»Selbst in einer dichten Funktionsjacke kann man nass werden«,erklärt Andreas Marmsoler vom Gore-Tex-Hersteller W.L. Gore. Ein Problem stellen darunterliegende Kleidungsschichten dar, die an den Bündchen oder am Saum bündig mit dem Regenschutz abschließen (siehe Punkt 2 unten): Sie saugen Feuchtigkeit wie ein trockener Schwamm ins Innere. Auch Kapuzen (s. Punkt 6) und Reißverschlüsse (Punkt 4) zählen zu den potenziellen Schwachpunkten für Wassereinbrüche.
Besonderes Augenmerk benötigen die Belüftungszipper in den Achseln, die sogenannten Pitzips: Bei Varianten mit zwei Schiebern müssen diese bei geschlossenem Reißverschluss in der regengeschützten Achsel liegen. »Außerdem sollten Sie den Tascheninhalt vor Nässe schützen«, so der Experte (Punkt 1).
Zwar besitzen heute viele Funktionsjacken und Regenhosen wasserdichte Taschen, durch auskondensierenden Schweiß entsteht im Innern aber dennoch Feuchtigkeit. Ein weiterer, wichtiger Aspekt ist die Imprägnierung des Außenstoffs. Saugt sich dieser bei Regen voll, sinkt die Atmungsaktivität, und das Material fühlt sich klamm an. Bevor Sie Ihre wasserdichten Sachen aber neu imprägnieren, waschen Sie sie – Schmutz reduziert ebenfalls die wasserabweisende Wirkung.
Auch die Bedeutung der Regenhose wird häufig unterschätzt
(Punkt 5): »Sie hält nicht nur Regen ab, sondern verhindert zudem, dass von Büschen oder hohem Gras abgestreiftes Wasser die Beine durchnässt – und von dort in die Schuhe läuft«, sagt Marmsoler. Des Weiteren sorgen gut imprä- gnierte Stiefel (Punkt 3) für trockene Füße. Ihren Rucksackinhalt packen Sie am besten in einen wasserdichten Sack (Punkt 7), weil eine Regenhülle nie hundertprozentig dicht hält.
1 - Tascheninhalt

Auf Tour wird der Tascheninhalt einer Funktionsjacke feucht. In einer wasserdichten Tüte (z. B. von Ziploc) sind nässeempfindliche elektrische Geräte gut geschützt, wie z.B. das Smartphone.
2 - Wasserscheide

Schließen Fleece oder Funktionswäsche bündig mit der Regenjacke ab, saugen sich die unteren Schichten mit Nässe voll. Aus diesem Grund sollten Sie die Ärmel bis übers Handgelenk hochschieben und Oberteile in die Hose stecken.
3 - Abperleffekt

Ist die Schuhaußenseite durchnässt, arbeitet sich das Wasser den Schaft hoch und gelangt über den oberen Rand ins Innere. Also regelmäßig mit Imprägnierspray behandeln.
4 - Reißverschlüsse

Beschichtete Reißverschlüsse halten Regen ab, über den Schieber dringt allerdings Feuchtigkeit ein. Schieben Sie ihn daher ganz in die dafür vorgesehene Abdeckung.
5 - Regenhose

Bei Wolkenbrüchen oder wenn der Weg durch nasses Gebüsch führt, gibt es keine Alternative zur Regenhose. Achten Sie darauf, dass sie den Schuhschaft ganz umschließt.
6 - Ablaufrinne

Biegt man den Rand der Kapuze auf Höhe der Wangen leicht nach außen, entsteht ein Rand, hinter dem das Wasser abläuft - anstatt übers Gesicht ins Jackeninnere zu tropfen.
7 - Wasserdichte Packsäcke

Über das Tragesystem findet Nässe trotz Regenhülle den Weg ins Rucksackinnere. Verpackt in leichten, wasserdichten Säcken (z. B. von Ortlieb) bleibt das Gepäck trocken.