Das solltet ihr bei Tunnelzelten beachten

Tunnelzelt aufbauen
Das solltet ihr bei Tunnelzelten beachten

Zuletzt aktualisiert am 23.08.2018
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Foto: Boris Gnielka

Die Suche nach einem geeigneten Platz zum Zelten erfordert bei Tunnelzelten etwas mehr Aufmerksamkeit als bei einem Kuppelzelt. "Die meisten Tunnelzelte besitzen nur einen Eingang, der auf die windabgewandte Seite zeigen sollte", rät Zelt-Experte Uli Benker. "Checkt vor dem Aufbau also auf jeden Fall die Windrichtung." Doch nicht nur auf den Wind muss man bei der Auswahl des Zeltplatzes ein Auge werfen. "In den meisten Tunnelzelten liegt man mit dem Kopf zum Eingang. Der sollte sich keinesfalls tiefer befinden als das Fußende des Zelts, damit man nicht mit dem Kopf nach unten schläft", erklärt der Zeltprofi. Ist die Platzwahl getroffen, geht der Aufbau flugs vonstatten (siehe Punkte 1 bis 6 in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung ganz unten).

Im Gegensatz zu Kuppelzelten stehen Tunnelzelte nicht frei und müssen zwingend abgespannt werden - und zwar gründlich, mit allen Sturmleinen. Voll verankerte Zelte trotzen selbst Sturmböen mit über 100 km/h, während sie ohne Abspannungen schon bei unter 50 km/h die weiße Fahne hissen. Auch flattert bei straffem Zelt die Außenhaut des Tunnelzeltes weniger im Wind.

Damit das Zelt sicher steht, sollte man beim Abspannen besonders darauf achten, die Heringe möglichst bis zum Anschlag im Untergrund zu verankern - am besten schräg vom Zelt wegzeigend. Andernfalls werden sie bei starkem Wind schnell aus dem Boden gezogen und das Zelt fällt um. "Auf weichem und lockerem Boden, wo die Heringe nur wenig Halt finden, sollte man sie mit schweren Steinen beschweren", rät Benker. Im Schnee und im Sand helfen extra breite und lange Schneeheringe, das Zelt sicher zu verankern. "Vergessen Sie nicht, das Zelt ab und zu nachzuspannen", empfiehlt der Experte weiter, "vor allem im Regen, wenn sich Gewebe und Sturmleinen dehnen."

Das beste Zelt nützt wenig, wenn man es bei Dunkelheit, Regen oder Sturm nicht flugs aufbauen kann. Daher sollte man das Aufstellen des Tunnelzeltes vor der Tour zu Hause üben, am besten, bis jeder Handgriff sitzt!

GESTÄNGE ZUSAMMENSETZEN

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Boris Gnielka

Stecken Sie zuerst das Gestänge zusammen. Die Segmente nicht schnappen lassen, sondern vorsichtig ineinander stecken, damit sie nicht beschädigt werden. Achten Sie darauf, dass die Segmente komplett zusammengesetzt sind.

ZELT AUSBREITEN UND FIXIEREN

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Boris Gnielka

Legen Sie das Zelt mit eingehängtem Innenzelt so aus, dass der Eingang vom Wind weg zeigt. Nun die gegenüberliegende (Luv-)Seite fixieren, dabei die längenverstellbaren Heringsschlaufen lockern, damit man später Spielraum hat.

GESTÄNGE EINFÄDELN

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Boris Gnielka

Führen Sie nun die Gestängebögen in die Kanäle des Außenzeltes ein. Bei unterschiedlich langen Bögen hilft Ihnen in der Regel eine Farbcodierung am Gestängeende und an der Öffnung des Zeltkanals bei der richtigen Zuordnung.

GESTÄNGE DURCHSCHIEBEN

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Boris Gnielka

Schieben Sie jetzt die Gestängebögen vorsichtig durch die Kanäle, damit das Material nicht reißt – am besten unter Zuhilfenahme der zweiten Hand. Darauf achten, dass die Bögen vollständig in die Gestängetaschen am Kanalende gleiten.

ZELT SPANNEN

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Boris Gnielka

Dann richten Sie das Zelt auf, indem Sie die frei- en Stangenenden in die Gestängeaufnahme (Pin, Becher oder Öse) am Zeltboden stecken. Heben Sie die noch nicht fixierte Schmalseite an, ziehen Sie das Zelt straff und verankern Sie es.

STURMLEINEN SPANNEN

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Boris Gnielka

Zum Schluss lösen Sie die Sturmleinen fast vollständig und spannen sie seitlich im 45°- Winkel zum Zelt ab. Einen eventuellen dritten, mittleren Bogen spannen Sie im rechten Winkel (90°). Alle Leinen und Schlaufen straff ziehen!