Wie kommt man als Wanderer ins Donautal?
Ein Regionalexpress fährt zum Beispiel von Ulm nach Beuron. Langenbrunn, Neidingen und Inzigkofen steuert ab dem dortigen Bahnhof der Bus Nummer 50 an. Autofahrer gelangen auf der B27 über Balingen nach Beuron; über die A81 ab Ausfahrt 36 via Tuttlingen.
Beste Zeit
Am schönsten wandert es sich von Frühjahr bis in den Herbst. Die Wälder im Donautal sorgen auch im Hochsommer für schattige Wege. Einige Touren kann man gut das ganze Jahr angehen; im Winter und bei starker Nässe auf steilen Stellen ist Vorsicht geboten.
Karten:
Einen guten Überblick verschafft die Wanderkarte 781 von Kompass »Naturpark Obere Donau« im Maßstab 1:50.000. Preis: 10 Euro.
Bei naturpark-obere-donau. de gibt es unter anderem Veranstaltungs- und Tourenideen, und auch beuron.de versorgt Wanderer mit nützlichen Tipps und Infos.
Die 5 Top-Touren der Region mit GPS Daten und Höhenprofil:
Eichfelsen-Panoramaweg
Weitere Tourentipps im Oberen Donautal:
Vier Tage Donauberglandweg: 70 km, 4 Tage, ca. 1300 Hm
Über Wacholderheiden und durch schroffe Felslandschaften führt der Donauberglandweg von der Schwäbischen Alb bis ins Obere Donautal. An jeder Ecke öffnen sich auf dem 70 km langen Weg neue Perspektiven – von der Aussicht auf den Alpenhauptkamm bis zum Blick auf kleine Kapellen und Kirchen.
Anspruch
Mittelschwere Tour; längste Etappe: 22 km; Markierung: grüner und blauer Halbkreis in weißem Quadrat.
Startpunkt
Kreissparkasse in Gosheim.
Endpunkt
Kloster Beuron.
Route
Von Gosheim auf den Lemberg (1015 m), die höchste Erhebung der Schwäbischen Alb. Über Wehingen und ab der Kirche weiter bergauf. Am Trauf entlang, später nach Spaichingen hinunter (1. Übernachtung). Am nächsten Morgen den gleichen Weg, an der Dreifaltigkeitskirche vorbei, wieder hinauf. Danach über Böttingen zur Lippachmühle. Der Lippach nach abwärts nach Mühlheim (2. Übernachtung). Durch die Altstadt führt der Weg hinauf über die Felsenhöhle, die Kolbinger Höhle und hinab Richtung Fridingen. Links abbiegen und auf den Knopfmacherfelsen. In einem Bogen über den Steigelesfelsen nach Fridingen (3. Übernachtung). Über die Ruine Kallenberg, dann im Auf und Ab zum Schloss Bronnen und hinab nach Beuron zum Kloster/zum Bahnhof.

Knopfmacherfels und Donaufurt: 14 km, 4,5 Std., 300 Hm
Auf der Tour zum Knopfmacherfelsen, dem bekanntesten Aussichtsfelsen, erwartet Wanderer eine wirkliche Besonderheit: Bei Niedrigwasser balancieren sie beim Jägerhaus über dicke Steinblöcke im Wasser, eine der wenigen Flussfurten in Deutschland.
Anspruch
Leichte Tour, die ein bisschen Ausdauer fordert. Ungefähr die Hälfte der Strecke führt über den Donauradwanderweg; Markierung: roter Dreiblock (liegendes Ypsilon), rotes Dreieck.
Start- und Endpunkt
Kloster Beuron.
Route
Ab Kloster Beuron über die Holzbrücke, dann nach links über den Naturlehrpfad an der Donau entlang. Rechts der Markierung nach durch Wald zum Knopfmacherfelsen, 765 m. Über Forstwege hinab zum Jägerhaus (Einkehrmöglichkeit), über die Furt. Nach rechts (rotes Dreieck) zur Ziegelhütte (Einkehrmöglichkeit; kurz davor Möglichkeit für einen Abstecher zur Ziegelhöhle: rechts steil und in Serpentinen auf Pfad hinauf, ca. 15 Min.). Nach der Ziegelhütte über die Donau nach Fridingen, dann dem roten Dreiblock folgen und über Laibfelsen, 720 m, Stiegelesfelsen, 778 m, und Sperbersloch zurück zum Jägerhaus und wieder über die Donau. Dort biegt man links ab. Der Donauradwanderweg führt etwas zäh zurück nach Beuron.

Bischofsfelsen und Burg Wildenstein: 15 km, 4 Std., 350 Hm
Auf dieser Runde erschließt sich die Faszination des Oberen Donautals. Über Aussichtsfelsen führt der Weg zu einer der typischen Burgen auf den Klippen.
Anspruch
Mittelschwere Tour auf Waldpfaden und Forstwegen; Rückweg etwas zäh über den Donauradwanderweg; Markierung: rotes Dreieck und rote Raute bzw. roter Dreiblock (liegendes Ypsilon).
Start- und Endpunkt
Hausen, Brücke am Ortsausgang Richtung Beuron.
Route
Am Ortsausgang über die Brücke, nach kurzer Zeit nach links in den Wald hinauf, in Serpentinen zum Bischofsfelsen, 790 m, mit einer ersten Aussicht übers Donautal. Dem roten Dreiblock folgend bis zum zweiten Aussichtspunkt Hohler Felsen, 770 m. Durch Wald und über Forstwege und Pfade zum Bandfelsen, 805 m (Blick über Donautal und zur Burg Wildenstein). Leicht hinab und dann wieder aufwärts zur Burg Wildenstein, 810 m (Einkehrmöglichkeit). In Serpentinen auf schmalen Pfaden hinab zur Donau; rechts über Donauradwanderweg zurück nach Hausen.
Noch mehr Infos, Tipps und Tourenbeschreibungen:
Die Sonne wärmt das weiße Kalkgestein, zaubert zusammen mit Büschen und Bäumen Schattenspiele auf den unebenen Grund. Insekten krabbeln emsig zwischen alpinen Pflanzen ihren Geschäften nach. Tief unten zieht wie ein blau-grünes Band die junge Donau durch frische Wiesen, folgt dem Zickzacklauf des von ihr geschaffenen Tals, und gegenüber, jenseits des Flusses, aber auf Augenhöhe, thront Schloss Werenwag auf seiner Felsnase. Verhalten schallt das Tuckern eines Traktors durchs Tal, gerade noch zu hören, wenn man auf dem 790 Meter hohen Bischofsfelsen steht, einem Aussichtspunkt im Oberen Donautal.
Wanderer, die von Hausen im Tal dem roten Dreiblock, einem liegenden Ypsilon, gefolgt sind, haben hier einen guten Teil der 350 Höhenmeter auf der 15 Kilometer langen Tour hinter sich gebracht. Sie führt nicht nur auf den Bischofsfelsen, sondern auch zum Hohlen und zum Bandfelsen, die ähnlich imposante Blicke bereithalten. Und am Weg lädt eine der vielen Burgen zur Einkehr. Aber Vegetarier: Vorsicht! Es mag sein, dass die Burgschenke von Wildenstein nur Landjäger anbietet.

Die gut ausgebauten und hervorragend markierten Wanderwege im 50 Kilometer langen Oberen Donautal, das sich zwischen Tuttlingen und Sigmaringen erstreckt und von Stuttgart in gut zwei Stunden erreichbar ist, lassen sich schier endlos kombinieren. Am spannendsten sind die Abschnitte hoch über der Donau, links oder rechts des Flusses, auf denen man immer wieder aus dem Wald auf Felsen tritt, die frei über den Abgrund ragen und Blicke erlauben, wie man sie eher im Grand Canyon vermuten würde; für den Rückweg, wenn man sich vielleicht fußlahm fühlt und satt von den Wundern der hellen Kalkklippen, bietet sich der Donauradwanderweg an, der unten dem Ufer folgt.
Breit und gemächlich strömt die Donau dahin. Kaum zu glauben, dass sie nur ein Stück flussaufwärts von Bischofsfelsen und Werenwag in trockenen Sommern nahezu vollständig versickert. Denn unterirdisch fließt ein Teil ihres Wassers permanent dem Rhein zu. Dieser Effekt wird sich noch verstärken, weil der tektonisch nach wie vor aktive Rheingraben die gesamte Albhochfläche immer weiter kippt. Mit der Zeit könnte die Donau so zu einem Nebenfluss des Rheins werden.
Wer die Versickerung besuchen will, wandert vom Kloster Beuron aus der Fließrichtung entgegen. Zunächst überquert der Weg eine der sehr seltenen holzüberdachten Brücken, die ihre jetzige Form 1801 erhielt. Ein Naturlehrpfad macht den etwas zu zahmen Weg kurzweilig; bald darauf zieht er als schmalerer Pfad hinauf in schattigen Wald, hin zu dem bekanntesten Aussichtspunkt des Donautals, dem Knopfmacherfelsen. Hier, so sagt eine Legende, verirrte sich im April 1823 der Knopfmacher Fidelis Martin. Das Hardtfräulein, eine geheimnisumwitterte Sagengestalt, versprach, ihm den Weg zu weisen. Stattdessen führte sie ihn über die Kante des 785 Meter hohen Felsens, von dem der Knopfmacher samt Pferd hinabstürzte.
Furt über den Fluss

Heute ist es deutlich friedlicher: Der Blick folgt dem Flusslauf und trifft unweit auf die beeindruckenden Mauern des Klosters Beuron. Es wurde wohl 777 gegründet, allerdings nicht im Tal, sondern oben auf der Felswand, auf halbem Weg zum Knopfmacherfelsen, ungefähr an der Stelle, an der jetzt ein grün überwucherter Soldatenfriedhof an die durchaus auch blutige Geschichte des Donautals erinnert. Die Ungarn sollen diese erste Anlage zerstört haben, und zwischen 1080 und 1090 entstand Kloster Beuron an seinem jetzigen Platz.
Blickt man nach rechts, kann man das Jägerhaus sehen, einen Gasthof mit Fremdenzimmern. Sein Reiz liegt aber nicht in den durchaus leckeren Mahlzeiten, sondern in der Flussquerung zu ihm. Keine Brücke hilft hier über die Donau, sondern eine Furt. Große Steinblöcke ermöglichen die Passage auf die andere Seite. Wenn Niedrigwasser herrscht. Danach bringt der Donauradwanderweg Wanderer rasch und am Ufer entlang zur Ziegelhütte, einem Bioland-Bauernhof mit Einkehrmöglichkeit. Das zu ebenmäßige Gehen bringt einen auf Gedanken an Abwege, an Abstecher, und so findet man sich kurz vor der Ziegelhütte auf schmalem Serpentinen-Pfad wieder. Er führt, kaum breit genug, um zwei Füße nebeneinanderzustellen, sehr steil links in den Wald hinauf, zwischen gewaltigen, moosbewachsenen Felsen hindurch und endet nach 15 atembeschleunigenden Minuten an der Ziegelhöhle. Auch sie ist eine typische Vertreterin des Oberen Donautals. Schon vor rund 100 Millionen Jahren, nachdem sich das letzte große Meer von der Alb zurückgezogen hat, begann die Verkarstung des weichen Gesteins. Höhlen entstanden, die von Steinzeit-Jägern genutzt wurden.
Fremdartige Schönheit

Auf dem Rückweg von der Ziegelhöhle mag mancher Schuh in ganz andere Hinterlassenschaften tauchen: Wie ein Nest voller Eier sieht das aus, was Gämsen von ihrem Mahl der Natur zurückgeben. Gämsen? Hier, auf der Alb? Ja. In den 60er- Jahren wanderten einzelne Tiere ins Donautal, vermutlich aus der zehn Jahre früher im Schwarzwald angesiedelten Population. 1986 kletterten schon 32 Gämsen durch die unzugänglicheren Klüfte links und rechts der Donau, und ihre Zahl steigt weiter.
Hinunter zum regulären Weg gibt es genug Gras, um die Schuhe zu säubern. Bei Fridingen geht es wieder über die Donau. Wandert man ein Stück flussaufwärts, sieht man, wie ein Teil des Wassers im Grund versickert. Weitere Aussichtspunkte wie den Stiegelesfelsen erklimmt der Weg und kehrt zurück nach Beuron.
Wer jetzt meint, er habe alle Felsnasen bezwungen, alles gesehen, von oben und unten, von links und rechts – der warte, bis er, am Morgen ganz früh vielleicht, zwischen Beuron und Hausen auf dem Eichfelsen steht. Liegt Nebel über dem Fluss, zieht talfüllend ein silberner Strom nach Nordosten, durchschnitten von baumbestandenen Riffen, und die Sonne streicht rostrot und zart über Burg Wildenstein gegenüber. Man mag kaum glauben, dass es in Deutschland so fremdartig Schönes gibt.
Camping, Unterkünfte, Restaurants:
Ideal als Basis für Wanderungen liegt der Campingplatz Wagenburg in Hausen im Tal, einem Teilort von Beuron. Ab 4 Euro pro Person und Nacht, 2,50 für ein Zelt und 5,50 für einen Campingbus. Tel. 07579/ 559, camping-wagenburg.de
Jugendherberge:
In der Burgruine Hoch über dem Donautal thront auf einem Felsvorsprung die Burg Wildenstein mit ihrer Jugendherberge. Die Burganlage aus dem 11. Jahrhundert entführt ihre Gäste in längst vergangene Zeiten, und direkt vor dem Burgtor locken stille Pfade ins Donautal. Ab der Gemeinde Leibertingen ist die Burg in circa 20 Gehminuten erreichbar. Ü/F ab 21 Euro. Infos: jugendherberge.de
Bed and Breakfast:
Das 4-Sterne-Bed & Breakfast »Resort am Nickhof« liegt circa 500 Meter vom Flussufer entfernt mitten im Naturpark Obere Donau. Das nach Denkmalschutzvorgaben restaurierte Fachwerkhaus stammt aus dem 18. Jahrhundert; die Einrichtung ist modern und gemütlich. Zu den beiden Zimmern gehört ein riesiges Bad mit Badewanne, außerdem gibt’s einen großen Garten. DZ inkl. Frühstück ab 140 Euro. Mehr Infos unter nickhof.de
Restaurants:
Im Restaurant Käppeler Hof in Beuron kommen gutbürgerliche Gerichte wie Maultaschen, Käsespätzle oder Forellen aus der Donau auf den Teller. Bei schönem Wetter sitzt es sich herrlich auf der Gartenterrasse, an der übrigens der Donauradweg vorbeiläuft. Speisekarte: restaurant-gutshof-kaeppeler.de
Griechische Küche: Der Gasthof Donau in Sigmaringen serviert vor allem griechische Spezialitäten wie Gyros und Souvlaki und liegt nur wenige Meter vom berühmten Hohenzollernschloss entfernt. Nach dem Essen stehen 18 Zimmer bereit zum Einquartieren. Tel. 07571/4612, gasthof-donau-sigmaringen.de
Im Da Giovanni in Fridingen an der Donau gibt es köstliche Pizza, außerdem frische Fischgerichte und einen täglich wechselnden Mittagstisch. Die Küche ist täglich (außer sonntags) bis 23 Uhr geöffnet. Tel. 07463/9952777.

Paddeltouren und weitere outdoor-Tipps
Wer sich ein Kanu leiht, entdeckt das Donautal aus neuen Perspektiven. Der Verleih »Jack Rattle« in Beuron gibt Boote mit Stautonne und Schwimmwesten aus, dazu bekommen Paddler einen Flussplan. Bootsverleih pro Tag ab 23 Euro. Alle Infos unter jackrattle.de
Radfahren:
Wer sich lieber aufs Rad schwingt, kann dem Donauradwanderweg knapp dreitausend Kilometer durch zehn Länder bis zur Mündung ins Schwarze Meer folgen. Für den Anfang reichen vielleicht auch ein paar Etappen. donau-radweg.info
Bierprobe:
Etwa eine Stunde mit dem Auto von Beuron entfernt liegt Ehingen an der Donau. Dort gibt es vier Brauereien, die über vierzig Biere brauen. Die Kleinstadt verfügt daher, an der Einwohnerzahl gemessen, über die meisten Brauereien in ganz Baden- Württemberg. Auf jeden Fall einen Abstecher wert. ehingen.de
Mittelalter hautnah erleben:
Bei Meßkirch bauen Handwerker ein karolingisches Kloster aus dem neunten Jahrhundert wieder auf – mit mittelalterlichen Methoden, ganz ohne Maschinen oder modernes Werkzeug. Der Eintritt für Erwachsene kostet elf Euro und zusätzlich vier Euro mit Führung. Alle Infos unter campus-galli.de