Leben wie Gott in Frankreich – das Sprichwort versteht jeder. Es sich gut gehen lassen, genießen, "savoir vivre", das alles assoziiert man mit Frankreich. Längst haben auch sportlich aktive Genießer bemerkt, dass die Heimat von Croissant und Champagner ein paar der schönsten Outdoor-Ziele für sie bereithält. Von ausgedehnten Radtouren auf autofreien Strecken am Atlantik über die Schätze der grünen Auvergne bis zum Mittelmeer, wo Fluss- und Wanderabenteuer locken: In Frankreich wird jeder glücklich. Passende Unterkünfte bieten die Feriendörfer "Villages de vacances".
Gironde
Die Atlantikküste Südfrankfreichs ist Heimat des Bordeaux-Weins und ein Topziel für Genussradler.
Gemäßigtes Seeklima, weite Strände, unzählige Weinberge – die Landschaft der Gironde besitzt Charme. Mindestens ebenso sympathisch ist die große Vorliebe ihrer Bewohner für Festlichkeiten mit südlichem Akzent. Kein Wunder, dass Urlauber sich im flächenmäßig größten Département des französischen Festlandes so wohlfühlen. Weltberühmt sind die Bordeaux-Weine der Gironde, doch nur wenige kennen die Region als Fahrraddestination par excellence. Abwechslungsreiche Landschaften warten darauf, entdeckt zu werden: mit Pinienwäldern in der Südgironde, mit sanften Hügeln im Weinbaugebiet "Entre-deux-Mers" zwischen den Flüssen Dordogne und Garonne. Mindestens genauso schön ist es, an der Pointe de Grave zu starten, dem Nordzipfel der Halbinsel Médoc, und dann über 120 Kilometer bis Arcachon am Atlantik zu radeln. Pausen in Badeorten und in einem der Austerndörfer bei Arcachon sind dabei natürlich ein Muss. Die europäische Fahrradroute "Vélodyssée", auf der man hier unterwegs ist, folgt der Atlantikküste von der Bretagne bis zur spanischen Grenze. Mehr als 80 Prozent der Strecke verlaufen auf autofreien Wegen. Routennahe radfreundliche Unterkünfte sind mit dem Label "accueil vélo" ausgezeichnet; Fahrräder kann man vielerorts mieten. Vorbereiten lassen sich Touren auch gut mit dem Infoheft "La Gironde à vélo". Es enthält detaillierte Karten, viele nützliche Tipps und Adressen und ist, allerdings nur auf Französisch, bei Tourisme Gironde erhältlich.
Pyrenäen-Mittelmeer
Das Département Pyrenäen-Mittelmeer in der Region Languedoc-Roussillon vereint aufs Schönste Meer und Berge.
Am südlichsten Zipfel des französischen Festlands, in den Pyrenäen-Mittelmeer, finden Besucher traumhafte Sandstrände ebenso wie kleine Felsbuchten. Kurz hinter der Küste beginnen die Berge und bieten im Sommer eine willkommene Abwechslung mit kühlen Brisen, dichten Wäldern und stillen Hochtälern. Outdoor-Sportler finden alles, was das Herz begehrt: Touren für jeden Anspruch verheißt das 3500 Kilometer umfassende Wanderwegenetz, und auch Klettermöglichkeiten, Klettersteige und Mountainbike-Trails erwarten aktive Besucher. Die atemberaubende Eisenbahnstrecke der gelben "Pyrenäenmetro" führt durch tiefe Schluchten und in Höhen bis 1600 Meter, während verlassene Eisenschmieden, einsame Klöster und alte Siedlungen Wanderer und Spaziergänger anlocken. Der 2785 Meter hohe Pic du Canigou, seines Zeichens östlichster Gipfel der Pyrenäen, ist ebenso wie die Bouillouses-Seenplatte ein hervorragendes Ziel. Wer lieber per Fahrrad statt auf zwei Beinen wandert, ist auf den "Voies vertes" (grünen Wegen) gut aufgehoben.
Gard
Das Département Gard im Languedoc ist mit klaren Flüssen und Mittelmeerküste wie geschaffen für Familienurlaub am und auf dem Wasser.
Von Bildern kennt man sie, diese kunstvolle dreistöckige Bogenreihe in grünen Wäldern über einem ruhigen Fluss mit leuchtendem Karstufer: Der Pont du Gard, ein Aquädukt, gehört zu den imposantesten Hinterlassenschaften der Römer. Wer nach Gard reist, sollte ihm unbedingt einen Besuch abstatten. Vor allem aber bietet sich der Fluss Gardon für Kanu- und Kajaktouren an. Während er anfangs noch durch weite Schwemmlandschaft führt, geht es später durch enge Täler mit steilen Kalkgesteinswänden, die sogenannten "Gorges du Gardon". Ob nur ein paar Stunden oder gleich mehrere Tage, auf den etwa 70 befahrbaren Kilometern kommt jeder auf seine Kosten. Picknick am Flussufer und Badestopps gehören natürlich ebenfalls dazu, und wer Glück hat, bekommt sogar Bonelli-Adler oder Geier zu Gesicht. Mal sanft, mal wild prägt mit der Cèze ein weiterer Fluss die Landschaft von Gard. Zwischen ihrem Ursprung in den Cevennen und der Rhône, in die sie mündet, kommen sowohl Wassersportler wie auch wasserliebende Wanderer auf ihre Kosten. Ein Highlight: die Wasserfälle von Sautadet bei La Roque-sur-Cèze, wo der Fluss kraftvoll durch freiliegendes Kalkgestein fließt. Und auch Goldsucher zieht die Cèze an ... Ruhige Gewässer, auf denen Hausbootfahrer glücklich werden, bietet dagegen der Canal du Rhône à Sète: durch die Schilflandschaften der Camargue, vorbei an den Salzseen, zu Flamingos und Camarguepferden – auf ins Abenteuer!
Auvergne-Rhône-Alpes
In der Auvergne finden Besucher die verschiedensten Schätze: von grünen Vulkanlandschaften bis zu kniffligen Geocaches.
Die Auvergne liegt im Zentrum Frankreichs, im Herzen des Zentralmassivs. Tief in Frankreich also und trotzdem nicht weit entfernt: Moulins, den sympathischen Hauptort des Bourbonnais, und Freiburg trennen 450 Kilometer. Typisch für die Auvergne sind ihre sattgrün bewachsenen Vulkankegel, eine europaweit einzigartige Landschaft. Outdoor-Sportler finden hier eine Fülle von Möglichkeiten. Im Parc Naturel Régional des Volcans d’Auvergne mit seiner fast 40 Kilometer langen Kette aus 80 Vulkanen und im waldreichen Parc Naturel Régional Livradois-Forez wartet ursprüngliche Natur. Vor allem in Letzterem stoßen Besucher aber auch auf viele Zeugnisse von traditionsreichem Handwerk. Elf Fernwanderwege durchziehen die Auvergne, zum Beispiel der GR 441, der auf 105 Kilometern die Vulkankette "Chaîne des Puys" umrundet. Darüber hinaus finden sich hier auch fünf autofreie, als "Voies Vertes" gekennzeichnete Radwanderwege. Auch die Freunde leichter Wanderungen mit wenig Höhenmetern werden in der Auvergne fündig. Zu den besonders empfehlenswerten Beispielen gehört eine zweieinhalbstündige Wanderung zum "Roc du Vacher". Die sieben Kilometer lange Strecke mit einem Höhenunterschied von 206 Metern beginnt im Dorf Saint-Nicolas-des-Biefs und ist gelb markiert. Und wer neben schöner Natur noch andere Schätze finden will, ist in dieser Gegend am richtigen Ort für eine spannende GPS-Schnitzeljagd.
Feriendörfer in Frankreich
Stets eine gute Adresse: Die "Villages de vacances" bieten Unterkünfte an Frankreichs schönsten Ecken.
Die Feriendörfer "Villages de Vacances" verteilen sich auf traumhafte Gegenden in ganz Frankreich, überwiegend findet man sie aber an der Atlantik- und Mittelmeerküste und in Gebirgsgegenden. Ob Pyrenäen oder Bretagne, Massiv Central oder Provence- Küste: Optimale Ausgangspunkte für alle nur denkbaren Outdoor-Aktivitäten hat man mit den Feriendörfern auf jeden Fall. Und auch in vielen anderen Gegenden mit einem stillen ländlichen Charme gibt es die sympathischen Qualitätsunterkünfte, wie zum Beispiel im Loiretal mit seinen berühmten Schlössern und den hervorragenden Paddelmöglichkeiten. Ob Selbstverpflegung, All-inclusiv, Halbpension oder Vollpension, hier ist dafür gesorgt, dass sich jeder gründlich erholt und den Alltag hinter sich lässt. Ein komfortables Basislager ist einem so in jedem Fall sicher, sei es in Studiogröße oder als Mehrzimmerwohnung. Und wenn Eltern einmal zu einer Gipfeltour oder zum Einkaufsbummel aufbrechen wollen und die Kinder lieber mit Gleichaltrigen spielen? Dann kommt die kostenlose Kinderbetreuung mit abwechslungsreichem Programm im Feriendorf gerade recht.
Dicht an der Grenze zur Schweiz liegt das Feriendorf von Evian, benachbart zum Mont Blanc das Chalet des Aiguilles in Chamonix – perfekt für Wanderer.
Evian mit VVF Villages: Direkt am Ufer des Genfersees angesiedelt, bietet sich dieses "Village de vacances" perfekt zum Erkunden von Evian an, dem prächtigen Kurort vor den Toren der Schweiz und zu Füßen der Alpen. Die Unterkünfte variieren vom einfachen Studio bis zur Dreizimmer-Ferienwohnung. Hervorragende Wandermöglichkeiten liegen gleich vor der Haustür, lohnende Touren enthält die Broschüre "Promenades et randonneés au pays d‘Évian", die es bei Touristinformationen gibt. Mehr nützliche Wanderinformationen und eine interaktive Karte finden sich im Internet unter pays-evian.com.
Chamonix mit Vacancespour Tous: Das Bergsteigerdorf Chamonix an der Grenze zur Schweiz und Italien ist per Bahn wie auch mit dem Auto gut erreichbar. In der beeindruckenden Landschaft am Mont Blanc erwarten den Besucher 350 Kilometer Wanderwege. Auf 1050 Metern Höhe bietet das Chalet des Aiguilles 87 Urlaubern gemütliche Unterkünfte. Zum Service gehört der kostenlose Transport ins Tal.
Elsass: Wandern in den Vogesen
Wer entspannt Wandern möchte, sollte auch mal eine Reise in die Vogesen einplanen. Unweit der deutsch-französischen Grenze, im Elsass, eröffnen sich Wanderern tolle Möglichkeiten rund um den höchsten Gipfel, den Grand Ballon (1424 m). Das Mittelgebirge erstreckt sich auf der französischen Seite des Rheins 170 Kilometer lang von Nord nach Süd, etwa auf der Höhe zwischen Karlsruhe und Freiburg. Für eine komplette Durchquerung müsste man sich mehrere Wochen Zeit nehmen. Der französische "Schwarzwald" lässt sich aber auch auf Tagestouren erkunden.