Wir sehen das wie ein Spiegelei", sagt Marcus Kleint vom Brauhaus zum Löwen. "Der Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal ist das Eiweiß, der Nationalpark Hainich das Eigelb." Eine treffende Beschreibung.
Hopfen und Freiheit
Hausgebrautes, Herzhaftes, Historisches – das Brauhaus zum Löwen ist Brauerei und Hotel in einem. Gebraut wird jede Woche. Saisonal gibt es Sonderbiere: Kupferbier von Januar bis März, im Sommer Brombeer-Mix und Pflaumen-Mix.

Treffurt ist ein kleines Fachwerkstädtchen an der Werra im Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal. Kopfsteinpflaster, Giebel, Rosen an den Fassaden – der ideale Ausgangspunkt für Rad- und Wandertouren.
Direkt am Werratal-Radweg liegt das Hotel 1601 in Treffurt. Ein Inklusionshotel, barrierefrei, persönlich geführt, mit Sinn für Stil und Substanz. Die Zimmer tragen Namen wie "Katzenzimmer" oder "Schwanenzimmer" – benannt nach Tierskulpturen des Künstlers Matthias Garff. "Das macht es auch für alle Mitarbeitenden leicht, das jeweilige Zimmer zu finden", sagt Gastgeber Ralf Stützer. Renaissance-Stuckdecken treffen auf rote Design-Kuben. Und natürlich große Fotos der Tierskulpturen. Im Foyer hängt ein Fahrrad, als Schrein für die Madonna del Ghisallo, Schutzpatronin der Radfahrenden. Das historische Haus – einst ein Adelssitz – ist aus dem Jahr 1601, daher der Name des Hotels.
Ruhen wie ein Ritter
Der TOP-Wanderweg Normannstein ist ein 12 Kilometer langer Rundweg. Wer hinauf zur Burgruine Normannstein steigt, wird mit einem weiten Blick übers Werratal belohnt. Zwei Hotelzimmer auf der Burg bieten Übernachtung mit Ausblick – inklusive Burgfräulein- oder Ritter-Feeling.
In Falken betreibt Kerstin Becker den Hofladen "Der blaue Schrank". Ihr Sortiment: handverlesen. Eichsfelder Stracke, Maiwipfel-Sirup, Eis. Mittwochs backt sie frische Waffeln.
Kratzbürsten mit Charakter
Im Nationalpark Hainich streifen heute wieder etwa 60 bis 80 Wildkatzen durchs Unterholz – ein Erfolg des Artenschutzes. In anderen Regionen Deutschlands fehlt jede Spur. Deshalb wurde 2004 das Projekt "Rettungsnetz Wildkatze" ins Leben gerufen. Ziel: Wälder durch grüne Korridore aus Büschen und Bäumen zu verbinden, damit Wildkatzen gefahrlos wandern können.

Im Wildkatzendorf Hütscheroda leben fünf Wildkatzen-Kater in naturnahen Schaugehegen – Einzelgänger mit Kratzbürsten-Charakter. Bei Fütterungen erklärt Wildtierpflegerin Elisabeth Kätsch, warum man sie nicht zusammen halten kann – selbst Brüder prügeln sich. "Die Wildkatze lebt am Waldrand", sagt Kätsch. "Sie ist nicht niedlich. Sie ist auf Krawall gebürstet." Ein Infozentrum und Wildkatzenpfade ergänzen das Erlebnis. Und mittendrin beginnt die nächste Geschichte: das Comeback des Luchses.