Wie man fürs Klettern und Bouldern besser trainiert, dass es nicht auf den Bizeps-Umfang und noch viel weniger aufs Gewicht ankommt - und was der Stand der Dinge im Klettertraining ist: Hier gibt's die wichtigsten Aussagen der Toptrainer Dicki Korb und Patrick Matros im Überblick.
Dicki Korb: "Topathleten zeichnet aus, dass sie auch mal einen Niederlage wegstecken können."
Patrick Matros: "Der Großteil der Leute trainiert eher so, dass sie sich chronisch überfordern. Und das meistens ohne Plan."
Patrick Matros: "Es gibt natürlich auch Leute, die haben das Negativtalent, sich häufig zu verletzen. Da muss man dann lernen, damit umzugehen. (…) Eine gewisse körperliche Härte muss man schon mitbringen, um ganz oben mitzspielen."
Patrick Matros: "Regelmäßigkeit und Progression sind die Basisprinzipien. Also schauen, dass man stetig seine Belastung im Hinblick auf Volumen oder Intensität erhöht und dass man einen Rhythmus in die Sache hinein bringt."
Patrick Matros: "Muskelwachstum oder Muskelaufbau spielt beim Klettertraining eine extrem untergeordnete Rolle.Es kommt jedenfalls nicht primär auf die Größe der Muskeln oder auf das Unterhautfettgewebe an."
Dicki Korb: "Wichtig ist die Funktionalität der Muskeln, dass die richtig arbeiten. Dass die Beweglichkeit da ist, dass die Muskeln schnell, explosiv arbeiten können. Dass sie umschalten zwischen langsam und schnell."
Patrick Matros: "In neueren Untersuchungen sind die Kontaktzeiten beim Bouldern und Leadklettern verglichen worden und man hat feststellt, dass Wettkampfklettern und Wettkampfbouldern von den anaeroben Belastungen her gar nicht so weit voneinander entfernt sind."
Patrick Matros: "Ein Kletterer, der mit zulaufenden Armen nicht umgehen kann, ist für mich wie ein Kajakfahrer, der auf einem ruhigen Fluss trainiert: Er lernt nie, seine Komfortzone zu verlassen."
Dicki Korb: "Verletzungsgeschichten sind häufig Überlastungsprobleme. Weil die Kletterer einfach die Bremse nicht reinkriegen und ständig ballern, ballern, ballern."
Dicki Korb: "Nicht nur mit dem Gummiband trainieren. Das Ausgleichstraining muss in einer ähnlichen Intensität stattfinden wie das eigentliche Training."
Patrick Matros: "Der Mensch ist zu extremen und außergewöhnlichen Leistungen imstande. (...) Aber es muss halt auch die entsprechende Karosserie da sein, um eine Knautschzone zu bilden."
Dicki Korb: "Und eben auch Pausen machen, nicht nur immer draufhalten. Die Ruhezeiten gehören einfach zum Training dazu. Das Material muss sich erholen, wenn es ständig unter Belastung ist."
Dicki Korb: "Eine beliebte Frage von mir ist, wenn ich dir das Klettern wegnehme, was bleibt denn dann noch übrig?"