Lage und Charakter
Menorca ist die zweitgrößte Insel der Balearen. Ihr Name bedeutet in der katalanischen Sprache, die hier auf den Inseln gesprochen wird, "die Kleinere"; im Gegensatz zu Mallorca "die Größere", die fünf Mal so groß ist. Auf den rund 700 Quadratmetern leben circa 99.000 Menschen. Das Leben spielt sich vor allem in den Städten Maó und Ciutadella ab, es bleibt also noch viel Platz für wilde und vielseitige Natur. Seit dem Jahr 1993 ist die Insel Unesco-Biosphärenreservat. So gibt es auf Menorca noch unbebaute Strände und Feuchtgebiete, in denen Vögel ungestört leben können, wie im Naturpark S‘Albufera des Grau.

Der Norden von Menorca ist felsiger und rauer als der Süden.
Beste Reisezeit für Menorca
Juli und August sind mit bis zu 30 Grad Celsius im Schnitt die heißesten Monate auf Menorca. Der Nordwind macht aber auch diese Temperaturen recht angenehm. Die beste Reisezeit zum Wandern auf Menorca beginnt im Mai und endet im Oktober. Im Herbst und Winter regnet es durchschnittlich an 14 Tagen, wobei die Temperaturen nicht unter 0 Grad fallen.
Wandertouren auf Menorca
Schroff und zerklüftet zeigt sich die Küste im Norden von Menorca, wie am Aussichtspunkt Pont d'en Gil. Wer Sandstrände bevorzugt, kann an im Süden an wunderschönen Buchten mit weißem Sandstrand und türkisblauem Meerwasser entlanglaufen. Hier im Süden gibt es außerdem rund 40 Schluchten, wie die Barranc d‘Algendar. Durch die Erosion des Meers sind zudem viele Höhlen entstanden, wie die 24 Meter hohe Cave des Coloms an der Schlucht d‘es Barranc de Binigaus. Sie liegt etwas versteckt im Wald.
Generell ist Menorca grüner, als man denkt. Zum einen ist der Naturpark eine grüne Oase. Zum anderen ist das Landesinnere nicht nur mit den von Trockenmauern umgebenden Feldern bedeckt, sondern auch mit wilden Steineichen, Kiefern und Ölbäumen. Ziemlich zentral bei Es Mercadal liegt der höchste Punkt der Insel, der Monte Toro (357 m). Hier oben gibt es ein Restaurant, eine Kirche, eine Muttergottesfigur und eine Aussichtsplattform, von der man fast die gesamte Insel überblicken kann.

Die roten Felsen sind typisch für den Norden von Menorca.
Inselumrundung Camí de Cavalls (GR 223)
Wer die gesamte Insel kennenlernen möchte, unternimmt am besten eine Weitwanderung. Der Camí de Cavalls (GR 223) führt auf 185 km in 13 Etappen um die gesamte Insel herum. Mit dem gut beschilderten Weg erlebte Menorca im Jahr 2010 einen Aufschwung in Sachen Wandertourismus. Der Weg ist technisch einfach und auch mit dem Mountainbike möglich. Die ganze Runde mit ihren rund 3000 Höhenmetern kann man in sechs (ca. 30,8 km pro Tag) bis 13 Tagen (ca. 14,4 km pro Tag) wandern. Jedes Jahr laufen Trailrunner die 360-Grad-Runde Non-Stop innerhalb von 40 Stunden. Es gibt auch Teilumrundungen im Norden und Süden – diese sind dann in drei bis sechs Tagen machbar. Gestartet wird in Maó oder Ciutadella, je nach Etappenlänge hat man eine größer oder kleinere Auswahl an Hotels, Apartments und Herbergen. Wildes Zelten ist auf Menorca nicht erlaubt – wer auf Nummer sicher gehen möchte, bucht die Unterkünfte mithilfe der offiziellen Webseite des GR 223.
Der Name Camí de Cavalls, zu Deutsch "Pferdeweg", beruht auf der Geschichte des Wegs: Im Mittelalter patrouillierten hier Reiter, um die Verteidigung der Insel zu sichern. In Menorcas Pinienhainen und den südseehaft anmutenden Buchten kann es Wanderern allerdings schwerfallen, sich Kämpfe vorzustellen. Doch der Weg weist auch schroffere Züge auf, führt über felsige Hügel mit Heidekraut und Mastixsträuchern.
Unterkünfte auf Menorca
- Auf Menorca gibt es nur zwei Campingplätze. Zum einen Camping S'Atalaia (ab 12 Euro/Person/Tag), zum anderen YV Les Baléares - Camping Son Bou.
- In den Städten gibt es eine große Auswahl an Hotels und Apartments, mit und ohne Pool, eigenem Strandzugang oder mitten in der Stadt.
- Im Landesinneren gibt es auch Bauernhöfe mit dem typisch spanischem Finca-Flair, wie zum Beispiel eine Loft in Ferreries.
Wie komme ich nach Menorca?
Menorca ist von vielen deutschen Flughäfen erreichbar. Man landet im Osten der Insel bei der Hauptstadt Maó und mietet sich am besten ein Leihauto, um die Insel zu erkunden. Wer etwas mehr Zeit hat, kann mit der Fähre nach Menorca fahren und sogar das eigene Fahrzeug mitnehmen. Von Barcelona, Valencia und Palma de Mallorca gibt es tägliche Verbindungen. (Infos z.B. hier)