Schlafsack kaufen - FAQs
So findest du den richtigen Schlafsack

Du willst dir einen neuen Schlafsack kaufen ... Doch wie warm muss ein Schlafsack sein? Welches Material? Daune oder Kunstfaser? Wir klären auf.. Doch wie warm muss ein Schlafsack sein? Welches Material? Daune oder Kunstfaser? Wir klären auf.

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Foto: Messe Friedrichshafen

Wie teuer ist ein guter Schlafsack?

Bei dünnen Leichtschlafsäcken kann man mit rund 70 Euro rechnen. Kunstfaserschlafsäcke kann man bereits ab 120 Euro finden, wie den Alvivo Ibex Loft 80, in der Regel kosten sie jedoch zwischen 200 und 300 Euro. Daunenschlafsäcke sind die teuersten Modelle und bewegen sich je nach Modell und Hersteller zwischen 300 und 600 Euro.

Wo kann man gute Schlafsäcke kaufen?

Wer sich vorab über sämtliche Kaufkriterien Gedanken gemacht hat, kann seinen Wunsch-Schlafsack bequem online bestellen. Online Shops wie Bergzeit, Bergfreunde oder Globetrotter bieten eine Vielzahl an Marken und Modellen an. Außerdem lassen sich oft schon durch Filterfunktionen die persönlichen Präferenzen anpassen. Wer allerdings noch Beratung braucht oder gar zum ersten Mal einen Schlafsack kauft, sollte sich in einem Fachgeschäft umschauen. Dann kann man oft sogar den Schlafsack Probe liegen, verschiedene Schlafpositionen ausprobieren oder die Features testen.

Tipps für Mehrtagestouren

Was muss man beim Kauf eines Schlafsacks beachten?

Entscheidend ist, dass für die eigene Körpergröße die richtige Länge und Breite des Schlafsacks ausgewählt wird. Denn je besser dieser passt, umso mehr erfüllt er seinen Zweck. Auch der Einsatzort, die Häufigkeit der Nutzung und die möglichen Witterungsverhältnisse vor Ort spielen beim Kauf eine wichtige Rolle. Bei Daunenschlafsäcke sollte man zudem auf den Cuin-Wert (also die Bauschkraft der Daune) achten. Auch das Material und deren Verlässlichkeit der Qualität (wie Primaloft) gilt es zu beachten.

Ist ein Schlafsack aus Daunen oder Kunstfaser besser?

Daunenfüllungen besitzen eine bis zu vier mal so lange Lebensdauer wie Synthetikfasern – was den hohen Kaufpreis relativiert. Außerdem glänzen Daunenschlafsäcke mit dem besseren Wärme-Gewichts-Verhältnis – gut, wenn auf Tour jedes Gramm zählt. Sie müssen aber morgens gründlicher gelüftet werden als die Konkurrenz – im Idealfall mindestens 60 Minuten. Sonst sammelt sich vor allem auf längeren Touren die Feuchtigkeit in der Füllung, und die Daune verliert ihre Isolationsfähigkeit. Feuchtikeitsresistente Kunstfaserschlafsäcke punkten dagegen auf Treks bei nasskalter Witterung wie es im Herbst in Skandinavien häufig der Fall ist. "Bei der Auswahl sollte man auch noch beachten, dass man erschöpft viel schneller friert als gedacht", sagt Boris Gnielka. Kältefeste Schläfer sollten ihren Schlafsack daher rund fünf Grad wärmer wählen als die tiefsten zu erwartenden Temperaturen, Frostbeulen brauchen sogar 10 bis 15 Grad Reserve beim Schlafsack.

Welche Schlafsackgröße eignet sich für welche Körpergröße?

Wie bereits erwähnt, sollte die Länge deines Schlafsacks ungefähr mit deiner Körpergröße übereinstimmen. Dabei ist es wichtig ihn weder zu eng noch zu groß auszuwählen. In der Regel werden bei Herstellern die Größen Small, Regular und Large angeboten.

Was bedeutet Komforttemperatur?

Die EN 13537 legt die "Anforderungen für Schlafsäcke" hinsichtlich verschiedener Kriterien fest. Diese Norm regelt auch den Temperaturbereich. Bei den Messungen im Labor wird eine Lebensgroße Glieder-Puppe verwendet. Gerechnet wird dabei bei Männern und Frauen mit einem Alter von 25 Jahren. Der "Norm-Mann" wird mit einem Gewicht von 70 kg und 1,73 Größe bemessen. Die "Norm-Frau" mit einer Körpergröße von 1,60 bei 60 kg Körpergewicht. Gekleidet werden sie mit Unterwäsche und Mütze. Im Labor wird daraus dann die Wärmeisolation mithilfe von verschiedenen Sensoren entwickelt. Daraus ergibt sich auch der Komfortbereich – ein Temperaturwert, bei welchem die eben erläuterte Norm-Frau noch nicht friert und mit Komfort im Schlafsack liegt und schläft.

Was soll man im Schlafsack anziehen?

Wer sich zu dick eingepackt in den Schlafsack legt verhindert die Wärmeabstrahlung vom Körper und kommt eventuell sogar in’s Schwitzen. Deshalb empfiehlt es sich daher am besten in Funktionswäsche in einem Schlafsack zu schlafen. Allerdings sollte die Bekleidung je nach persönlichem Kälteempfinden oder den Witterungsverhältnissen angepasst werden.

Bevor du nun in den Laden gehst und dir einen neuen Schlafsack kaufst, solltest du dir auch mal diese Check-Liste vornehmen, um wortwörtlich kein böses Erwachen zu erleben:

Kapuze

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Eine gute Kapuze hat enorm großen Einfluss auf die Wärmeleistung des Schlafsacks. Sie muss überall anliegen, prall gefüllt sein, und sie darf nirgends drücken. Eine zusätzliche Kammer entlang des Schnürzugs (Wärmewulst) schützt Wangen und Nase vor eisiger Luft.

Wärmekragen

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Der Wärmekragen legt sich wie ein Schal um den Hals und verhindert, dass die warme Luft aus dem Schlafsack entweicht. Personen, die nachts aus Platzangst die Kapuze nicht bis auf eine kleine Öffnung schließen, brauchen einen besonders dicken Wärmekragen.

Abdeckleiste

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Die Abdeckung auf der Innenseite des Reißverschlusses hält die Wärme im Schlafsack – vorausgesetzt, sie ist schön dick und liegt sauber an. Kalte Stellen entstehen auch, wenn die Anti-Klemmleiste, die verhindert, dass der Reißverschluss einklemmt, zu breit ausfällt.

Wie warm muss ein Schlafsack sein?

Für Touren im Hochsommer genügt ein Temperaturbereich bis +10°C, im Gebirge bis 0°C. Für Treks von Frühjahr bis Herbst wählt man einen Dreijahreszeitenschlafsack mit einer Wärmeleistung bis -5°C. Wer extrem schnell friert oder ohne Kapuze schläft, zieht von diesen Empfehlungen nochmals 10 bis 15°C ab.

Die Temperaturangaben unter der Lupe

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Redaktion
outdoor-Temperaturangaben bei Schlafsäcken.

Bei Temperaturangaben orientieren Sie sich am Komfort (rot) oder Limit (orange, s. Grafik), nie am Extremwert. Die Komfortgrenze gilt für Schläfer, die schnell frieren, die Limitangabe für Hitzköpfe. Diese Angaben dienen aber nur zur Orientierung, da jeder Mensch anders auf Kälte reagiert!

Kunstfaser oder Daune?

Daunenschlafsäcke
Auf Tour kommen die Daunenschlafsäcke zum Lüften am besten übers Zelt.

Daunenschlafsäcke sind extrem kuschelig und bei gleicher Wärmeleistung bis zu 30 Prozent leichter und kleiner verpackbar als Synthetikschlafsäcke. Sie halten ewig, kosten aber auch viel. Wichtig: Ein Daunenschlafsack muss jeden Morgen mindestens 30 bis 60 Minuten gelüftet werden. Tut man das nicht, verliert Daune schon in wenigen Tagen ihre Isolationsfähigkeit. Liegt der Schlafsack nach einigen Tagen nicht mehr so prall da wie am Anfang der Tour, müssen Sie ihn sofort mehrere Stunden gründlich lüften. Danach ist er wieder voll leistungsfähig. Kunstfaserschlafsäcke punkten dagegen durch den niedrigeren Preis und sind unempfindlich gegen Feuchtigkeit, daher muss man sie kaum lüften – ideal für Treks im nasskalten Herbst und Frühjahr.

Kauftipps der Redaktion:

Ebenfalls wichtig: die richtige Isomatte

Video-Ratgeber Schlafsack

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07 / 2023

Erscheinungsdatum 06.06.2023