Lage und Charakter von Kärnten
Das Bundesland Kärnten befindet ganz im Süden Österreichs und grenzt an Italien und Slowenien. Der größte Berg Österreichs, der Großglockner (3798m), liegt hier im größten Schutzgebiet der Alpen, dem Nationalpark Hohe Tauern. Daneben gibt es noch zehn weitere Gebiete, in denen die Natur besonders geschützt wird, wie den Unesco-Biosphärenpark Kärntner Nockberge und das Naturschutzgebiet Pöllatal.
Neben diesen hohen Bergen, sanften Kuppen und wunderschöner Natur sind auch die vielen warmen Badeseen bezeichnend für Kärnten. Am bekanntesten sind der Wörthersee, an dem die Landeshauptstadt Klagenfurt liegt, der Millstätter See und der Weissensee. Diese vielfältige Landschaft machen Kärnten zu einem wunderbaren Wanderparadies. Durch das milde mediterrane Klima sind Weitwanderungen zu jeder Jahreszeit möglich. Wer will, kann auch einen Gepäcktransport buchen.

Wie komme ich nach Kärnten?
Von München fahren Züge direkt nach Klagenfurt am Wörthersee. Der EC benötigt rund fünf Stunden mit 20 Zwischenstopps. Der erste Halt in Kärnten ist nach rund vier Stunden Mallnitz-Obervellach in der Nähe des Nationalparks Hohe Tauern. Mit dem Auto ist man rund vier Stunden nach Klagenfurt unterwegs. Anfang- und Endpunkte der Weitwanderwege können oft mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden.
Die fünf schönsten Weitwanderwege Kärntens

Alpe-Adria-Trail: 750 km, 43 Etappen
Der längste, aber wahrscheinlich auch abwechslungsreichte Weitwanderweg führt vom Großglockner, über die sanften Nockberge, durch die Kärntner Seenlandschaft, zur türkisblauen Soca in Slowenien und bis zum Mittelmeer in Italien. Auf dem bekannten Alpe-Adria-Trail ist man über einen Monat unterwegs, durchwandert drei Länder und ihre Kulturen. 52.000 Höhenmeter umfasst die gesamte Wanderung. Man kann ihn natürlich auch aufteilen, Shuttleservices und Gepäcktransporte nutzen. Eine detaillierte Beschreibung gibt es hier zu lesen.

Nockberge-Trail: 128 km, 8 Etappen
Sommers wie winters lädt der Nockberge-Trail sowohl Geübte als auch Genusswanderer an. Vom Katschberg geht es über sanfte Bergkuppen mit aussichtsreichen Gipfeln zum Millstätter See. Der Weg führt durch lichte Zirbenwälder, im Sommer über blumenreiche Wiesen und beim Skiwandern durch eine romantische Winterlandschaft. Der Königsstuhl stellt mit 2336 Metern Seehöhe den höchsten Gipfel dar. Dank einiger Bergbahnen lassen sich, wenn man mag, ein paar der insgesamt 6000 Höhenmeter einsparen. Neben einfachen Hütten und Pensionen kann man auf dem Nockberge-Trail auch in komfortablen Hotels übernachten oder in einem Thermalbad in Bad Kleinkirchheim nach einem anstrengenden Wandertag entspannen.

Karnischer Höhenweg: 150 km, 8 Etappen
Auf geschichtsträchtigen Spuren wandert man auf dem Karnischer Höhenweg entlang der Grenze zwischen Österreich und Italien. Der Weitwanderweg wird auch "Via della pace – Weg des Friedens" genannt. Alte Stellungen, Bunker, ein Freilichtmuseum am Plöckenpass und Infotafeln erinnern an die Zeit des Zweiten Weltkriegs. Doch auch landschaftlich ist der Weg eindrucksvoll. Von Silian zum Bergsteigerdorf Mauthen geht es durch hochalpines Gelände mit aussichtsreichen Gipfeln. Danach passiert man den Plöckenpass, blühende Almwiesen und glasklare Bergseen. Übernachtet wird in gemütlichen Hütten, bis man rund eine Woche später mit 8600 Höhenmetern in den Beinen Arnoldstein erreicht.
Wer will, kann den Weg auf der Karnischen Milchstraße nochmal anders erleben. Diese führt zu Almen, auf denen der Käse aus der Weidenmilch selbst hergestellt wird. Schautafeln geben Einblicke in den Alltag traditioneller Sennereien, erklären historische Hintergründe und geologische Besonderheiten.

Tauernhöhenweg: 60 km, 6 Etappen
Recht kurz, aber anspruchsvoll ist der Tauernhöhenweg durch Österreichs größten Nationalpark. Er gilt als Kronjuwel, aber auch Geheimtipp in Kärnten und ist ein echtes alpines Abenteuer. Ruhe, Einsamkeit, aussichtsreiche Berggipfel, glasklare Bergseen, mächtige Gletscher und gemütliche Hütten erwarten einen. Mit rund 5212 Höhenmetern auf 60 Kilometern legt man hier einige steile Passagen zurück und überschreitet den Alpenhauptkamm. Wegen einiger Gratpassagen und vergletscherter Abschnitte sind Erfahrung am Berg, gute Kondition und Schwindelfreiheit unbedingt notwendig. Wer sich dabei nicht sicher ist, kann auch einen staatlich geprüften Bergführer buchen.
Am Glocknerhaus beginnt die erste Etappe mit einer Gratüberschreitung, wobei man den 3027 Meter über Seehöhe gelegenen Spielmann passiert. Das ist aber noch nicht der höchste Punkt des Weitwanderwegs. Den erreicht man am zweiten Tag mit dem Steig zum 3254 Meter hohen Hochkarn, von dem sich ein atemberaubendes Panorama über den Hohen Tauern ergibt. Anspruchsvoll geht es auch auf den nächsten vier Etappen über die Duisburger Hütte und das Hannoverhaus weiter, bis man die Kölnbreinsperre erreicht.

Panoramaweg Südalpen: 286 km, 20 Etappen
Während der Alpe-Adria-Trail eher den westlichen Teil Kärntens von Norden nach Süden durchläuft, wandert man auf dem Panoramaweg Südalpen im Osten Kärntens an der Grenze zu Italien und Slowenien nach Norden. Er verbindet die ehemalige Grenzregion zu Jugoslawien und somit die drei Kulturen Friaul, Slowenien und Kärnten. Beginnend in Thörl-Maglern durchwandert man die Karawanken mit dem höchsten Gipfel den Hochstuhl (2238 m Seehöhe), wo der Blick über das Laibacher Feld und die Julischen Alpen schweift. Es folgt ein Abstecher nach Slowenien bevor der Weg gen Norden über den sanften Rücken der Saualpe führt. Der Zirbitzkogel in der Steiermark stellt schließlich mit 2396 m Seehöhe den wortwörtlichen Höhepunkt und auch Endpunkt der insgesamt 17.700 Höhenmeter umfassenden Weitwanderung dar. Unterwegs kann man sich in den nicht zu kalten Badeseen, wie dem Klopeiner See und dem Pirkdorfer See erfrischen und in gemütlichen Hütten entspannen.
Weitere Outdoor-Aktivitäten in Kärnten
Nach dem Wandern, für Pausentage oder Aktivitäten auf dem Wasser locken in Kärnten über 200 Badeseen. Am Wörthersee vereinen sich Natur und Kultur der Stadt Klagenfurt, der Klopeiner See ist mit rund 28 Grad Celsius im Sommer der wärmste See Europas und am Millstätter See laden Rückzugsorte zu Zweisamkeit ein. Natürlich kann man viele Seen auch mit dem Fahrrad umrunden oder auf ausgewiesenen Strecken miteinander verbinden.

Für Mountainbiker gibt es in Bad Kleinkirchheim mit 15 Kilometern Europas längsten Flow Country Trail und in Petzen einen eigenen Bikepark. Kletterer finden in Kärnten unzählige Möglichkeiten sich auszutoben, sei es beim Bouldern, in Mehrseillängen, alpinen Routen oder familienfreundlichen Klettergärten – noch dazu oft in Seenähe.
Einen guten Ausgleich zu all der Action kann Yoga bieten. In Bad Kleinkirchheim gibt es dazu einen eigenen Trail, der Besuchern die Gelegenheit geben soll, sich mit sich selbst zu verbinden. Eine Reise zu sich selbst soll auch der Marienpilgerweg ermöglichen. Auf 266 Etappen durchquert der Weg ganz Kärnten und führt zu zahlreichen Marienkirchen.

Welche Unterkünfte gibt es in Kärnten?
- Campen lässt es sich gut an einem der vielen Badeseen. Camping Brunner liegt zum Beispiel direkt am Millstätter See und bietet Entspannung sommers wie winters.
- Für Familien mit einer Schwäche für Pferde bietet der Poscharnighof vier Ferienwohnungen. In der Nähe des Wörthersees gelegen dürfen hier Kinder von vier bis 13 Jahren auf den beiden Ponys Loni und Rico reiten. Ab 32 Euro pro Person und Nacht.
- Eine große Thermen-, Sauna- und Wellnesslandschaft bietet das Hotel Pulverer in Bad Kleinkirchheim. Physiotherapeuten sorgen für ein Aktiv- und Entspannungsprogramm, es gibt geführte Wanderungen und Speisen vom eigenen Bauernhof. Ab 119 Euro pro Person und Nacht.