Ob beim Wandern, Paddeln oder Radfahren: An diesen Zielen beeindruckt Deutschland mit Superlativen:
- Die größte Hütte
- Die meisten Wölfe
- Der längste Wanderweg
- Der höchste Berg
- Der klarste Sternenhimmel
- Der längste Fluss
- Die beste Fahrradtour
- Die längste Brücke
- Der größte Nationalpark
- Das schönste Trekking-Camp
- Der höchste Wasserfall
- Das größte Paddelrevier
- Die längste Schlucht
- Der längste Klettersteig
- Die spektakulärste Felsformation
- Die erste Jugendherberge
- Der älteste Baum
Größte Berghütte: Die Rappenseehütte
Bei ihrer Eröffnung im Juli 1885 bestand die Rappenseehütte südlich von Oberstdorf lediglich aus einem einfachen Holzgebäude, mittlerweile hält sie mit über 300 Schlafplätzen den Rekord unter den 327 DAV-Hütten. Das Schöne: Trotz seiner Größe punktet das Berghaus mit Gemütlichkeit, Gastfreundschaft und perfekter Organisation – ein idealer Ausgangspunkt, um etwa den legendären Heilbronner Weg zur Kemptner Hütte (schwer, 6–7 Std., 700 Hm) in Angriff zu nehmen. rappenseehuette.de

Die meisten Wölfe in Deutschland
... findet man in der Oberlausitz. Die Region im Osten Deutschlands zählt zu den Wolf-Hotspots Europas. Ein- bis dreitägige, von Experten geführte Touren durch das Revier: wolflandtours.de
5 Fernwege für extralangen Wanderspaß
Die Wanderstiefel schnüren, den Rucksack schultern und wochenlang frei durch die Natur ziehen: Einmal auf große Tour zu gehen steht wohl bei vielen Outdoorern ganz oben auf der Wunschliste. Dass auch im kleinen Deutschland Traumstrecken im XXL-Format locken, beweist der Goldsteig (goldsteig-wandern.de) am eindrucksvollsten: Auf rund 660 Kilometern erschließt unser längster zertifizierter Qualitätswanderweg die urwüchsige Landschaft des Oberpfälzer und des Bayerischen Waldes. Nach einem gemeinsamen Start in Marktredwitz stehen hinter Oberviechtach zwei Varianten zur Wahl: Zum Ziel Passau leitet entweder die gemäßigte Südroute (insgesamt 396 km, 22 Etappen) oder die knackigere Kammvariante (420 km, 23 Etappen). Weitere Langstrecken der deutschen Topliga: Die Wandertrilogie Allgäu, ein Wegenetz mit insgesamt 876 km, aufgeteilt in 54 Etappen, konzipiert in drei Routen nach Höhenlagen und mit so genannten "Verbindungsleitern" versehen. Im Prinzip umrundet der Fernwanderweg das Allgäu und quert dabei nicht nur Baden-Württemberg, sondern auch das Tannheimer Tal. Auch empfehlenswert: Die beiden fränkischen Weitwanderwege Frankenweg (520 km, 21 Etappen, frankenweg.de) und Fränkischer Gebirgsweg (428 km, 21 Etappen, fraenkischer-gebirgsweg.de) und der besonders naturnahe Saar-Hunsrück-Steig (410 km, 27 Etappen, saar-hunsrueck-steig).
Höchster Berg Deutschlands: Die Zugspitze (2962 m)
Der Traum vieler: einmal die Zugspitze bezwingen. Südwestlich von Garmisch-Partenkirchen reckt sich ein Koloss aus Fels und Eis in den Himmel: die in Deutschland alles überragende Zugspitze (2962 m). Zwar kann jeder in wenigen Minuten mit der Seilbahn emporschweben, doch viel intensiver genießt man den Blick von oben auf über 400 Gipfel mit dem Gefühl, es aus eigener Kraft geschafft zu haben. Die erste nachgewiesene Besteigung gelang Leutnant Josef Naus und seinen Gefährten im Jahr 1820. Auch heute noch ist ihre Aufstiegsroute durch die Partnachklamm und das Reintal die einfachste, mit gut 21 Kilometern aber auch längste Strecke (7,5-8,5 Std., 2200 Hm) hinauf. Am Ziel warten gleich drei weitere Superlative: die höchste Schutzhütte (Münchner Haus, 2959 m), das höchste Restaurant (»Panorama 2962«) sowie erstaunlicherweise auch die meisten Sonnenstunden (1873 im Jahresdurchschnitt) des Landes. Ausführliche Infos zum Normalweg und fünf weiteren Gipfeltouren: auf-die-zugspitze-wandern.info

Sternenklare Nächte im Westhavelland
Im Natur- und Sternenpark Westhavelland trübt keine Lichtverschmutzung die Sicht auf die Sterne. Neun Beobachtungsplätze stehen zur Wahl. sternenparkwesthavelland.de
Der Rhein: König der Flüsse
Von seiner Quelle in den Schweizer Alpen bis zur Nordsee legt der Rhein gut 1230 Kilometer zurück, davon rund 865 in Deutschland – Landesrekord. Seine größten natürlichen und kulturellen Trümpfe spielt der mächtige Strom an nur rund fünf Prozent seines Laufs aus: im Oberen Mittelrheintal zwischen Bingen und Koblenz, wo eine weltweit einzigartige Dichte an stolzen Burgen, prunkvollen Schlössern und trutzigen Festungen auf steilen Hängen hoch über dem Wasser thront. Tief in die sagenumrankte Welt dringen Wanderer etwa auf dem Rheinburgenweg (13 Etappen, 200 km) ein, die hervorragende Anbindung an den Bus-, Bahn- und Schiffsverkehr erlaubt eine Tourenplanung ganz nach eigenem Geschmack. rheinburgenweg.com

Beste Radtour Deutschlands
Abwechslungsreich und perfekt eingerichtet: Der Elberadweg zwischen Schmilka und Cuxhaven (840 km) wird regelmäßig zur besten Biketour Deutschlands gewählt. elberadweg.com
Die längste Hängebrücke Deutschlands
Um auf schaukelnden Hängeseilbrücken schwindelerregende Abgründe zu überqueren, muss man nicht gleich nach Nepal reisen: Auch bei uns locken luftige Konstruktionen, die den internationalen Vergleich nicht scheuen müssen. Allen voran die »Titan RT«: In bis zu hundert Metern Höhe spannt sich die längste deutsche Hängeseilbrücke satte 458,5 Meter weit über das Bodetal-Staubecken im Harz. Wanderer erleben den schwankenden Gang zum Beispiel als krönenden Abschluss einer Tour von Rübeland aus (10 km, 3 Std., 230 Hm), wer am Ziel noch mehr Adrenalin freisetzen möchte, stürzt sich beim Pendelsprung »GigaSwing« 75 Meter in die Tiefe oder rauscht die rund einen Kilometer lange »Megazipline« entlang. titan-rt.com

Größter Nationalpark: Das Wattenmeer der Nordsee
16 Nationalparks schützen Deutschlands bedeutendste Naturschätze, ihr mit Abstand größter umfasst mit rund 4410 Quadratkilometern eine Fläche, die fast 620 000 Fußballfeldern entspricht: der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Zwar liegen gut zwei Drittel des Gebiets dauerhaft unter Wasser, doch der Rest fällt bei Ebbe trocken – und macht dann eine Welt erkundbar, die nur auf den ersten Blick öde und karg erscheint. So leben in der endlos wirkenden Weite rund 2500 Tierarten, neben Seehunden und Kegelrobben auch das Pendant zu den begehrten »Big Five« afrikanischer Safaris, die »lütte fief«: Wattwurm, Herzmuschel, Strandkrabbe, Wattschnecke und Nordseegarnele. Ein- bis siebenstündige Erkundungstouren bietet z. B. die Wattführergemeinschaft Dithmarscher Nordseeküste an. Infos: watterleben.de

Schönstes Trekking-Camp Deutschlands in der Eifel
Am intensivsten erlebt die Natur, wer nur mit dem Nötigsten loszieht und dabei viel Abstand zur Zivilisation hält – am besten gleich ein paar Tage lang. Dass dies auch in Deutschland hervorragend geht, verdanken wir der wachsenden Zahl an Trekkingcamps: einfachen Lagerplätzen mit Feuerstelle, Sitzgelegenheiten und Klohäuschen. Die ersten entstanden 2009 in der Pfalz, mittlerweile hat sich die Idee in vielen Regionen durchgesetzt – auch im Naturpark Hohes Venn-Eifel. An derzeit 14 Stellen darf man sein Zelt nach Buchung (10 Euro/ Nacht) in der Wildnis aufschlagen, ein Favorit der OUTDOOR-Redaktion trägt nicht von ungefähr den Namen »Großer Wagen«. Zwar liegt der Platz versteckt in üppigem Grün, doch keine Bäume behindern nachts den Blick auf den Sternenhimmel, der hier besonders hell funkelt. Kombinationsmöglichkeiten für Mehrtagestouren bieten z. B. die Camps »In die Wildnis« (14 km) oder »Ich bin mal kurz weg« (15 km). Alle Infos: trekking-eifel.de

Mehr über die Camps erfahrt ihr auch in unserem Podcast:
Ihr könnt den Podcast entweder gleich hier auf dieser Seite anhören, oder auf einer der gängigen Plattformen: iTunes, Spotify, Deezer, Audio now, Soundcloud, Acast, The Podcast App, Google Podcast-App auf Android-Smartphones, Lecton sowie Castbox, Podcast Addict und vielen anderen Podcast-Apps und Verzeichnissen.
Höchster Wasserfall Deutschlands: Der Röthbachfall
Oft heißt es, die Triberger Wasserfälle im Schwarzwald hielten mit 163 Metern Höhe den Deutschlandrekord – weit gefehlt, denn der wahre Spitzenreiter stürzt sich am südlichen Ende des Königssee-Tals rund 470 Meter in die Tiefe: der Röthbachfall. Dass es am Naturschauspiel erstaunlich ruhig zugeht, liegt an seiner versteckten Lage abseits aller Straßen. Der schnellste Zugang (hin und zurück 2,5 Std., 8 km, 250 Hm) leitet vom Bootsanleger Salet über die Fischunkelalm hin, am Ufer des Obersees geht es über ausgesetzte Abschnitte. Konditionsstarke Bergwanderer, die noch einen weiteren Superlativ mitnehmen möchten, steigen weiter zur Wasseralm (1423 m, geöffnet Ende Mai bis Anfang Oktober) auf und besteigen am nächsten Tag das Große Teufelshorn (2362 m), den Gipfelkönig des Hagengebirges (gesamt 12 Std., 26,3 km, 2300 Hm). berchtesgaden.de

Das größte Paddelrevier Deutschlands
Der Nordosten ist Deutschlands Kanu-Mekka. Top-Tipp: zehn Tage Spree und Dahme auf der Märkischen Umfahrt (180 km). flussinfo.net
Die längste Schlucht liegt im Schwarzwald
Im Hochschwarzwald hat die mahlende Kraft des Wassers über Jahrtausende einen hierzulande einzigartigen Canyon aus dem Gestein gewaschen: die 33 Kilometer lange, bis zu 170 Meter tiefe Wutachschlucht. Auf abenteuerlichen Pfaden erkunden Wanderer die Urlandschaft etwa auf der rund fünfstündigen Tour (12,5 km, 433 Hm) von der Wutachmühle zur Schattenmühle, zur vielfältigen Fauna und Flora gehören fast 600 Schmetterlings- und rund 40 Orchideenarten. wutachschlucht.de

Der Hindelanger – längster Klettersteig Deutschlands
Nachdem Friedrich Simony 1842 den Dachstein in Österreich bezwungen hatte, beschrieb er den Aufstieg als »recht abscheuliches Klettern« – und initiierte dort die Einrichtung des weltweit ersten Klettersteigs. Deutschlands größter Klassiker unter den Klettersteigen eröffnete erst 137 Jahre später: der luftige »Hindelanger« im Allgäu. Auf gut vier Kilometern leitet die mit Prachtblicken gespickte Grattour vom Nebelhorn zum Großen Daumen, dabei helfen zwar 800 Meter Drahtseile und 110 Meter Eisenleitern, doch auch ausgesetzte Stellen ohne Sicherung muss man meistern. oberstdorf.de
Die spektakulärsten Felsen
Mit ihren bizarren Felstürmen, labyrinthartigen Klammen und monumentalen Tafelbergen wirkt die Sächsische Schweiz wie die Kulisse eines Fantasy-Films. Schon Künstler wie Caspar David Friedrich und Ludwig Richter ließen sich von der unendlichen Formenvielfalt inspirieren, an den Motiven unzähliger Gemälde leitet die Paradewanderung Malerweg (8 Etappen, 112 km, ca. 4000 Hm) mit Start und Ziel in Pirna vorbei. Wem das am Stück zu viel ist, der sammelt die Rosinen auf Tagestouren ein. Zwei Pflichtziele kombiniert zum Beispiel eine vom Gebietsspezialisten Ingo Geier ausgetüftelte Rundstrecke vom Zahnsgrund aus: die wild zerklüfteten Felsgruppen Schramm- und Affensteine. Auf rund 22 Kilometern geht es mal auf klassischen, mal auf wenig begangenen Pfaden durch schmale Schluchten und auf grandiose Aussichtskanzeln. Da insgesamt 750 Höhenmeter zusammenkommen und teils auch kniffligere Stellen mit Leitern und Klammern warten, sollte man mindestens sechs bis sieben Stunden einplanen. wandern-saechsische-schweiz.de

Die erste Jugendherberge des Landes
Als der Lehrer Richard Schirrmann bei einer Mehrtagestour im Jahr 1909 während eines Unwetters Schutz in der Dorfschule von Bröl fand, kam ihm die Idee zu einem flächendeckenden Netzwerk an günstigen Unterkünften für junge Wanderer – die Geburt des Jugendherbergs- Gedankens. Das erste Haus öffnete fünf Jahre später seine Pforten an einem geschichtsträchtigen Ort: in der auf einem Sporn des Klusenbergs thronenden Burg Altena im Nordwesten des Sauerlands. Die Originalräume bilden heute das Museum Weltjugendherberge, doch übernachten kann man hier immer noch (unter anderem in einem Einzel- sowie zwei Doppelzimmern). Wanderer kommen etwa auf dem historischen Drahthandelsweg (2 Tage, 31 km, 870 Hm) vorbei. Infos: jugendherberge.de
Der älteste Baum Deutschlands
Die Linde auf dem Schenklengsfelder Marktplatz ist wohl an die 1200 Jahre alt – Deutschlandrekord. Ihre Geschichte: schenklengsfeld.de