Oft muss es auch bei schlechtem Wetter weitergehen! Wir verraten euch, wie ihr den Profi-Meteorologen Konkurrenz machen könnt – darunter die wichtigsten Wetterthemen wie Luftdruck, Naturzeichen, Vorhersage usw.:
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Tipps zur Reiseplanung
Angenommen, man plant fürs Wochenende eine Wanderung im Nordschwarzwald, stellt aber ein paar Tage vorher beim Wetter-Check im Internet fest, dass Regen droht. Im Südschwarzwald soll es dagegen schön werden – warum also nicht einfach dem guten Wetter folgen? Viele Outdoor-Profis gehen mittlerweile so vor – vor allem im Gebirge, wo gute Wetterbedingungen auch mehr Sicherheit bedeuten.

Wetterdienste
Wer die zu erwartenden Temperaturverläufe, Niederschlagsmengen oder Windgeschwindigkeiten als Grafik dargestellt haben möchte, wird auf www.wetterzentrale.de fündig. Auch der Deutsche und der Österreichische Alpenverein (www.alpenverein.de, www.alpenverein.at) bieten auf ihren Webseiten fundierte Wettervorhersagen für die West- und Ostalpen. Wen das Wetter in der Schweiz oder in den Westalpen interessiert, kann sich auch beim Schweizer Wetterdienst (www.sma.ch) oder www.meteocentrale.ch informieren.

Timing
Je kurzfristiger eine Wettervorhersage ist, desto genauer fällt sie aus. Verlasst euch also nicht auf den Wetterbericht, den ihr Anfang der Woche fürs Wochenende eingeholt habt, sondern schaut an jedem weiteren Tag nach. So bekommt man ein Gespür für die Wetterentwicklung – und kann notfalls gegensteuern. Außerdem sollte man sich dabei nicht nur auf einen Ort konzentrieren, sondern die gesamte Region im Blick behalten.

Webcams & Co
Nahezu jede Homepage einer Wander- und Tourismusregion und viele Berghütten bieten mittlerweile Webcams an. Diese zeigen natürlich auch, wie das Wetter vor Ort gerade tatsächlich aussieht. Weiterer Pluspunkt für Touren im Gebirge: Es genügt ein Blick, um anhand der aktuellen Schneelage die Tour zu planen.

Wetterinfos
Auch auf Tour sollte man sich in puncto Wetter auf dem Laufenden halten. Doch nicht jeder hat auf Tour sein Smartphone dabei, mit dem man sich ins Internet einloggen kann – und selbst Smartphone-Besitzer können öfters mal in einem Empfangsloch stecken. Trotzdem kann man sich informieren: An vielen Berghütten, Wanderheimen oder Bergstationen hängt die aktuelle Wettervorhersage aus. Auf Mehrtagestouren können Sie auch Tageswanderer nach dem Wetter fragen, die Sie treffen – der eine oder andere hat bestimmt den aktuellen Wetterbericht zur Hand. Weitere Infoquelle: der Wetterbericht im Radio. Außerdem kann man sich die Prognosen per SMS aufs Handy schicken lassen, etwa über www.wetter.de. Auch eine telefonische Wetterauskunft ist möglich: Unter 089/14003-0 erreicht man den Deutschen Alpenverein, in der Schweiz wählt man die 162 – ein vorbildlicher Service, denn mit Hilfe der Postleitzahl des nächsten Ortes bekommt man nicht nur regionale Wetterprognosen, sondern auch ortsbezogene.





Höhenmesser
Besitzt man einen Höhenmesser, kann man ihn zur Wettervorhersage nutzen: Wenn ihr an einen Punkt kommt, dessen Höhe ihr kennt, zum Beispiel einen Wegweiser, eine Berghütte oder eine Gipfelstation, einen See oder einen Gipfel, dann solltet ihr die Gelegenheit nutzen, um eure Höhenmesser zu justieren. Denn Höhenmesser bestimmen die Höhe anhand des Luftdrucks. Stellt bei der Justage an mehreren Punkten hintereinander fest, dass der Höhenmesser kontinuierlich eine zu große Höhe anzeigt, sinkt der Luftdruck. Schlechtes Wetter ist im Anmarsch. Fallen die Höhenangaben ständig zu tief aus, darf man sich freuen: Der Luftdruck steigt, ein Zeichen für gutes Wetter.
Luftdruck
Hast Du eine Multifunktionsuhr mit Barometerfunktion? Dann lassen sich noch genauere Prognosen erstellen als mit dem Höhenmesser (siehe vorheriger Punkt) – vorausgesetzt, das Barometer zeigt nicht nur den absoluten Luftdruck an, sondern auch den Luftdruck auf Meereshöhe (reduzierter Luftdruck). Denn der reduzierte Luftdruck zeigt die Luftdruckschwankungen durch die Wetteränderungen – wenn man den Höhenmesser regelmäßig nachstellt wie im Punkt vorher beschrieben. Fällt der Luftdruck rapide, also um ein bis zwei Millibar pro Stunde, sollten vor allem im Sommer die Alarmglocken läuten: Es droht ein Gewitter.





Naturzeichen
Abend- und Morgenrot zählen zu den bekanntesten Erscheinungen. Was sie bedeuten, merkt man sich so: »Abendrot Gutwetterbot, Morgenrot Regen droht.« Besitzt der Mond nach einem schönen Tag einen Heiligenschein (Halo), gibt es oft in den nächsten 12 bis 24 Stunden Regen. Außerdem kann man den Rauch von Schornsteinen oder Lagerfeuern beobachten: Steigt er bei Windstille gerade auf, ist die Luft trocken – ein Indiz für gutes Wetter, hängt er über Kamin oder Feuerstelle, naht Schmuddelwetter. Achtet auch auf den Wind: Frischt dieser bei Sonnenschein auf und weht in Kontinentaleuropa zudem aus Süd bis Nordwest, sollte man die Regensachen griffbereit packen – aber Vorsicht: Gebirgstäler können die Windrichtung beeinflussen. Am besten beobachtet man, in welche Richtung sich die Wolken bewegen. Dabei könnt ihr den Himmel auch gleich nach Kondensstreifen von Flugzeugen absuchen: Verbreitern diese sich, anstatt sich schnell aufzulösen, so ist eine Wetterverschlechterung in Sicht.

Tierbeobachtung
Bei einem drohenden Wetterumsturz halten sich Gämsen zum Beispiel eher in den Bergwäldern auf oder ziehen sogar bis in Talnähe. Kühe sammeln sich in Senken. Bergdohlen hingegen fliegen etwa zwei Tage vor einer Wetterverschlechterung in Richtung Tal. Auch tieffliegende Schwalben bedeuten nichts Gutes: Ihr Futter (Insekten) hält sich bei hoher Luftfeuchtigkeit in Bodennähe auf – und Frösche vermehrt außerhalb des Wassers. Man bemerkt das am stärkeren Quaken.

Sturm im Anflug
Stürme sind besonders starke Winde, die bei Windgeschwindigkeiten von ca. 75-80 km/h beginnen. Dann ist damit zur rechnen, dass Äste abbrechen, Gegenstände umherfliegen und kleinere Schäden an Häusern/Dächern etc. entstehen. Es ist also ratsam, sich bei Sturm nicht in Wäldern zu bewegen, auch in den Bergen können Sturmböen gefährlich sein. Werden sie extremer, spricht man von orkanartigen Stürmen oder Orkanen (teilweise mit Windgeschwindigkeiten von über 120 km/h). Stürme entstehen meist über dem Meer, da dort weniger Reibung herrscht. Viele Stürme, die zu uns ziehen, brauen sich über der Wetterküche Europas – dem Nordatlantik – zusammen. Tropische Wirbelstürme wie Hurrikane oder Taifune entstehen nur über dem Meer und schwächen sich erst spät über dem Land ab.
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