Top-10: Treks in Schweden und Norwegen

Trekkingtouren in Skandinavien
Top-10: Treks in Schweden und Norwegen

Update
Zuletzt aktualisiert am 06.08.2024

In Norwegen und Schweden gibt es unzählige Treks, die atemberaubende Erlebnisse in der oft rauen skandinavischen Natur garantieren. Damit ihr bei der Fülle an Wegen den Überblick nicht verliert, stellen wir euch hier zehn der schönsten Treks in Schweden und Norwegen vor:

1 – Schweden: Kungsleden

Von Wiesen und Wäldern umrahmte Seen, die Berge im Hintergrund, und in der Nacht leuchtet über allem das Polarlicht: Mit dem Zelt auf einem der vielen schwedischen und norwegischen Treks unterwegs zu sein, ist für Outdoorer etwas ganz Besonderes. Und frägt man unsere Leser und Online-User, kommt ein Trek ganz besonders oft zur Sprache: Der Kungsleden in Schwedisch-Lappland, der in zwei getrennten Abschnitten durch die Fjell-Wildnis führt. Der bekanntere Teil des Kungsleden verläuft auf rund 450 Kilometer durch die Provinz Lappland im Norden Schwedens. In Abisko startet der Weg und verläuft in Richtung Süden bis nach Hemavan. Der südliche Kungsleden beginnt in Sälen und führt nordwärts in der Nähe der norwegischen Grenze nach Storlien. Länge: 455km – Dauer: 30 Tage – Schwierigkeit: Mittel
Mehr Infos zum Königsweg / Kungsleden hier

2 – Schweden: Pilgrimsleden

Durch die rauschenden Wälder und stillen Seenlandschaften des südschwedischen Dalslandes führt der Pilgrimsleden. Die gemütliche Tour beginnt an der Kirche Holms in der Ortschaft Mellerud. Nach 51 Kilometern erreicht man Edsleskog, von wo ein Bus nach Åmål fährt. Ab dort verkehren Busse und Züge nach Göteborg. Die meisten wandern den Weg von Juni bis September.
Länge: 51 km
Dauer: 3–4 Tage
Schwierigkeit: leicht
Info: vastsverige.com

3 – Schweden: Jämtlands-Dreieck

Das Jämtlands-Dreieck gehört wegen seiner leichten Erreichbarkeit mit dem Nachtzug von Stockholm zu den Lieblingstouren der Schweden. Der dreitägige Weg leitet auf knapp 50 Kilometern Länge zu drei Fjällstationen und beschreibt dabei ein Dreieck. Doch die Tour hat mehr zu bieten als geometrische Strenge: Vom Start- und Zielpunkt Storulvån geht es durch Birkenwald, über Bäche und durch eine weite, offene Bergtundra. Unterwegs schläft man im Zelt, in den einfachen Schutzhütten oder in einer der komfortablen Fjällstationen.Wer am Schluss noch länger bleiben mag: Die Fjällstation Storulvån bietet ein reichhaltiges Sportangebot und geführte Tagestouren. Von Mitte Juli bis Ende September zeigt sich das Jämtlands-Dreieck Wanderern von seiner besten Seite.
Länge: 47 km
Dauer: 2–3 Tage
Schwierigkeit: leicht
Info: visitsweden.de
Ebenfalls top: Der Fyrkanten-Trek im schwedischen Vålådalen, Jämtland.

4 – Schweden: Padjelantaleden

"Padjelanta" bedeutet hohes Land – eine treffende Bezeichnung für das Gebirgsplateau in Schwedisch-Lappland, das die Kulisse auf dem Padjelantaleden bildet. Große Weiten, grüne Täler und funkelnde Seen prägen das Bild. Der Weg ist mit Brücken und Planken gut ausgebaut, Hütten warten am Ende jeder Etappe, so eignet sich die Route auch für Nordlandneulinge – etwas Kondition vorausgesetzt. Start ist in Rit-sem, das Ende in Kvikkjokk. Anfang und Ende der Tour bildet eine Fährüberfahrt: möglich von Anfang Juli bis Anfang September.
Länge: 144 km
Dauer: 9 Tage
Schwierigkeit: mittel
Buch: Schweden: Padjelantaleden, Müller/Jungclaus, Conrad-Stein-Verlag, 10,90 Euro

5 – Schweden: Sarek-Querung

Keine Wege, keine Hütten und nur vier Brücken: Der Sarek-Nationalpark nördlich des Polarkreises gilt als die letzte große Wildnis Europas. Wer Einsamkeit und wirklich unberührte Natur liebt, für den ist der Sarek das gelobte Land! Zusätzlich wartet er mit beeindruckenden Landschaften auf: reißende Gebirgsbäche, im Hintergrund schneebedeckte Gipfel, dazwischen dunkelgrüne Graslandschaften. Am besten startet man am Akka-Stausee und wandert von dort bis Kvikkjokk. Körperliche Fitness, fortgeschrittenes Outdoor-Wissen, umfangreiche Planung und eine gute Ausrüstung sind unbedingt erforderlich. Beste Reisezeit: Ende Juni bis Mitte August, mit Schnee muss stets gerechnet werden. Weitere Infos hier
Länge: 100 km
Dauer: ca. 14 Tage
Schwierigkeit: sehr schwer
Weitere Infos hier

6 – Schweden: Sörmlandsleden

Der Sörmlandsleden gehört zu den längsten Wandertouren Skandinaviens. Als Rundweg angelegt, beginnt er in Björkhagen nahe Stockholm und verläuft ringförmig um das Södermanland und seine Seenlandschaft, bis er bei Svarvaretorp wieder mit der ursprünglichen Route aus Stockholm zusammentrifft. Wer nur einen Teil des Mammutweges bestreiten will, sollte von Skavsta bis Stavsjö wandern. Dieser fünf- bis siebentägige Abschnitt bringt einen zu malerisch gelegenen Seen in schwedischer Bilderbuchlandschaft. Zurück nach Stockholm geht es mit dem Bus über Nyköping. Beste Zeit: Ende Mai bis Ende September.
Länge: 1000 km
Dauer: 50–65 Tage
Schwierigkeit: mittel
Infos: sormlandsleden.se

7 - Schweden: Bohusleden

Vier Wochen Stille und Natur satt erwarten den Wanderer auf dem Bohusleden. Der erstklassig ausgeschilderte Trail mit Start im Örtchen Lindome bei Göteborg erschließt die liebliche Natur Südschwedens. Meist folgt er Wald- und Feldwegen, mitunter aber auch schmalen Pfaden immer in Richtung Norden. In der zehntägigen Kurzversion bis Uddevalla hat er 173 Kilometer, die Langversion endet in Strömstadt. Von dort verkehren Busse nach Göteborg und Stockholm. Angenehme Temperaturen herrschen von Ende Mai bis Ende September.
Länge: 360 km
Dauer: 27 Tage
Schwierigkeit: mittel
Infos: bohusleden.se

8 - Norwegen: Trollheimen-Rundweg

Rund 450 Kilometer nördlich von Oslo liegt das Trollheimen-Naturreservat, das "Heim der Trolle". Muntere Bäche und grüne Tundra, klare Seen und von Gletschern geschliffene Bergkuppen: Wer Ruhe und weite Fjelllandschaften sucht, wird im Heim der Trolle glücklich. Eine besonders schöne Runde führt durch das Storlidalen über die Trollheimshytta und zum Ausgangspunkt zurück. Glanzlicht des Weges ist das Innerdalen: Hier trifft alpine Tundra auf beeindruckende Felswände. Beste Wanderzeit: Anfang Juli bis Ende September.
Länge: 74 km
Dauer: 5–6 Tage
Schwierigkeit: mittel
Weitere Infos zur „Trekanten“ Hüttentour hier

9 – Norwegen: Olavsweg

Auf den Spuren des Landespatrons St. Olav kann man in Norwegen 2000 Kilometer pilgern. Alle Wege bringen die Wanderer zum Nidarosdom in Trondheim, wo dem Heiligen ein Schrein gewidmet ist. Einen sehr lohnenden Trail wandert man in sieben Tagen von Stiklestad, dem Todesort Olavs, bis zum Nidarosdom. Der Weg macht nicht nur Pilgern Spaß, denn er führt durch malerische Seenlandschaften und trifft gegen Ende auch auf die Küste. Von seiner schönsten Seite zeigt sich der Olavsweg in der Zeit zwischen Juni und September.
Länge: 100 km
Dauer: 7 Tage
Schwierigkeit: leicht
Info: pilegrimsleden.no

Nordkalottleden
Boris Gnielka

10 - Norwegen: Nordkalottleden

Der Nordkalottleden zählt zu den großen Trekkingabenteuern der Erde. Am Stück benötigt man etwa zwei Monate für die Tour, die von Kautakeino in Norwegen aus durch die Weiten von Lappland nach Kvikkjokk in Schweden leitet. Überschwemmungen können für Umwege sorgen, Flüsse müssen gequert werden, Proviant muss man oft für mehrere Tage schleppen, die Orientierung bereitet mitunter Schwierigkeiten – eine Tour für Fortgeschrittene. Eine gute Kurzvariante ist der Abschnitt von Kilpisjärvi bis ins schwedische Abisko (175 km, 10 Tage).
Länge: 800 km
Dauer: 55–60 Tage
Schwierigkeit: schwer
Unsere Story dazu lest ihr hier (oder im PDF-Dossier unten)

Weitere Reisetipps für Trekkingbegeisterte – zum Download

Skandinavien Tipps im Podcast zum Anhören

Wilde Fjorde, wabernde Polarlichter, weites Fjell – wer an Skandinavien denkt, hat automatisch solche Bilder vor Augen. In der aktuellen Folge von "Hauptsache raus" erklärt Rother-Wanderführer-Autor Tobias Kostial, warum ihn der hohe Norden Europas nach wie vor fasziniert. Außerdem verrät er, wo man selbst auf den Lofoten noch einsam unterwegs ist und wie man seine erste Skandinavien-Reise plant, wenn man nur drei Wochen Zeit hat.

Den Podcast gibt es auch auf den gängigen Plattformen: iTunes, Spotify, Deezer, Audio now, Soundcloud, Acast, The Podcast App, Google Podcast-App auf Android-Smartphones, Lecton sowie Castbox, Podcast Addict und vielen anderen Podcast-Apps und Verzeichnissen.

Übernachten in Skandinavien

Nordkalottleden
Boris Gnielka

Jedermannsrecht: In Finnland, Schweden und Norwegen hat jeder das Recht, sich in der Natur frei zu bewegen, und darf bis zu zwei Tage zelten. Auf Privatbesitz und in der Nähe von Häusern muss das Einverständnis des Besitzers eingeholt werden. In der Jagdzeit kann Zelten in einigen Gebieten verboten sein. Mit der großen Freiheit geht auch eine Verantwortung einher. Das Motto lautet: "Nicht stören und nichts zerstören". Mehr Infos dazu hier

Berghütten: Skandinavien verfügt über ein hervorragendes Netz an bewirtschafteten und nicht bewirtschafteten Hütten. Eine Übernachtung mit Abendessen und Frühstück kostet etwa 70 Euro pro Person. Daher kann es sich bereits bei einer einzigen Hüttentour lohnen, Mitglied im DNT (Den Norske Turistforening) oder STF (Svenska Turistföreningen) zu werden (Jahresbeitrag beim DNT 70 Euro). Mitglieder erhalten zwischen 30 und 40 Prozent Rabatt. Der DNT-Ausweis gilt auch in Schweden, Finnland und Island, ein Deutscher Jugendherbergsausweis wird auch akzeptiert.

Wann ist die beste Reisezeit?

Skandinavien im Sommer: In der warmen Jahreszeit kommen Outdoor-Fans in den Genuss des anderen skandinavischen Extrems: Die Sonne will gar nicht untergehen. Jetzt könnte man theoretisch fast rund um die Uhr wandern. Die wärmste Zeit liegt zwischen Juni und August, aber im skandinavischen Sommer sollte man auf gelegentliche Kälteeinbrüche immer vorbereitet sein.

Skandinavien im Herbst: Schon Mitte September kann es nachts wieder empfindlich kalt werden. Dafür genießt man jetzt den Altweibersommer, in Lappland Ruska genannt, in vollen Zügen. Ein einziges Farbenmeer überschwemmt jetzt das Fjell – für viele Wanderer die schönste Zeit des Outdoor Jahres.

Skandinavien im Winter/Frühjahr: Eine Outdoor-Reise nach Skandinavien hat mit der richtigen Ausrüstung auch im Winter ihren Reiz. Wer nicht die meiste Zeit im Dunkeln verbringen will, sollte allerdings erst im März oder Anfang April kommen. Die Schneelage ist dann vielerorts noch gut, doch es wird schon deutlich länger hell als im Dezember oder Januar. Um die Ostertage sind viele Norweger und Schweden selbst unterwegs, die Preise für Unterkünfte steigen um diese Zeit deutlich.

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Fredrik Lewander

Skandinavien-Buchtipps

Kompetent und kompakt: Die Outdoor-Handbücher des Conrad Stein Verlages beschränken sich auf die notwendigen Infos. Dank DIN-A6-Formats passen sie in jede Rucksacktasche. Erhältlich für alle großen Treks Skandinaviens. conrad-stein-verlag.de – bewährt haben sich auch die Skandinavien Reiseführer aus dem Rother Verlag.

Kartenmaterial

Auf allen Weitwanderwegen und auch auf vielen Tageswanderungen sind gute, topografische Karten im Maßstab 1:25.000 unerlässlich. Solche Messtischblätter sind bei den jeweiligen Landesvermessungsämtern der Länder bestellbar

Weitere Reiseinformationen

Fremdenverkehrsämter: visitnorway.com; visitsweden.com