Einer der schönsten Gipfel im Nationalpark Val Grande ist die Cima della Laurasca. Nach dem steilen Aufstieg öffnen sich herrliche Blicke hinab auf die grünen, dichten Wälder des Parks und in die Ferne: zum Monte Rosa bis zur Bernina, vom Lago Maggiore bis zum Lago d‘Orta.
Anspruch
Bis zur Alpe Scaredi verlangt die Tour abgesehen von Kondition für einen steilen Anstieg keine besonderen Fähigkeiten. Ab der Alpe wird es alpiner und ausgesetzter; Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind nötig.
Ausgangspunkt
Fondo Li Gabbi, 1238 m, Alpsiedlung im Val Loana, sieben Kilometer oberhalb von Malesco (Bahnhof) im Val Vigezzo, das von Domodossola östlich wegzieht. Es gibt auch eine Busverbindung zwischen Malesco und Fondo Li Gabbi, doch muss man sich bis 12 Uhr des Vortages telefonisch anmelden: 00 39/03 24/9 35 65.
Einkehr
Unterwegs keine, also Picknick mitnehmen! Einen Brunnen gibt es an der Alpe Scaredi. Das Ausflugslokal im Weiler Cascina gleich bei Fondo Li Gabbi hat im Herbst meist schon zu.
Übernachtung
Agriturismo Valle Loana in Cascina bei Fondo Li Gabi, Tel. 00 39/03 24/ 9 21 32. Das Bivacco Alpe Scaredi ist spartanisch: Tisch, Bänke, Ofen. Schlafsack, Unterlage, Kochutensilien mitbringen. Brunnen in Hausnähe.
Karten
Parco Nazionale Val Grande, Nr. 54, Cartine Zanetti, 1:30 000 (Buchläden, Tourismusbüros vor Ort; 7 Euro). In den Kompasskarten 1:50 000 (Nr. 89/97) und der LKS Nr. 285 Domodossola stehen nicht alle Wege.
Bücher
Führer zum Nationalpark sind nur in italienischer Sprache erhältlich. Einige Tagestouren finden sich im Wanderführer Lago Maggiore, Jochen Schmidt, Bergverlag Rother, 12,90 Euro.
Infos
Nationalpark Val Grande, Verbania, Tel. 00 39/03 23/55 79 60, www.parcovalgrande.it oder www.parks.it/parco.nazionale.valgrande; Routenbeschreibungen auf Deutsch: www.alpi-ticinesi.de und www.reliefs.ch/valgrande.
outdoor-Tipp
Zusätzlich lohnt eine Durchquerung des Nationalparks, die in zwei bis drei Tagen von Malesco bis Premosello führt. Sie dringt in das Herz des Val Grande ein, mit seinen wilden Wäldern und glasklaren Gebirgsbächen. Von der Alpe Scaredi geht es über die Alpe In la Piana und den Colma di Premosello ins untere Ossola-Tal.
Route
Vom Parkplatz an der Alpsiedlung Fondo Li Gabbi geht es rechts zum Fluss hinunter und über die Brücke. An den Häusern von La Cascina vorbei flach in den grandiosen Talschluss wandern, über dem sich das Ziel, die Cima della Laurasca, auftürmt.
Die weiß-rot-weiß markierte Route zieht in den Wald, und abrupt wird es steil. An kleinen Bachläufen und Wasserfällen vorbei winden sich die Serpentinen zur Alphütte Cortenuovo, 1792 m. Hier gabelt sich der Weg. Man hält sich links um ein felsiges Eck und erreicht die Hütten der Alpe Scaredi, 1841 m (1,45 Min.), die zu einer rustikalen Wanderherberge umgerüstet sind. Hier zu übernachten ist wirklich romantisch, vor allem, wenn sich morgens das Gipfelband am Horizont mit dem Monte-Rosa-Massiv auch noch rosa färbt.
An den Hütten nach links den Hang aufsteigen. Mittendrin verzweigt sich die Route. Den rechten Pfadspuren folgen, die auf den Kamm westlich der Cima della Laurasca führen. Von dort ist der Blick überwältigend und streift über das Val Pogallo zum Lago Maggiore. Steinmännchen leiten am Grat rechts steil hinauf bis auf den Gipfel der Cima della Laurasca, 2195 m (1,45 Min.), mit Kreuz und Gipfelbuch. Von hier bietet sich ein grandioser Blick über den gesamten Nationalpark; am westlichen Horizont reihen sich die Walliser 4000er auf. Zurück auf dem Kamm, lohnt sich der aussichtsreiche Abstecher am Kamm entlang zur Bocchetta di Campo (45 Min.), wo auch ein Biwak zur Übernachtung zur Verfügung steht. Das markante Steinhaus kann man bereits vom Gipfel aus ausfindig machen.
Variante: Anstatt den gleichen Rückweg über die Alpe Scaredi zu nehmen, bietet der Höhenrücken rechts über dem Val Loana eine beeindruckendere Route. Man kehrt zum Wegkreuz im Hang oberhalb Scaredi zurück und steigt dort nach rechts in den Sattel unter dem Cimone di Cortechiuso (45 Min.), wo das nächste Wegkreuz auftaucht. Nun links zur Alpe Cortechiuso (auch ein Biwak) und weiter dem Höhenzug entlang bis zum Sattel hinter der Cima Fornaletti. Von hier nach links ins Val Loana hinabsteigen.