
Selvaggio Blu (Sardinien)
Unter Fans von Treks der härteren Gangart genießt er einen Ruf wie Donnerhall: der Selvaggio Blu (»Wildes Blau«) an Sardiniens dramatischer Ostküste. Wer sich dem Abenteuer (5–7 Tage, 5000 Hm) zwischen Santa Maria Nevarrese und der Cala Gonone stellen möchte, sollte sich in Kletterstellen im maximal vierten Grad sowie bei bis zu 50 Meter langen Abseilern wohlfühlen. Da auch die Orientierung sowie die Versorgung mit Trinkwasser schwerfällt, empfiehlt sich eine organisierte Tour, Anbieter: z. B. oase-alpin.de

Dingle Way (Irland)
Kilometerlange Sandstrände und zerklüftete Klippen, blühende Heide und stille Moore: Die Dingle-Halbinsel verzaubert mit irischer Natur wie aus dem Bilderbuch. Rund um den westlichsten Zipfel Europas leitet der gut ausgeschilderte Dingle Way (8 Etappen, 179 km, 2900 Hm) mit Start und Ziel in Tralee. Meist verläuft die Tour auf unschwierigen Wegen, doch an Tag sechs ist etwas Biss gefragt: Der Pfad schraubt sich steil auf die Schulter des 952 Meter hohen Mount Brandon – bei Nässe oder schlechter Sicht. Weitere Infos auf: thedingleway.ie

Balcons de l’Esterel (Frankreich)
Leuchtend blaues Meer, sattgrüne Macchia und hellrote Felsbastionen: Das sind die Kontraste am Esterel, einem bis zu 614 Meter hohen Mittelgebirge an der Côte d’Azur. Der fordernde Paradeweg durch das zerklüftete und stark ausgewaschene Massiv zwischen Cannes und Saint-Raphaël heißt »Les Balcons de l’Esterel« und schlägt mit rund acht Gehstunden und 1200 Höhenmetern zu Buche. Wer ihn komplett geht (viele Abkürzungen möglich), sammelt stolze sieben Gipfel ein. Buchtipp: Côte d’Azur, Rother 2020, 14,90 Euro

Biokovo-Gebirge (Kroatien)
Kaum irgendwo in Europa treffen Meer und Gebirge eindrucksvoller aufeinander als an der kroatischen Küste. Als populärstes Wanderziel hier gilt der gewaltige Velebit, doch ebenso reizvoll ist das vergleichsweise kleine Biokovo-Gebirge weiter südwestlich. Rund 20 Wanderwege führen durch seine erstaunlich artenreiche Karstwelt, zu den besten zählt die Besteigung des Vošac (1422 m) von Makarska aus: An klaren Tagen reicht der Gipfelblick bis zum 250 Kilometer entfernten italienischen Festland (6 Std., 1400 Hm). Weitere Infos hier: tourentipp.de