Raum ist in der kleinsten Hütte! – Aber wenn du einen längeren Camping-Aufenthalt planst, solltest du bei der Wahl des Zeltes auf Komfort achten. Und den bieten auf Dauer nur Familien- und Campingzelte, während in Trekking- und Sturmzelten doch recht schnell Engegefühle aufkommen.
Worauf du beim Kauf eines Campingzeltes Wert legen solltest
3-Personenzelte und noch größere Campingzelte kosten zwar etwas mehr, bringen dafür aber auch einen äußerst geräumigeren Vorraum mit. Hier bringst du nicht nur dein komplettes Gepäck unter, sondern meist auch noch Stühle, Tisch, Kühlbox, Kocher oder Proviantkiste. Und sollte der Tag einmal nicht so freundlich starten, kannst du darin ganz entspannt frühstücken – oder am Abend mückengeschützt dein Feierabendbierchen zischen. Moskitonetztüren und -lüfter halten dabei das Klima selbst bei schwülheißem Wetter im angenehmen Bereich.
Welches Campingzelt für dich das richtige ist, hängt vor allem von den benötigten Schlafplätzen ab, aber auch davon, ob du im Vorraum aufrecht stehen willst oder nachts z.B. dein Bike unterstellen möchtest. Bist du zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs, spielen auch Packmaß und Gewicht eine Rolle. So wiegt beispielsweise das Exped Venus III DLX trotz üppigem Platzangebot keine fünf Kilo.
Ebenfalls entscheidend: die Aufbauprozedur. Ziehst du täglich von Camp zu Camp, bietet ein aufblasbares Zelt wie das Outwell Sunhill Vorteile. Und schlägst du dein Lager vorwiegend in südlichen Gefilden auf, lohnt sich vielleicht ein Zelt aus klimatisierendem Baumwollmixstoff wie das Nordisk Asgard Tipi. Wer dagegen ein geräumiges und vor allem sehr leichtes Zelt für nur 2-3 Personen sucht – egal ob Trekkingtouren oder Campingplatz – wird beim "überragend" getesteten Bach Moa 3 Lite oder dem sehr guten, wetterfesten Robens Stony Brook 3 fündig. Weitere "Großraum-Zelte" findet ihr hier in unserer Test-Bestenliste (Stand Mai 2024):
Unsere Zelt-Empfehlungen für 3 Personen und mehr

Das geräumige Tunnelzelt: Bach Moa 3 Lite
Mit dem Moa 3 Lite bietet Bach ein sehr leichtes Trekking- und Campingzelt mit geräumigem Innenbereich und großer Apsis. In lauen, trockenen Nächten lässt sich die Apsis komplett öffnen und das Außenzelt am hinteren Ende für besseren Durchzug aufrollen. Die robusten Leichtmaterialien sind sauber verarbeitet. Eines der Highlights unserer Zelt-Tests 2024.
Bach Moa 3 Lite, um 950 €, ca. 2 kg

Das 3P-Zelt für Biketouren: Exped Venus III DLX Extreme
Wer vorwiegend mit dem Rad von Camp zu Camp zieht, sollte sich das Exped Venus III ansehen. Es wiegt keine fünf Kilo, bietet aber viel Platz in den Vorräumen. Der große eignet sich sogar als Radgarage sowie als Koch- und Esszimmer bei Schlechtwetter, im Innenzelt kommen 2 bis 3 Personen unter. Mit seiner robusten Silikonnylon-Außenhaut und den dicken Alustangen übersteht der Tunnel auch Wildniseinsätze.
Exped Venus III DLX Extreme, um 1500 €, 4,9 kg

Das preiswerte 3P-Zelt: Robens Stony Brook 3
Ausgelegt für drei Personen, ist das Stony Brook 3 eher etwas für komfortorientierte Paare oder solche mit Kind oder Hund. Ihnen bietet die Sonderform ein fürstliches Raumangebot – im Innenzelt, aber auch in den äußerst geräumigen Apsiden. Deshalb geht das Gewicht von 3,4 Kilo voll in Ordnung – zumal es Starkwind, Regen und Bodennässe trotzt. Der Auf- und Abbau geht leicht von der Hand, bei Flaute reichen nur sechs Heringe.
Robens Stony Brook 3, um 500 €, ca. 3,4 kg.
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Das luftige Tipi: Nordisk Asgard 7.1 Denim
Das Asgard vom dänischen Hersteller Nordisk eignet sich für alle, die ein klassisches Tipi suchen. Dank seines dampfdurchlässigen Baumwoll- Mischgewebes bietet es ein angenehm trockenes Schlafklima. Die wirksame Imprägnierung hält Regen ab, auch Wind kann dem Tipi nichts anhaben. Im Innenraum finden drei Personen samt Gepäck Platz, einen Vorraum gibt es nicht, aber einen überdachten Eingang.
Nordisk Asgard 7.1 Denim, um 1150 €, 15,5 kg

Die Zweiraumwohnung: Tambu Agnikunda
Mit zwei Schlafkabinen sorgt das Agnikunda von Tambu für Privatsphäre – und mit dem Wohnbereich in der Mitte für Geselligkeit. Er lässt sich über zwei Eingänge betreten und damit im Sommer effektiv belüften. Moskitonetzeinsätze halten Plagegeister ab, außerdem lassen sich die Eingänge zum Schutz vor Regen oder Sonnenlicht aufstellen. Vorbildlich: Der Zeltstoff besteht aus recycelten PET-Flaschen.
Tambu Agnikunda, um 549 €, 8,5 Kilo

Das Luftschloss: Outwell Sunhill 3 / Sunhill 5 Air
Die dänische Marke Outwell steht für hochwertige Zelte mit cleveren Detaillösungen zu fairen Preisen. Da macht das Sunhill (Air) keine Ausnahme: Mit 714 Euro zählt es zu den günstigen Aufpump-Zelten, bringt aber neben einem Innenzelt für drei Personen auch eine robuste Bodenwanne für den großen, lichtdurchfluteten Vorraum mit. Klasse: Den überdachten Eingang kannst du im Regen zur besseren Ventilation offen lassen. Das Zelt gibt es auch als 5P-Variante (siehe Link unten).
Outwell Sunhill, 714-899€, 19,5-22 kg

Die Sommerresidenz: Vaude Badawi
Der Begriff Zelt ist für das Vaude Badawi der falsche Begriff. Vielmehr handelt es sich um einen transportablen Palast mit domartigem Vorraum (Höhe: 2,15 m) und zwei geräumigen, perfekt belüfteten Seitenkabinen für je zwei Personen. In Anbetracht des gigantischen Raumangebots fallen das Gewicht und Packmaß minimal aus.
Vaude Badawi, um 1000 €, 11,9 kg

Die Familienunterkunft: Tatonka Family Camp
Tatonka hat nicht nur sturmfeste Trekkingzelte im Programm, sondern auch exzellente Komfortmodelle – wie das Family Camp. Durch Einsatz hochwertiger Materialien bleiben Packmaß und Gewicht im Rahmen, sodass es selbst auf dem Rad oder im Rucksack nicht groß stört. Ein Innenzelt für drei Personen, vier Eingänge, die 1,8 Meter hohe Riesenapsis und effektive Lüfter sorgen für reichlich Wohnkomfort.
Tatonka Family Camp, 940 €, 7,4 kg

Das aufblasbare Basislager: Heimplanet Nias
Das raffiniert konstruierte Aufblaszelt Nias von Heimplanet für 4-6 Personen ist extrem schnell aufzubauen, absolut stand- und sturmfest. Mit seinem üppigen Packmaß taugt es weniger für Rucksacktouren, dafür aber als Basislager-Zelt für Kanutrips oder den Zeltplatz.
Heimplanet Nias, 1099 Euro, ca. 6,8 kg

Die gemütliche Berghütte: Salewa Alpine Hut 3
Eines der kleineren Zelte aus unserem Familienzelte-Test - zur Not kommen aber drei Bewohner unter, komfortabler geht es jedoch für zwei Personen mit kleinem Kind oder Hund zu. Die Apsis (Höhe: 1,63 m, 1,7 m²) eignet sich als Lagerplatz und Kochstelle, aber weniger als Aufenthaltsraum – trotz großer, verschließbarer Fenster und regengeschütztem Eingang, den man bei Schmuddelwetter offen lassen kann. In Bezug auf Gewicht und Packmaß landete dieses Salewa-Zelt aber in der Spitzengruppe des letzten Vergleichstests (Kauftipp 05/2023). Zudem gibt es das Zelt auch noch als größere 4-Personen-Variante.
Salewa Alpine Hut 3, 550 Euro, ca. 7,7 kg
Familienzelte mit Luftgestänge – unsere Tipps
Wichtige Zelt-Features schnell erklärt
- Apsis: Zwischen Innenzelt- und Außenzelteingang lassen viele Zelte Platz zum Abstellen des Rucksacks und der Schuhe. Gibt es statt nur einer Apsis zwei Apsiden, kann bei Wind zumindest eine geöffnet bleiben.
- Eloxierung: Die elektrolytische Oxidation verleiht Aluminiumgestängen und -heringen eine farbige, sehr glatte, harte und korrosionsbeständige Oberfläche.
- Dyneema: Eine reißfeste, leichte und farblose Polyethylenfaser aus dem Bergsport. Sie macht Sturmleinen stabiler und wird bei Ultraleichtzelten (etwa von Big Agnes oder Samaya) auch als Außenzeltstoff eingesetzt.
- Gestänge: Die Zeltstangen bestehen nur bei Billigmodellen aus schwerem Fiberglas, sonst aus Alu (selten Carbon). Je dicker die Stangen, desto stabiler steht das Zelt. Top Qualitäten liefern DAC, Easton Alloy und Yunan.
- Kondenswasser: Es entsteht durch das Temperaturgefälle zwischen Innenzelt und Außenluft und schlägt sich innen am Überzelt nieder: vor allem bei Flaute, vielen Personen im Zelt und wenig effektiven Lüftern. Besteht die Schlafkabine nur aus Mesh, tropft es bis auf die Schlafsäcke. Manche Hersteller legen einen Schwamm bei, damit man die Nässe vor dem Zeltabbau abwischen kann.
- Wassersäule: Sie gibt den maximalen Wasserdruck in Millimeter an, dem ein Gewebe standhält. Wichtig ist die Wassersäule nur bei der Bodenwanne, die mindestens 3000 mm aushalten sollte. Beim Außenzeltstoff hat die Wassersäule keine Relevanz.
Podcast: Informationen rund um den Zeltkauf
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