Nett hier, aber waren Sie schon mal in Baden-Württemberg wandern?

Durch Deutschlands größtes Mittelgebirge zieht sich der Westweg, ein Klassiker unter den deutschen Fernwanderwegen. Im Jahr 2025 feiert er sein Jubiläum – seit 125 Jahren wird auf ihm gewandert. Rund 12 Tage ist man unterwegs, um den Schwarzwald von Pforzheim nach Basel zu durchqueren. Dabei werden die höchsten Berge bestiegen, echte Schwarzwald-Dörfer besucht und der wilde Nationalpark Schwarzwald erkundet. Ab dem Titisee muss man sich zwischen der klassischen West- und der alternativen Ostroute entscheiden. Entlang des gesamten Westwegs verläuft übrigens auch der Nord-Süd-Trail, der längste Fernwanderweg Deutschlands. Parallel zum Westweg durchqueren zwei weitere Fernwanderwege den Schwarzwald: Mittelweg (230 km) und Ostweg (250 km).

285 km, 9000 hm

200 Kilometer lang und bis zu 1000 Meter tief erstreckt sich die Felskante Albtrauf, welches die Schwäbische Alb vom Alpenvorland abtrennt. Eine Wanderung auf dieser Hochebene verspricht zahlreiche Aussichten auf Felsvorsprünge, Burgruinen und bewaldete Täler. Hier verläuft der Weitwanderweg Albtraufgänger in vier bis sechs Etappen zu Wacholderheiden, schroffen Felsformationen und Höhlen. Der offizielle Start des Rundwegs ist in Wiesensteig, übernachtet wird in urigen Fachwerkdörfern.

113 km, 3000 hm

In der südlichen Schwäbischen Alb liegt die Region der 10 Tausender. Von ihrem höchsten Berg, dem Lemberg (1015m) erleben Wanderer auf dem Donauberglandweg nicht nur diesen Teil des Mittelgebirges, sondern auch die junge Donau im Naturpark Obere Donau. Der Albtrauf schenkt auf den ersten Etappen weite Ausblicke auf die Kalkfelsen des Donaudurchbruchs, Höhlen, Ruinen und Burgen, bevor es hinunter in den Schwäbischen "Grand Canyon" geht. Bis zu 200 Meter ragen die Kalksteinfelsen entlang der Donau in die Höhe. Am Kloster Beuron ist nach vier Tagen das Ziel erreicht.

59 km, 3200 hm

Eine schöne mehrtägige Rundtour im mittleren Schwarzwald bietet der Zweitälersteig. Ab Waldkirch geht es auf den ersten drei Etappen zu Felsen, Schluchten und Wasserfällen im Simonswäldertal. Nach diesen anstrengenden Tagen folgen sanftere Anstiege und breitere Wege im Elztal auf den letzten beiden Etappen. Anstiege auf die mächtigen Hubertfelsen und den Hörnleberg (906 m) schenken Ausblicke auf den Naturpark Südschwarzwald. Dank legaler Zeltplätze ist der Zweitälersteig auch selbstversorgt mit dem Zelt möglich.

106 km, 4120 hm

Der höchste Schwarzwaldgipfel bietet natürlich auch schöne Tagestouren. Von Bärental steigt man auf zum Naturfreundehaus, das sich als Basislager für Feldberg-Wanderungen anbietet. Über das Hochmoor Seebach und den Feldbergsee geht es hoch auf den Gipfel des Feldbergs (1494 m), der Ausblicke bis in die Alpen beschert. Eine ruhigere aber nicht weniger aussichtsreiche Wanderung führt auf das Herzogenhorn (1415 m). Wer die richtige Ausrüstung hat, kann den Todtnauer Klettersteig (A bis D) gehen. Eine erlebnisreiche Wanderung voller Wasserfälle führt durch die Wolfsschlucht. Wer von Schluchten nicht genug bekommt, kann auch den Schluchtensteig Schwarzwald (120 km) angehen.

Im Nordschwarzwald hat die Murg eines der größten und tiefsten Täler des Mittelgebirges gebildet. Ihrem wilden Lauf entlang bizarrer Felsformationen, stiller Karseen und Moore folgt der Weitwanderweg Murgleiter. Start ist in Gaggenau, wo die Mündung der Murg in den Rhein nicht mehr weit ist. Mit großen Schlenkern zu Aussichtspunkten und lieblichen Auen geht es zur Murgquelle in Schliffkopf im Nationalpark Schwarzwald. Der dunkle Schwarzwald begleitet die Wanderer dabei auf dieser rund fünftägigen Tour, Burgruinen und historische Dörfer sorgen für Abwechslung.

110 km, 3800 hm

Nahe Franken, im Hohenloher Land, verläuft der Kocher-Jagst-Trail auf ruhigen Pfaden zu sehenswerten Fachwerkstädtchen. In Blaufelden beginnt die zehntägige Rundwanderung, die in drei Abschnitte eingeteilt wird. Zunächst geht es auf dem Jagststeig durch das Tal der Jagst mit ihren Wäldern und Weiher ins historische Ellwangen. Nun verbindet der Bühlersteig das Jagsttal mit dem Kochergebiet. Man quert einige Bäche voller Libellen und besteigt aussichtsreiche Berge. Ab Schwäbisch Hall geht es auf dem Kochersteig entlang des gleichnamigen Flusses und über die Hohenloher Ebene zurück nach Blaufelden.

200 km, 3076 hm

Mitten auf einem Vulkan wurde im 10. Jahrhundert eine Festung auf dem Hohentwiel gebaut. Heute sind noch die Ruinen der herrschaftlichen Anlage übrig, die über dem Hegau thront. In der Region nordwestlich des Bodensees gibt es rund ein Dutzend Vulkane. Zu den fünf bekanntesten führt die Hegauer Vulkan Tour von Engen nach Singen: Hohenhewen, Hohenstoffeln, Mädgeberg, Hohenkrähen und Hohentwiel. Fast neun Stunden müssen für die anspruchsvolle Wanderung eingeplant werden. Es ist aber auch möglich, die gut 30 Kilometer auf zwei Tage zu verteilen, mit einer Übernachtung in Weiterdingen oder Mühlhausen-Ehingen. Besonders, wer alle Gipfel erklimmen will, sollte beachten, dass weitere sechs Kilometer und 340 Höhenmeter hinzukommen. Als Belohnung warten Ausblick auf die Vulkanlandschaft des Hegaus bis zu den Alpen.

29 km, 900 hm

Zusammen mit Hessen und Bayern teilt sich Baden-Württemberg das Mittelgebirge Odenwald. Hier hat der Neckar ein schluchtartiges Tal gegraben. Hohe, bewaldete Hänge säumen das Ufer, tief eingeschnittene Täler münden in die Flusslandschaft und das Adelsgeschlecht der Staufer hat mit ihren Burgen und Schlössern Spuren hinterlassen. Diese Mischung aus Natur und Kultur schenken die neun Etappen des Neckarsteigs von Heidelberg nach Bad Wimpfen. Dem kompletten Lauf des Neckars folgt in 35 Etappen der Neckarweg (480 km) von seinem Ursprung im Schwenninger Moos, durch den Schwarzwald und die Schwäbische Alb, bis zur Mündung in den Rhein in Mannheim.

128 km, 3100 hm

Als Verbindung bekannter Flüsse führt der Main-Donau-Bodensee-Weg durch das östliche Baden-Württemberg. Er ist auch bekannt als Hauptwanderweg 4 des Schwäbischen Albvereins. Gut 21 Tage ist man von Würzburg am Main bis Friedrichshafen am Bodensee unterwegs. Zu erleben gibt es den bezaubernden Taubergrund, die stillen Wäldern der Ellwanger Berge, Aussichten auf der Schwäbischen Alb sowie Auen und Moore in Oberschwaben. Zwischendurch laden die Flüsse, aber auch idyllische Bäche und Seen zum Erfrischen ein. Die Etappen enden meist in mittelalterlichen Städten und bieten somit auch ein schönes Kulturerlebnis.

408 km, 5000 hm