Naturpark Südharz: Ziegen, Bier und Panorama

Naturpark Südharz
Ziegen, Bier und Panorama

Veröffentlicht am 04.08.2025

Zwischen Himmel und Harz: Wer im TinySky Resort übernachtet, schwebt förmlich über Nordhausen – das Tor zum Naturpark Südharz. Zwölf Tiny Houses thronen auf dem Dach eines Parkhauses. Von außen dunkel, innen helles Holz, große Panoramafenster, durchdachter Komfort auf 33 Quadratmetern – mit Küche, Loftbett, Essplatz, Regendusche. Hier ist alles klein, aber klug. Jedes Detail ein Versprechen auf Ruhe, Weitblick und ein Leben im Jetzt. Echte Design-Wunder. Buddha-Figuren strahlen extra Ruhe aus – und weisen den Weg zur Sauna, ebenfalls auf dem Dach.

Zum Frühstück eine erste kleine Zeitreise: Das TinySky Resort ist Teil des Design-Hotels Nordhäuser Fürstenhof, dessen Ambiente die Glanzzeiten der Goldenen 1920er-Jahre und ihrer Hollywood-Filme in jedem Detail widerspiegelt. Im Restaurant Charlie’s – nach Charlie Chaplin – lässt ein raffiniertes Buffet den Tag gut beginnen.

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Gregor Lengler

Dampf und Träume

Dann pfeift die Dampflok. Direkt gegenüber liegt der Bahnhof der Harzer Schmalspurbahn. Hier setzt sich die Lok von 1956 in Bewegung. Rauch zieht über die Baumwipfel, der Zug ruckelt und rattert durch den Wald. Mittendrin: Zugchefin Kerstin Thomas, die mit einem langen Hammer die Bremsen prüft, mit ihrer grünen Kelle das Zeichen zur Abfahrt gibt und Löcher in unsere Tickets stanzt. Alles bestens gelaunt. Seit zwanzig Jahren fährt sie auf dieser Strecke. "Ein Traumjob", sagt sie und lächelt. Bald ist Sophienhof erreicht – eine Bedarfshaltestelle im Naturpark Südharz, an der nur aussteigt, wer der Schaffnerin Bescheid sagt.

Zwischen Ziegen und Eseln

Ziegen blöken, Hühner gackern. Auf der Ziegenalm empfängt Kerstin Liebig mit kräftigem Händedruck. Sie hält Ziegen, Hühner, Hunde, Schweine und Esel. Der kleine Esel heißt Pavarotti. "Ob er singt?", frage ich. "Das lernt er noch", lacht sie. Gebackener Ziegenkäse, Ziegen-Eis, der Eierlikör "Feurige Inge" – alles kommt frisch vom Hof. Im Garten werden die Köstlichkeiten serviert – und die Ziegen gucken über den Zaun hinweg zu. "Schmeckt es?", scheinen sie zu fragen. Hmmm! Wir haben nichts zu meckern!

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Bier und Berge

Nur ein paar Schritte entfernt: das Erlebnisbrauhaus Brauner Hirsch. Drinnen: warmes Holz, Kupferkessel. Draußen: ein großer Biergarten. Seit 2013 braut Familie Kuche hier unfiltrierte Bierspezialitäten. Dazu gibt es Wild aus der Region, hausgemachte Thüringer Klassiker und am Wochenende üppige Buffets.

Gips und Schmetterlinge

Ein weiterer Genuss ist die Natur – die Gipskarst-Landschaft und ihre geheimnisvollen Phänomene. In der Kelle, einer durch einen Erdfall entstandenen Grotte mit See, schimmert türkisblaues Wasser. Über Stufen steigen wir hinab, mit jedem Meter wird es kühler.

An der Salzaquelle treten bis zu 400 Liter Wasser pro Sekunde aus dem Boden hervor. Aber es sprudelt nicht, der Quellsee liegt still. Nur manchmal steigen ein paar Bläschen auf.