Ab nach Rhoihesse
So viel erklärt mir die Organisatorin Karin Hünerfauth gleich am Anfang des Wochenendes: "Des heißt Rhoihesse, hat aber nix mit Hesse zu tun". Schon klar, dass wir uns in Rheinland-Pfalz bewegen, genauer gesagt im Dreieck Bingen, Mainz und Worms. Die Region passt perfekt zum Motto "Wandern und Wein": 27.000 Hektar Rebfläche, über 400 Weinanlagen und fast 3000 Weingüter machen sie zu Deutschlands größten Anbaugebiet. Kein Wunder, dass die Locals es als die Toskana Deutschlands bezeichnen. Das Klima ist fast schon mediterran, dazu die vielen römischen Spuren, auf die wir während unserer Touren stoßen, wie zum Beispiel die Überreste mehrerer Villa Rusticas. Und natürlich die Weinberge, so weit das Auge reicht.
Seit zehn Jahren gibt es das Treffen nun: Für je drei Tage lädt Rheinland-Pfalz Wanderblogger aus ganz Deutschland ein, um ihnen eine ausgewählte Region näherzubringen. Zehn Leute sind es, die sich am Weingut Sans-Lorch in Nackenheim gleich südöstlich von Mainz einfinden – ein bunter Mix von Wanderbegeisterten. Nach dem ersten von gar nicht mal so wenigen Gläsern Wein, die an diesen drei Tagen noch folgen sollen, ziehen wir los: Wir machen uns an eine der offiziell sechs Etappen auf dem RheinTerrassenWeg (RTW), zwischen Nackenheim und Nierstein. Über 75 Kilometer erstreckt sich der RTW von Worms nach Mainz, dank der 12 Bahnhöfe lassen sich die Abschnitte ganz nach Geschmack und Kondition wählen.
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Sehr entspannt geht es zum Rhein an einem Meer aus Rebstöcken vorbei und an einem Weingut nach dem anderen. Das Highlight der Tour fährt im LKW an uns vorbei: An der nächsten Kurve wartet Michael Voss mit seinem Weinlaster auf uns – er hat einen alten Oldtimer in eine mobile Weinbar verwandelt, auf der Ladefläche die feinsten Weine der Region: Vor allem Riesling und Müller-Thurgau sind berühmt in Rhoihesse. Der Laster kann für Feste, Geburtstage, Hochzeiten und so weiter gebucht werden. Dazu serviert Michael einen kleinen Snack in Form von Brezeln und Spundekäs, eine regionale Frischkäseart. Wir genießen den Blick auf den Fluss, und auch ohne Fernglas erkennt man in weiter Ferne die Skyline von Frankfurt-Mainhattan.
Rauf auf den Hiwwel
Wer in Rheinhessen wandern gehen möchte, kommt an einer Hiwweltour nicht vorbei. Hiwwel bedeutet auf Hochdeutsch Hügel. Neun Premiumwanderwege erschließen sie, "die Aushängeschilder von Rhoihesse", sagt Karin. Für uns steht an Tag zwei die Hiwweltour Aulheimer Tal auf dem Programm. Wir beginnen bei einer ansehnlichen Sandsteinwand, die sich nahtlos in die berühmten Felsenwelten der Südpfalz einreihen könnte. Ein Stück Wald spendet Schatten, dann geht es an Rebstöcken entlang zum Bonheimer Kuckucksturm. Die Weingutdichte entlang der knapp 13 Kilometer erstaunt, wenn ich für das Guinnessbuch der Rekorde recherchieren würde, dann würde ich hier beginnen.
Rebstöcke so weit das Auge reicht.
Auf der Hiwweltour Zornheimer Berg sind es dann zwar nicht mehr ganz so viele, aber sie hat auch nur 6,8 Kilometer – eine schöne Genussrunde für den letzten Tag, mit einem herrlichen Ausblick über den Taunus. Am Ziel stoßen wir auf das 10. Bloggerwandern an. In einem Weinpavillon, versteht sich. Man ist ja in Rhoihesse.
Diese Beiträge der Blogger sind dabei entstanden:
Audrey im Wanderland – Audrey Backhaus
Ausgelatschte Schuhe – Sabine Schönberg
Borderherz Outdoorblog - Dina Knorr
Etappenwandern - Romy Robst
Gipfelwelt - Raffaele Nostitz
Reiseziege - Steffi Hetzel
Sylvias Naturally Heart - Sylvia Massenkeil
The Backpacker - Sven Becker
Wandercroissant - Janina Croissant
Unsere eigenen Berichte und weitere Bloggerwanderungen, bei denen OUTDOOR als Medienpartner dabei war, findet ihr hier:
