- So schützt ihr eure Haut: Die fünf goldenen Regeln
- Hautschäden bei Höhensonne vermeiden
- Schutzbrille für Bergtouren
- Schützendes Tuch
- Mütze auf
- Sonnenschutzmittel: Wasserfeste Lotion
- Sonnenschutzmittel: Wasserfestes Spray
- Sonnenschutzmittel: Gesicht & Lippen
- Nach der Tour: After-Sun-Lotion
- Was tun bei Sonnenbrand?
- Wie verhalte ich mich bei einem Hitzschlag?
- Was hilft bei Dehydrierung?
- Weitere Tipps
Welch ein Wetter! Am Himmel tummeln sich Schönwetterwolken, die Sonne lacht, und wir wollen nur das eine: raus in die Natur. Wandern, klettern, Rad fahren – Hauptsache an die frische Luft. Was wir dabei gerne vergessen: Sonnencreme. Und was wir oft nicht wissen: woran wir den richtigen UV-Schutz für die Tour erkennen. Dazu gehört vor allem, den eigenen Hauttyp zu kennen.
So wie jeder seine unterschiedlichen Lieblingssportarten hat, so hat auch jeder einen unterschiedlichen Hauttyp. Je heller die Haut, desto kürzer ist die sogenannte Eigenschutzzeit. Also die Zeit, die man ungeschützt in der Sonne verbringen kann. Sie liegt zwischen 5 (keltischer Typ) und 45 Minuten (mediterraner Typ). Der Lichtschutzfaktor (LSF) einer Sonnencreme verlängert diese Frist.
Nach der Wahl des richtigen LSF muss die Creme auch richtig angewendet werden. Als Faustregel gilt: 30 Minuten vorher eincremen und besser einmal dick als mehrmals dünn. Dick heißt zwei Milligramm pro Quadratzentimeter oder 40 Milliliter für den ganzen Körper. Die meisten nehmen nur die Hälfte, dadurch verringert sich der Schutz aber schon um die Wurzel: aus LSF 25 wird 5. Besonders bedürftig: sonnenexponierte Stellen wie Nacken, Ohren und Schultern.
Die Stärke des benötigten Schutzes hängt auch von Wetter und Ort ab. Im Schatten verringert sich die UV-Strahlung um 50 Prozent, leichte Bewölkung hält noch 25 Prozent zurück. Schnee hingegen reflektiert fast 100 Prozent und Sand noch die Hälfte. Pro 1000 Höhenmeter steigert sich die Strahlung um weitere 15 Prozent. Auf Hochtouren und Gletschern ist mindestens LSF 50 notwendig. Den besten Schutz bietet jedoch dunkle, engmaschige Kleidung, die möglichst viel Haut bedeckt.
So schützt ihr eure Haut: Die fünf goldenen Regeln
Optimal anziehen
Keine Sonnencreme schützt so gut wie Kleidung! Lange, dunkle Hemden und Hosen aus festem Stoff blockieren einen Großteil der schädigenden UV-Strahlen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kauft Kleidung mit eingebautem Sonnenschutzfaktor – erkennbar am UPF-Etikett (Ultraviolett Protection Factor). Kopf- und Nackenbedeckung, geschlossene Schuhe und eine gute Sonnenbrille komplettieren den Schutz vor UV-Strahlung.
Pralle Sonne meiden
Wenn möglich, solltet ihr euch zwischen 11 und 15 Uhr überwiegend im Schatten aufhalten. In diesem Zeitraum scheint die Sonne am stärksten.
Die richtige Wahl treffen
Einer für alle? Das gilt nicht beim Sonnenschutz. Der sollte individuell angepasst werden. Generell gilt: Je heller die Haut und je sonnenintensiver das Reiseziel, desto höher muss der Lichtschutzfaktor (LSF) sein.
Großzügig sein
Die meisten Leute tragen die Mittel zu dünn und lückenhaft auf. Eine 150 ml Flasche sollte spätestens nach fünf Anwendungen leer sein.
Wartezeit beachten
Viele Sonnenschutzmittel benötigen mindestens 30 Minuten, bis sie in die Haut eingedrungen sind und dort ihren Schutzmechanismus aufbauen. Nur Cremes mit physikalischem Filter wirken in der Regel sofort.
Hautschäden bei Höhensonne vermeiden
Sonne auf über 3000 Meter Höhe kann auch gefährlich werden – Gletscherbrille und Faktor-50-Sonnencreme sind hier Pflicht, will man keine (Netz-) Hautschäden riskieren. Doch nicht nur bei Kaiserwetter gehören eine Sonnenbrille mit bruchsicheren Kunststoffgläsern und eine Schneebrille mit UVA- und UVB-Filter ins Gepäck. Auch bei Nebel streut die Feuchtigkeit in der Luft das Licht und erhöht die Strahlungsintensität sogar zusätzlich. Beim Kauf ist darauf zu achten, dass die Skibrille oder Sonnenbrille seitlich geschlossen ist und gut mit dem Gesichtsfeld abschließt.
Schutzbrille für Bergtouren

Die Sportstyle 312 VPX von Uvex reagiert auf zunehmende Sonnenstrahlen mit selbsttönenden Scheiben (Klasse 2–4) und ansteckbaren Streulichtblenden. Softe Nasenbügel gewährleisten einen bequemen, rutschfesten Sitz (30 g, 160 €). Weitere empfehlenswerte Sportbrillen hier:
Schützendes Tuch

Das Snap Cap Visor Flowers Stirnband mit Schirm von Chaskee, das aus atmungsaktivem, elastischem Kunstfasermaterial besteht, trocknet schnell und lässt sich auf der Rückseite passgenau verstellen. Auch ein UV-Schutz ist im Material integriert. (Preis: 29 Euro)
Mütze auf

Es gibt einige Hüte und Mützen, die zuverlässig gegen UV-Einstrahlung schützen. Kopfbedeckungen von Outdoor Research gehören ebenfalls dazu, beispielsweise der Sombriolet Sun Hat für rund 40 Euro.
Sonnenschutzmittel: Wasserfeste Lotion

Der Klassiker unter den Sonnenschutzmitteln ist die wasserfeste Sonnenmilch Garnier Ambre Solaire (hier mit Lichtschutzfaktor 30), die tatsächlich schnell einzieht, ohne zu fetten. Sie schützt gegen UVA-/UVB-Strahlen und spendet bis zu 24 Stunden lang Feuchtigkeit dank pflegender Formel mit natürlicher Shea Butter. Preis: ab 6,95 Euro.
Sonnenschutzmittel: Wasserfestes Spray

Nivea Sun schützt wie von der EU gefordert vor UVA- und UVB-Strahlen. Das wasserfeste Spray zieht rasch ein, ist sofort wirksam und hinterlässt ein angenehm trockenes Hautgefühl (LSF 30, 200 ml, 13 Euro).
Sonnenschutzmittel: Gesicht & Lippen

In der Kappe sitzt ein Lippenfettstift (LSF 30), in der Tube eine Lotion fürs Gesicht (LSF 50+): Die 20-ml-Packung Face & Lip von Care Plus passt in jede Hosentasche (13 Euro).
Nach der Tour: After-Sun-Lotion

Die After-Sun Lotion von Daylong kühlt, erfrischt und spendet der sonnengestressten Haut dank Glycerin, Dexpenthenol und Vitamin E die verloren gegangene Feuchtigkeit, 100 ml kosten rund 15 Euro.
Was tun bei Sonnenbrand?
Hat man sich in der Sonne verbrannt, sollte man diese als allererstes meiden. Der nächste Schritt danach heißt: Kühlung – etwa mit feuchten Tüchern oder unter der Dusche. Ist man durch die Sonne jedoch stark aufgeheizt oder leidet unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sollte man mit lauwarmem Wasser starten. Coolpacks können ebenfalls helfen. Allerdings sollte zwischen das Pad und die Haut immer ein Tuch gelegt werden, um Erfrierungen zu verhindern. Anschließend können spezielle Lotions auf den verbrannten Stellen helfen. Ebenfalls empfehlenswert: genügend Wasser trinken! Damit wird der Mineral- und Wasserhaushalt wiederhergestellt. Vorsicht bei Hausmitteln für Sonnenbrand: Die Verwendung von Salz, Apfelessig oder Zitrone (beispielsweise) schadet der Haut noch zusätzlich.
Wie verhalte ich mich bei einem Hitzschlag?
Einen Sonnenstich bekommt man schneller als gedacht. Anhaltende Temperaturen über 30 Grad und körperliche Überanstrengungen führen schnell zu gesundheitlichen Komplikationen. Anzeichen für einen Hitzschlag können die Erhöhung der Körpertemperatur, heiße und trockene Haut, ein beschleunigter Puls, Krämpfe und Erbrechen, Müdigkeit und Erschöpfung sowie Schwindelgefühl, Verwirrtheit und Halluzinationen sein. Dann heißt es: sofort in den Schatten und den Oberkörper hochlagern. Ist der Betroffene bei Bewusstsein, sollte man ihm Wasser oder Fruchtsaftschorle oder Tee anbieten. Bei Benommenheit hilft es zudem, die Beine hochzulegen. Feuchte Tücher zur Kühlung des Körpers, besonders im Kopf- und Nackenbereich, helfen ebenfalls. Nur Eis sollte nicht auf den Körper gegeben werden. Bei Bewusstlosigkeit umgehend die stabile Seitenlage anwenden und den Notruf absetzen.
Was hilft bei Dehydrierung?
Verliert der Körper mehr Flüssigkeit, als er aufnimmt, kommt es zur Dehydrierung im Körper und lebenswichtige Nährstoffe werden schlechter transportiert. Die beste Vorbeugung dafür ist die ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit. Als Faustformel gilt: mindestens 35 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht. Bei körperlicher Anstrengung oder Hitze kann man sogar vom Doppelten ausgehen. Auch bei älteren Menschen ist die Gefahr des "Zuwenig-Trinkens" höher. Deshalb ist es wichtig in regelmäßigen Abständen Wasser oder ungesüßten Tee zu trinken – und nicht erst dann, wenn der Durst einsetzt! Schwitzt man stark, sollte man außerdem isotonische Getränke (Saftschorle o.ä.) zu sich nehmen, um den Zucker- und Mineralstoffhaushalt aufrechtzuerhalten.
(alle Angaben ohne Gewähr)