41 Nationalparks in Finnland
Tausende Seen, dichte Wälder, weitläufige Moore und beeindruckende Gebirge – Finnlands 41 Nationalparks sind enorm vielseitig und verteilen sich über das ganze Land: von Helsinki im Süden über die riesige Seenplatte in der Mitte und den Küsten an der Ostsee bis nach Lappland im Norden. Alle sind kostenlos und haben das ganze Jahr über geöffnet. Sie sind ein Eldorado für verschiedene Outdoor-Aktivitäten im Einklang mit der Natur: Wandern, Mountainbiken, Kajak fahren und Klettern im Sommer; Abfahrtski, Langlauf, Skitouren, Eisklettern, Schlittschuhlaufen und Schneeschuhwanderungen im Winter.
Schnee kann von Oktober bis Mai hier liegen, wobei der Sommer im Süden meist im Mai beginnt und bis September andauert. Im Norden ist es länger kalt, hier dauert der Sommer nur von Juni bis August, dann kann man auch die Mitternachtssonne erleben. Im Winter sieht man mit etwas Glück Nordlichter.
10 grandiose Nationalparks in Finnland

Im Oulanka Nationalpark kann man Rentiere zu Gesicht bekommen.
Oulanka-Nationalpark (Oulangan kansallispuisto)
Wilde Wasserfälle, tiefe Schluchten, Sümpfe, Wälder und Sandstrände: Der Oulanka Nationalpark ist einer der populärsten in Finnland. Besonders schön zeigt er sich in seiner Herbstfärbung – dann sogar ohne Mücken. Outdoor-Sportler zieht es zu mehrtägigen Kanutouren und Raftingtrips auf den Fluss Oulankajoki. Beliebt ist auch die Weitwanderung Bärenrunde/Karkunkierros Trail (80 km), bei der man auf Hütten und Zeltplätzen übernachten kann. Besonders lohnt es sich, die Stromschnellen des Flusses zu besuchen, zu denen man im Winter mit Schneeschuhen wandern kann.

Im Koli-Nationalpark genießen Outdoorer atemberaubende Fernblicke.
Koli-Nationalpark (Kolin kansallispuisto)
Sowohl Künstler als auch Naturliebhaber fühlen sich vom Nationalpark Koli angezogen. Die malerische Landschaft wurde schon auf vielen Gemälden festgehalten. Den besten Ausblick auf den Pielinen-See mit seinen vielen Inseln bietet der Ukko-Koli (347 m). Wanderer haben die Wahl zwischen 80 km an markierten Wegen und können sich an Sandstränden im See abkühlen. Sobald Schnee liegt, geht es mit Schneeschuhen oder Langlaufski über den Bergrücken und im Skigebiet Ukko-Koli die Pisten hinab.

Von der Hauptstadt Helsinki ist es nicht weit in den Nuuksio-Nationalpark.
Nuuksio-Nationalpark (Nuuksion kansallispuisto)
Entspannung, Abenteuer und Outdoorsport abseits vom Stadttrubel in Helsinki: Dafür sorgt der Nuuksio-Nationalpark mit seinen dichten Wäldern, kristallklaren Seen und faszinierenden Felsformationen. Die Region ist bergiger, als man denkt; hier befindet sich sogar ein Skigebiet, das im Sommer zum Bikepark wird. Im gesamten Park gibt es 30 km an Fahrradwegen, 22 km Reitwege und 50 km markierte Wanderpfade. Natürlich kann man auch auf den vielen Seen und Flüssen paddeln und im Winter mit Schneeschuhen herumstapfen oder am See Nuuksion Pitkäjärvi Eisklettern. Als Tagestour lohnt sich zum Beispiel der aussichtsreiche Haukankierros Trail durch die von der Eiszeit geformten Landschaft. Bei längeren Touren kann man auf den 12 kostenlosen Campingplätzen übernachten.

Der Leuchtturm von Utö ist der älteste, der in Finnland noch in Betrieb ist.
Schärenmeer-Nationalpark (Saaristomeren kansallispuisto)
2000 Inseln und eines der artenreichsten Regionen Finnlands schützt der Schärenmeer-Nationalpark im Süden des Landes: von größeren Inseln mit Wiesen und lebendigen Dörfern bis hin zu felsigen Eilanden. Das Labyrinth aus Inseln, Felsen und Buchten ist ein Paradies für Touren mit Kajak, Kanu und Segelboot. Zu Fuß und mit dem Fahrrad lassen sich die Inseln erkunden; abends kann man in Ferienhütten oder auf Zeltplätzen übernachten. Die Hauptinseln sind mit regelmäßigen Fährverbindungen das ganze Jahr erreichbar.

Das Saimaa-Seengebiet
Linnansaari-Nationalpark (Linnansaaren kansallispuisto)
Im Herzen der finnischen Seenplatte liegt der Linnansaari-Nationalpark. Nur hier im Saima-Seengebiet lebt die bedrohte Saimaa-Ringelrobbe. Sie ist das Symboltier für den Naturschutz in Finnland. Wanderungen gibt es nur auf der Hauptinsel Linnansaari, zu der regelmäßig Fähren fahren. Auf einer Tagestour kann sie leicht umrundet werden. Über wurzelige Passagen geht es zu tollen Aussichtspunkten, Holzplanken führen über einen Teich inmitten der Insel. Natürlich kann man auch über das riesige Seengebiet paddeln und die Fahrt mit Wanderungen verbinden. Im Winter werden Wasserwege auf dem gefrorenen Haukivesi-See für das Eislaufen geräumt oder man macht eine Skitour.
Lemmenjoki-Nationalpark (Lemmenjoen kansallispuisto)
Das größte Naturschutzgebiet Finnlands birgt mit die größte Wildnis Europas und ein wichtiges kulturelles Erbe. Im nördlichen Lappland zieht sich der namensgebende Fluss Lemmenjoki durch sein Tal umgeben von Kiefern, Birken, Mooren und moosbewachsenen Hainen. Noch heute lebt im Lemmenjoki-Nationalpark das indigene Volk der Samen, auf deren halbdomestizierte Rentiere man hier treffen kann. Ihre Kultur kann man zum Beispiel auf der Kaapin-Jouni-Farm kennenlernen. An der Grenze zu Norwegen gelegen, setzt der Nationalpark sich dort mit dem Anárjohka-Nationalpark fort. Einen großen Teil des Schutzgebiets dürfen Menschen nicht betreten, damit Elche, Braunbären und Steinadler ungestört bleiben. Die lappländische Wildnis, Spuren der Steinzeit und die traditionelle Lebensweise der Goldgräber kann man auch auf den 60 km ausgeschilderten Wanderwegen erkunden – oder auf Kanufahrten über die Wasserstraßen. Vom Joenkielinen (534 m) ist die Aussicht auf das Flusstal inmitten der wilden Landschaft besonders gut. Mehr als die Hälfte des Jahres ist der Nationalpark ein Paradies für Skiwanderer, die hier ihre eigene Routen finden können.

Nationalpark Süd-Konnevesi (Etelä-Konneveden kansallispuisto)
In Finnland gilt der Nationalpark Süd-Konnevesi als Reich des Fischadlers und Ort der Gegensätze: Weite auf den Seen, tiefe Wälder auf den Inseln und an Land. Mit Kanu oder Kajak ist das Insellabyrinth wohl am besten zu erkunden, dank des kristallklaren Wassers kann man sogar bis zu sechs Meter in die Tiefe blicken. Rund herum ragen Hügel und Felswände auf, es gibt aber auch Sandstrände. Nur vom Wasser sind historische Felsmalereien in Toussunlinna zu sehen. Bei Wanderungen an Land müssen oft einige Höhenmeter überwunden werden, wie auf den Kalajanvuori (220 m), der 77 Meter über dem Vuori-Kalaja-See thront und eine tolle Aussicht auf das Schutzgebiet bietet. Ihn kann man auf dem anspruchsvollen Kolmen-Vuoren-Valellus-Trail besteigen. Im Winter ist es möglich, auf den zugefrorenen Seen Ski oder Schlittschuh zu laufen.
Pyhä-Luosto-Nationalpark (Pyhä-Luoston kansallispuisto)
Schon im Jahr 1938 wurde der Nationalpark Pyhätunturi gegründet, 2005 wurde die schützenswerte Natur um den Ort Luosto angegliedert. Damit ist der Nationalpark einer der ältesten in Finnland. Die beiden Fjells Pyhätunturi und Luosto bilden eine 35 Kilometer lange Bergkette mit dem höchsten Gipfeln Noitatunturi (540 m). Eine Wanderung auf den aussichtsreichen Berg führt an der beeindruckenden Isokuru-Schlucht entlang; mit 220 Meter ist sie die tiefste in Finnland. Am Fuß der Berge wandert man durch ausgedehnte Aapamoore und 400 Jahre alte Urwälder. Im Winter öffnet das Pyhä Skigebiet und 150 km an Skiloipen werden angelegt.
Pallas-Yllästunturi-Nationalpark (Pallas-Yllästunturin kansallispuisto)
Vielleicht lockt die angeblich sauberste Luft der Welt jedes Jahr tausende Besucher in den drittgrößten Nationalpark Finnlands; vielleicht ist es das gute Netz an Wanderwegen sommers wie winters oder einfach die wilde Natur aus Wäldern, Mooren und Fjells. Jedenfalls ist der Pallas-Yllästunturi-Nationalpark in Lappland der meistbesuchte Nationalpark in Finnland und kann mit 500 km an Wanderwegen aufwarten. Beliebt ist besonders der 50 km lange Hetta-Pallas-Wanderweg über Berggipfel und durch Schluchten, zwischendurch kann man Moltebeeren pflücken und sich schmecken lassen. Auch zum Mountainbiken gibt es einfache bis schwere Trails; mit dem Kanu ist man gemütlich auf dem See Pallasjärvi unterwegs. Im Winter werden 500 km an Loipen gezogen und 100 km an Winterwegen ausgewiesen. Für Abfahrtski gibt es drei Skigebiete in der Nähe (Ylläs, Pallastunturit und Hetta Hiihtomaa).
Valkmusa-Nationalpark (Valkmusan kansallispuisto)
Im Frühling tobt das Leben im sonst ruhigen Valkmusa-Nationalpark. Hunderte Vögel brüten hier, wie Kraniche, Fischadler und Schneehühner. Zugvögel nutzen das Gebiet zur Rast und tummeln sich an den Mooren – von Torfmoor bis Aapamoor wurden hier 40 verschiedene Moorarten identifiziert. Von den Beobachtungstürmen ist das Treiben am besten zu beobachten. Doch auch, wenn nicht so viel los ist, lohnt sich ein Besuch dieser unberührten Sumpflandschaft nur 100 Kilometer östlich von Helsinki. Begleitet von Schmetterlingen wandern Familien auf zwei gemütlichen Wegen über Holzplanken, wie auf dem Valkmusa-Rundweg. Im Winter dürfen Touren-Skifahrer überall ihre Spuren ziehen.