Stärker werden am Campusboard: Do's & Dont's

Training am Campusboard
Stärker werden am Campusboard: Do's & Dont's

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Zuletzt aktualisiert am 24.03.2016
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Foto: Ralph Stöhr

Um fürs Klettern und Bouldern mehr Kraft aufzubauen, ist das von Wolfgang Güllich entwickelte Campusboard das ideale Werkzeug. So groß wie der potenzielle Gewinn durchs Campusboard-Training ist, ist indes leider auch das Risiko, sich zu verletzen. Deshalb gibt's hier die wichtigsten Infos für sinnvolles Training am Board.

Während das Campusboard-Training für Profi-Kletterer unabdingbar ist (siehe auch Jan Hojers inspirierendes Trainingsvideo unten), gilt für Freizeitkletterer Vorsicht. Für wen das Training am Campusboard geeignet ist und wie man damit am besten beginnt, erklären wir in unseren Do's und Dont's fürs Training am Campusboard. Für den Start gibt's ganz unten noch zwei Videos, die einige Übungen für den Einstieg ins Campustraining zeigen. Plus: ein Video von Sean McColl, das Übungen für Trainingsprofis zeigt.

Hier kommen die wichtigsten Tipps für sinnvolles Training am Campusboard und die fünf verbreitetsten Fehler, die man beim "Campusen" vermeiden sollte.

Campusboard-Training: Do's & Dont's

Do: Frisch ans Campusboard gehen

Das Campusboard erfordert viel Kraft, Kontrolle und Koordination. Wer nicht gut ausgeruht ist, bringt davon eventuell zu wenig mit und riskiert Verletzungen. Vom Klettern ermüdete Muskeln profitieren auch nicht mehr vom Trainingsreiz des Campusboards.

Dont: Nach dem Klettern am Campusboard "platt machen"

Besonders beliebt bei Kletter-Anfängern: Zwar vom Klettern schon ermüdet, aber doch noch einmal das Hangeln am Campusboard ausprobieren... testet nicht nur das Brett, sondern auch die Widerstandsfähigkeit der Gelenke und Strukturen. Wer nicht mehr frisch ist, hat am Campusboard nichts verloren: Die Verletzungsgefahr ist viel zu hoch.

Do: Aufwärmen

... und zwar gründlich. Auch wer noch nicht warm genug ist, riskiert Verletzungen. Beim Aufwärmen verfährt man von allgemein zu spezifisch, das heißt erst Herz-Kreislauf anregen, dann mit Seilspringen oder ähnlichem den Körper aktivieren, dann leicht klettern oder bouldern, und erst dann etwas mehr Gas geben. Auch am Campusboard selbst vorsichtig verfahren: Mit statischen Übungen beginnen und die Intensität langsam steigern.

Dont: zu früh anfangen

Für Kletteranfänger, Kinder und Jugendliche ist das Campusboard nicht oder nur bedingt geeignet, weil der Sehnen- und Bandapparat noch nicht an diese hohe Belastung gewöhnt ist. Bei Kindern und Jugendlichen besteht außerdem die Gefahr von Verletzungen der Epiphysen (Wachstumsfugen) mit bleibenden Schäden.

Do: Ans Campusboard gehen

Geeignet ist das Campusboard für Kletterer, die mindestens im neunten UIAA-Grad oder im siebten Fontainebleau-Grad unterwegs sind und schon einige Jahre klettern und bouldern. Auch dann sollte man sich langsam an die Belastung herantasten. Wer die genannten Schwierigkeiten noch nicht erreicht hat, kann das Campusboard mit Fußeinsatz nutzen.

Dont: Sofort alles machen, was geht

Systematisches Training beginnt mit einer Eingewöhnungsphase, bei der mit geringer Intensität und kleinem Umfang gearbeitet wird. Dann steigert man die Belastung über die Einheiten zunehmend, bevor eine Entlastungsphase folgt. Beim Campussen sollte man diese Trainingsbasics besonders beachten, um den Körper an die ungewohnte Belastung heranzuführen.

Do: Auf Signale des Körpers achten

Selbst bei anstrengendem und forderndem Training sollten wir unseren Zustand beobachten. Lieber eine Session vorzeitig beenden als eine längere Verletzungspause einlegen zu müssen.

Dont: Abwärts oder Überkreuzhangeln

Für sehr Fortgeschrittene sind diese Varianten akzeptabel, gerade abwärts Hangeln bringt mit dem exzentrischen Reiz viel. Doch kommt eine enorm hohe Belastung auf Sehnen, Bänder und Muskeln. Deshalb gilt: Vorsicht beim Runterhangeln (dynamisch ebenso wie statisch). Es gibt andere Übungen, die auch effektiv sind, aber nicht dieses Verletzungsrisiko mitbringen.

Do: Systematisch Trainieren

Die Belastungen innerhalb der Trainingseinheit sollten pyramidenartig sein: erst steigernd, dann nachlassend.

Dont: Zuviel mit Schwung arbeiten

Zwar ist etwas Dynamik am Campusboard sinnvoll, doch zuviel Schwung steigert das Verletzungsrisiko und verringert den Kraftgewinn. Während es vermutlich gerade anfangs nicht möglich ist, statisch (also ohne Schwung) am Campusboard zu trainieren, sollte man trotzdem versuchen, den Körper möglichst gerade zu halten und möglichst sanft mit den Fingern auf der nächsten Leiste zu landen.

Do: Pausenzeiten beachten

Nach einer vollen Trainingseinheit am Campusboard sollte man mindestens zwei Tage Pause machen. Die Regenerationszeit beachten heißt, dem Körper genügend Zeit zur Anpassung zu lassen. Einsteiger sollten höchstens einmal die Woche ans Campusboard gehen

Jan Hojer trainiert am Campusboard

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Training am Campusboard: 5 Fehler

Video: Einstieg ins Training am Campusboard

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Video: Übungen am Campusboard für Trainings-Anfänger

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Video: Campusboard-Übungen für Fortgeschrittene

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