Schritt-für-Schritt-Anleitung:
So wäscht man Outdoorbekleidung

Saubere Outdoorbekleidung sieht nicht nur schöner aus, sie funktioniert auch besser und hält länger. Wir zeigen, worauf es beim Waschen von Funktionskleidung ankommt ...

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Foto: Benjamin Hahn

Gute Nachrichten: Im Normalfall kann Outdoor-Kleidung in die Waschmaschine – und zwar mit Feinwaschmittel oder Spezialprodukten aus dem Fachhandel. Bei welcher Temperatur und mit welchem Programm, steht auf dem Etikett. Wer zudem unsere Pflege-Tipps (siehe unten) befolgt, wird lange Freude an seiner Funktionskleidung haben:

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Vorbereitung

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Benjamin Hahn
0515 instructor kleidung pflegen

Leeren Sie vor der Wäsche die Taschen. Anschließend schließen Sie sämtliche Zipper und Klettverschlüsse, damit diese sich während des Waschgangs nicht in der Bekleidung verhaken und diese beschädigen. Die Schnürzüge (Kapuze, Bund etc.) lösen Sie dagegen. Empfindliche Kleidung (Fleece, Wolle, Softshells) auf links drehen – das schont die Außenseite.

Wäschesack benutzen

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Benjamin Hahn
0515 instructor kleidung pflegen

Vor der Wäsche empfindlicher Bekleidung (Funktionsjacken, Softshells, Regenhosen, Funktionswäsche) sollten man mit der Hand innen an der Trommel entlangfahren. So spürt man, ob sich scharfkantige Gegenstände verfangen haben. Wäschesäcke aus Netzmaterial schützen die Sachen zusätzlich. Die Schutzhüllen gibt es für wenige Euro in Drogeriemärkten.

Pril oder Gallseife bei hartnäckigen Flecken

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Benjamin Hahn
0515 instructor kleidung pflegen

Hartnäckiger Schmutz (etwa Ruß oder Schmiere) muss vor der Wäsche entfernt werden, damit er sich löst. Am besten funktioniert es, indem man die Flecken mit einem feuchten Tuch und einigen Tropfen original (!) Pril oder Gallseife ab tupfen, bis sie sauber sind. Auch wenn es dauert, dürfen Sie nicht wild reiben – das drückt den Schmutz tiefer ins Gewebe.

Nachimprägnieren

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Benjamin Hahn
0515 instructor kleidung pflegen

Perlt Regen nicht mehr von Funktionsjacken, Softshells und Wanderhosen ab, sollten Sie diese mit Imprägnierspray einsprühen. Handelt es sich um ein wasserlösliches Mittel, trägt man dieses auf die nasse Bekleidung auf und lässt sie über Nacht trocknen. Zum Abschluss wandern imprägnierte Sachen für 60 Minuten in den Trockner (Programm Schontrocknen).

Für Funktionswäsche gilt

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Vor dem Waschen Funktionswäsche auf links drehen. Wäsche aus Synthetikfasern kann zusammen mit der normalen Wäsche und normalem Color- oder Vollwaschmittel nach Etikett (meist bei 30 oder 40 °C, selten bei 60 °C) gewaschen werden.

Wäsche mit Wollanteil

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Hersteller
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Enthält die Wäsche Wolle, sollte sie separat und mit einem Fein- oder besser Wollwaschmittel waschen. Waschzusätze können die (spätere) Geruchsbildung verzögern und die Trockenzeit verkürzen. Reine Wollwäsche können Sie auch nur lüften (im Freien).

Trocknen

Immer auf der Leine. Zur Not geht‘s auch mal im Trockner – bei niedriger Temperatur!

Weitere Tipps:

„Nicht nur die falsche Pflege schadet Outdoor-Bekleidung. Wäscht man sie zu wenig, können Schmutz und Fette das Material beschädigen“, sagt Vera Grassmann, Mitarbeiterin der Qualitätssicherung beim Outdoor-Bekleidungshersteller Schöffel.

Grundsätzlich gilt: Sobald Funktionskleidung anfängt zu müffeln oder sich der erste Schmutz zeigt, sollte sie in der Waschmaschine gewaschen werden – mit Feinwaschmittel oder Flüssigprodukten aus dem Outdoor-Fachhandel. Vollwaschmittel ist dagegen zu aggressiv. „Funktionsjacken sollten Sie mindestens zwei Mal im Jahr waschen“, ergänzt Grassmann. Dabei lohnt sich ein extra Spülgang: Er entfernt Waschmittelreste und verbessert das Abperlverhalten. Lässt die wasserabstoßende Wirkung mit der Zeit nach, muss der Außenstoff der Funktionskleidung imprägniert werden – das erhält bei Regen die Atmungsaktivität des Materials.

Einer der häufigsten Fehler beim Waschen von Funktionskleidung besteht in einer zu hohen Waschtemperatur“, so die Expertin. Auskunft über Temperatur und Waschprogramm finden Sie auf dem Etikett. Sind Sie unsicher, wählen Sie die 30-Grad-Feinwäsche. Auch zu viel Waschmittel schadet - so wie Weichspüler, Bügelhilfe oder Wäschesteif. „Chlor- oder Sauerstoffbleichmittel sind beim Waschen von Funktionskleidung ebenfalls tabu“, erklärt Grassmann. Stattdessen sollten stark verschmutzte Stellen an der Funktionsbekleidung vorbehandelt werden.

Damit sich Zipper oder Klettverschlüsse nicht verhaken, schließt man sie vor der Wäsche. Außerdem empfiehlt sich beim Wäsche waschen für empfindliche Kleidung ein Wäschesack, Stretchmaterialien schleudert man am besten nur auf 600 Schleudertouren. Und zum Trocknen hängt man die gewaschene Funktionskleidung locker über einen Wäscheständer, der aber nicht in der prallen Sonne steht.

Die aktuelle Ausgabe
10 / 2023

Erscheinungsdatum 12.09.2023