoch. Am besten tauscht man bereits in Deutschland.

Am günstigsten telefoniert man mit »prepaid phone cards«, die für 5 US$, 10 US$ oder 20 US$ angeboten werden. Die Ländervorwahl nach Deutschland ist meistens 01149 oder entsprechend den Anweisungen des Operators nur 49. Nach dem Gespräch werden die Einheiten vom Betrag abgezogen. Die einzelnen Gesellschaften haben verschiedene versteckte Gebühren eingebaut, daher erst das Kleingedruckte auf der Karte lesen. Mit den Telefonkarten kann man den leidlichen Zirkus mit den Münzen leicht umgehen.



Trinkwasser & Verpflegung

Die Wasserversorgung ist ein wichtiges Kriterium bei Touren im Grand Canyon. Trinkwasser gibt es ganzjährig nur auf dem Bright Angel Trail bei Indian Garden und an der Phantom Ranch. Ansonsten muss sich jeder selbst mit Trinkwasser aus Wasserläufen/Wasserlöchern versorgen. Die Ranger raten zum Abkochen des Wassers.Die Verpflegung muss komplett mitgeführt werden. Unterwegs keine Versorgungsmöglichkeiten. Sowohl im Grand Canyon Village als auch in Tusayan gibt es einen Supermarkt.


Übernachtung

Im Park: Im Village mehrere Logdes, die Zimmer oder Cabins von ca. 50 US$ bis 300 US$/DZ anbieten. Reservierungen unter www.grandcanyonlodges.com.


Außerdem gibt es den Mather Campground. Reservierungen unter www.reservations.nps.gov
Außerhalb des Parks: Im kleinen Ort Tusayan, etwa 11 km südlich des Parks, gibt es Motels und einen Campground.


Transport vor Ort

Während der Hauptsaison von Mitte März bis Mitte Oktober, sind die Trailsheads verschiedener Wanderwege mit Bussen zu erreichen. Der Bus bietet sich als Fortbewegungsmittel an, da er meist alle wichtigen Touristenpunkte anfährt. Infos und Kontakte zu privaten Transportmöglichkeiten zu anderen Ausgangspunkten wie South Bass, Grandview, New Hance oder Tanner Trail, erhält man bei den Rangern im Backcountry Office. Für eine Fahrt zum South Bass Trailhead muss man im Durchschnitt mit 125 US$ rechnen.


Grand Canyon National Park

Viele weiterew Infos zum Nationalpark unter www.nps.gov/grca. Der Südrand des Grand Canyon ist das ganze Jahr geöffnet, während der Nordrand je nach Schneelage meist von Mitte Oktober bis Mitte Mai geschlossen bleibt. Umfangreiche Infos und viele Internet-Links findet man auch unter www.thecanyon.com. Dort außerdem Adressen von Rafting-, Trekkingveranstaltern, usw. Im Visitor Center im Village gibt es detaillierte Informationen über den Canyon, Busverbindungen, Aktivitäten, Wetter und vieles andere, aus erster Hand.


Permits:

Für Permits ist das Backcountry Office in der Nähe der Maswik Lodge verantwortlich. Man kann das Permit im Voraus im Internet beantragen (https://www.nps.gov/grca/planyourvisit/backcountry-permit.htm)

Backcountry permits braucht man für:

  • overnight camping outside of Mather Campground, Desert View Campground, and North Rim Campground
  • overnight camping in all sites at Tuweep Campground
  • overnight camping anywhere on the North Rim of Grand Canyon National Park between Nov 1 – May 14 (includes ski-camping)
  • off-river camping by river trip participants
  • overnight camping with private stock outside of Mather Campground or outside of North Rim Campground (May 15 – Oct 31)
  • packrafting, other than that which occurs under a river permit

Weitere Schluchten: