Wandertraum in den Dolomiten
Meer aus Stein: Das Latemar-Massiv

Das Latemar-Massiv begeistert mit Türmen, Zacken und einer Ruhe, die man in den Dolomiten sonst kaum findet...

Latemar OD 12
Foto: Stefan Santifaller
In diesem Artikel:
  • Wo liegt das Latemar-Gebirge?
  • Die fünf Top-Touren im Latemar-Gebiet
  • 1. Latemar-Runde
  • 2. Bergtour auf den Zanggenberg
  • 3. Der Labyrinthsteig
  • 4. Bergwanderung zur Latemarhütte
  • 5. Wanderung zu den Lusia-Seen
  • Unterkünfte & Restaurants im Latemar
  • Meer aus Stein – unser Latemar-Reisebericht
  • Noch mehr schöne Dolomiten-Bilder hier

Wo liegt das Latemar-Gebirge?

Genau auf der Grenze zwischen den Provinzen Südtirol und Trentino ragt der kleine Gebirgsstock Latemar auf: zwischen dem Val di Fassa (Fassatal) beziehungsweise seiner Fortsetzung, dem Val di Fiemme (Fleimstal), dem Karerpass auf der Nordseite und dem Reiterjoch im Südwesten. Als höchster Berg des Latemar-Massivs gipfelt der Diamantiditurm – auch bekannt als Westliche Latemarspitze – auf 2842 Metern.

Beste Jahreszeit für Wander- und Bergtouren: Von Mitte April bis Anfang November. Ab Mitte Mai sind in der Regel auch die Wege in Höhenlagen über 2000 Meter schneefrei.

Reisetipps für die Dolomiten

Einige der schönsten Bergwanderwege im Latemar präsentieren wir euch hier:

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  • Hinkommen: Mit dem Pkw ins Val di Fiemme: die Brennerautobahn (A 22) bei Neumarkt/Auer verlassen und auf der Großen Dolomitenstraße (SS 48) nach Cavalese fahren. Wer sich stattdessen in Obereggen einquartieren möchte, verlässt bei Bozen Nord/Eggental die A 22, hält sich erst Richtung Bozen, dann Richtung Eggental und Birchabruck und folgt schließlich der Ausschilderung nach Obereggen. Zugreisende steigen in Auer, Trient oder Bozen aus. Von dort verkehren die Buslinien von SAD und Trentino Trasporti ins Fleimstal (sad.it/de,trentinotrasporti.it/de). Einige Unterkünfte bieten ihren Gästen auch einen kostenlosen Shuttle an. Auch der Fernbus ist eine Anreiseoption: in vier Stunden und ab 20 Euro von München nach Bozen, z.B. über busliniensuche.de
  • Herumkommen: Viele Ortschaften um das Latemar-Massiv lassen sich mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichen. Trentino Trasporti und SAD decken die Verbindungen Trento–Cavalese–Predazzo und Bozen–Ora–Cavalese–Predazzo ab. visitfiemme.it
  • Orientieren: Der Wanderführer »Dolomiten 4. Fassatal mit Marmolada und Rosengarten« aus dem Rother Bergverlag leistet im Latemar-Massiv gute Dienste. 14,90 Euro
  • Informieren: Touristinformationen finden sich in Cavalese, Ziano di Fiemme, Predazzo, Tesero und Obereggen. Online helfen die Websites visitfiemme.it/de, visittrentino.info/de und auch obereggen.com/de weiter.

Die fünf Top-Touren im Latemar-Gebiet

1. Latemar-Runde

Start dieser hochalpinen Zweitagestour ist der Karerpass. Von hier geht es über die kleine Latemarscharte bis zur Östlichen Latemarspitze auf steilen Pfaden ins Herz des Gebirgsmassivs. Über den Oberen Valordakessel gelangt man zum Rifugio Torre di Pisa, in dem übernachtet wird. An Tag zwei führt die Tour über die Almsiedlungen Außerleger und Mittelleger zurück zum Karerpass.

Latemar OD 12
Stefan Santifaller
Die Hütte »Torre di Pisa« (2671 m) umgibt auch im Sommer angenehme Ruhe.

2. Bergtour auf den Zanggenberg

Vom Albergo Dolomiti am Lavazèjoch (erreichbar von Deutschnofen) wandert man auf den Südwestrücken des Zanggenbergs. Der gut markierte Weg führt auf den Gipfel, der Wanderer mit einem überwältigenden Ausblick vom Fleims- über das Fassatal bis zum Alpenhauptkamm belohnt. Der Abstieg erfolgt über den Ostrücken und das Reiterjoch zurück zum Lavazèjoch.

Länge11,46 km
Dauer4:10 Std
SchwierigkeitsgradMittelschwer
Höhenunterschied706 Meter
Höhenmeter absteigend706 Meter
Tiefster Punkt1802 m ü. M.
Höchster Punkt m ü. M.
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3. Der Labyrinthsteig

Diese Wanderung eignet sich gut auch für Familien mit Kindern. Sie führt durch das Felssturzgebiet »Geplänk« oberhalb des Karersees, welches der sogenannte Labyrinthsteig erschließt. Die Tour beginnt am Karerpass und führt vorerst durch die saftigen Latemar-Wiesen. Im »Labyrinth« lenkt der rot-weiß markierte Weg durch Geröll und Felstunnel. Vom Ende dieser Mondlandschaft geht es durch Fichtenwälder zurück in Richtung Karerpass.

Länge8,82 km
Dauer2:54 Std
SchwierigkeitsgradMittelschwer
Höhenunterschied334 Meter
Höhenmeter absteigend334 Meter
Tiefster Punkt1623 m ü. M.
Höchster Punkt m ü. M.
GPS-Daten
KML-Daten

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Latemar OD 12
Stefan Santifaller
In der Nähe des Rifugio Torre di Pisa reicht die Sicht bis zu den Ötztaler Alpen.

4. Bergwanderung zur Latemarhütte

Wem die zweitägige Wanderung (Tour 1) zu schwer erscheint, kann das auch als Latemarhütte bekannte Rifugio Torre di Pisa auf diesem Weg kennenlernen: per Sessellift von Obereggen zur Bergstation, dann kommt nur wenige Minuten entfernt das erste Highlight, die Aussichtsplattform »Latemar. 360°« mit ihrem Panoramablick. Über den Erlebnisweg »Latemar.panorama« und durch die Gamsstallscharte zum Satteljoch führt die Tour zum Rifugio. Der Abstieg erfolgt über den Nordhang zurück zur Bergstation.

Länge7,89 km
Dauer3:42 Std
SchwierigkeitsgradSchwer
Höhenunterschied628 Meter
Höhenmeter absteigend638 Meter
Tiefster Punkt2098 m ü. M.
Höchster Punkt m ü. M.
GPS-Daten
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5. Wanderung zu den Lusia-Seen

Von Bellamonte bringt die Kabinenbahn Wanderer zur Bergstation La Morea. Über den Lusia-Pass weiter zur Lusia-Scharte, an der sich weite Blicke auf die Dolomiten Pala di San Martino, die türkisblauen Lusia-Seen und die Gebirgskette Lagorai eröffnen. Bergab geht es zum Biwak Redolf direkt am See und auf dem Weg 621 zur Malga Boche. Von hier auf dem bequemen Forstweg 623 zurück zur Bergstation.

Länge12,34 km
Dauer4:12 Std
SchwierigkeitsgradMittelschwer
Höhenunterschied523 Meter
Höhenmeter absteigend524 Meter
Tiefster Punkt1959 m ü. M.
Höchster Punkt m ü. M.
GPS-Daten
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Unterkünfte & Restaurants im Latemar

  • Traditionshotel: Das Drei-Sterne-Hotel Touring steht in zentraler Lage in Predazzo: eine komfortable Basis für Touren im Fleimstal. Die Preise für eine Übernachtung mit Frühstück beginnen bei 50 Euro pro Person. touringpredazzo.com/de
  • Auf 2671 Metern: Das Rifugio Torre di Pisa am Cavignon-Gipfel – die einzige Berghütte im Latemar – begeistert Besucher mit Traumlage und hervorragender Trentiner Küche. Übernachtung 28, Frühstück 8, Halbpension 53 Euro. Geöffnet von Mitte Juni bis Mitte Oktober. rifugiotorredipisa.it
  • Bed & Breakfast: Als modernes B&B verfügt die Casa de Fiemme über drei Zimmer. Alle verfügen über ein eigenes Bad und eine Terrasse. Das Frühstücksbuffet punktet mit lokalen Produkten aus dem Fleimstal. Ü/F ab 100 Euro pro DZ. casadefiemme.com
  • Tradition trifft Moderne: Seit 2016 gibt es das Restaurant Radici in der Albergo al Cervo in Tesero. Hier kommen neu interpretierte Trentiner Gerichte auf den Tisch – wie Latschenkiefer-Risotto mit Rehfleisch und Himbeeren. albergoalcervo.com/ristorante
  • Gemütlich und rustikal: Das Ristorante Miola in Predazzo ist in typischem Fleimstaler Alpenstil gebaut und besitzt eine große Sonnenterrasse. Als Spezialität des Hauses gelten Pfifferlingsknödel, zugleich stehen glutenfreie Gerichte auf der Karte. ristorantemiola.com
  • Almeinkehr: Auf der Malga Sadole (1600 m) bei Ziano di Fiemme kann man Sennereiprodukte kaufen und sich mit klassischer Trentiner Küche stärken. Tel. 0039/348/7120227.
Latemar, OD 12
Stefan Santifaller
Der kleine Talort Predazzo eignet sich gut als Basislager. Vor der Kirche Santi Filippo e Giacomo (im Hintergrund) findet zweimal im Monat ein Markt statt.

Meer aus Stein – unser Latemar-Reisebericht

»Als wäre vor uns noch nie jemand hier gewesen!« Fotograf Stefan Santifaller ist sichtlich begeistert. Wir blicken auf das Gewirr an Felszinnen um die Cima Valsorda (2287 m), einen der markantesten Gipfel in den Latemar-Dolomiten. Tatsächlich fühlt man sich hier Lichtjahre entfernt von jeglicher Zivilisation, obwohl uns von der Berghütte Rifugio Torre di Pisa (2671 m) weniger als ein Kilometer Luftlinie trennt. Mit langsamen Schritten folgen Stefan, mein Wanderkumpel Fabian und ich dem Bergführer Marco Bozzetta durch eine weglose Mondlandschaft aus Geröll und Felsbrocken. Immer wieder nehmen wir die Hände zu Hilfe, bewegen uns in dem Durcheinander aus Burgtürmchen, Felskolossen und versteinerten Zwergen mit Zipfelmützen mehr kraxelnd als wandernd voran. Jeder, der schon einmal die Große Dolomitenstraße zwischen Bozen und Cortina d’Ampezzo gefahren ist, hat die zerklüfteten Felsfluchten des Latemar, die scheinbar unbezwingbaren Steinpfeiler, aus der Ferne gesichtet. Nur wenige halten jedoch an, um sie zu Fuß zu erkunden. Die meisten Wanderer zieht es in den besser erschlossenen Rosengarten oder gleich an die Marmolada, den höchsten und einzigen vergletscherten Gebirgsstock der Dolomiten, die sich im Osten anschließt. Auch für Kletterer eignet sich der brüchige Fels kaum. Daher geht es im Latemar angenehm ruhig zu. Genau auf der Grenze zwischen den Provinzen Südtirol und Trentino ragt der kleine Gebirgsstock auf: zwischen dem Val di Fassa (Fassatal) beziehungsweise seiner Fortsetzung, dem Val di Fiemme (Fleimstal), dem Karerpass auf der Nordseite und dem Reiterjoch im Südwesten. Als höchster Berg des Massivs gipfelt der Diamantiditurm – auch bekannt als Westliche Latemarspitze – auf 2842 Metern.

Latemar Nord mit Diamantiditurm
Svíčková / Wikimedia Commons
Nördliche Latemar-Gruppe mit Diamantiditurm in der Mitte.

Eine Hütte neben dem Schiefen Turm von Pisa

»Ich zeige euch noch ein paar Extra-Highlights vom Latemar!« Mit diesen Worten hatte Marco uns dazu animiert, unseren Pfad kurz zu verlassen. Auf dem Weg, dem einzigen, der durch die Hochregion des Latemar führt, kann man das am wenigsten erschlossene Massiv der Dolomiten in zehn bis elf Stunden kennenlernen. Die sogenannte Große Latemar-Runde, die Marco jedem bergfesten Besucher empfiehlt, führt vom Karerpass südlich des Hauptkamms bis zum Rifugio Torre di Pisa. Von dort geht es nordseitig wieder zurück zum Pass. »Am besten verteilt man diese Runde auf zwei Tage und übernachtet in der Hütte«, sagt Marco. Wer sich den knapp 14 Kilometern und über 1000 Höhenmetern an Tag eins nicht gewachsen fühlt oder wie wir in den höheren Lagen um das Rifugio viel Zeit zum Fotografieren haben möchte, kürzt mit der Bergbahn von Predazzo zum Feudopass ab: So verringert man den Höhenunterschied auf 480 Meter und erreicht das Rifugio Torre di Pisa in zweieinhalb Stunden.

Ihren Namen verdankt die Hütte einer schiefen, 20 Meter hohen Zinne, die gleich hinter ihr aufragt und ein wenig an den berühmten Schiefen Turm von Pisa erinnert. Schon am frühen Nachmittag haben wir dort beim Wirt Antonio Gabrielli unser Gepäck deponiert und genießen jetzt in Ruhe unsere Erkundungsgänge in der umgebenden Gipfelwelt. Fast scheint es, als wären wir in ein Spielzimmer von Riesenkindern geraten, die ihre Bauklötze wild durcheinandergeworfen haben. Auch die Sage von den übergro.en Latemar-Puppen, die einst aus dem Himmel heruntergeschüttet wurden und dann – mal geschwisterlich aneinander gelehnt, mal ordentlich aufgereiht – versteinerten, wirkt hier gar nicht so unplausibel. »Jetzt ganz dicht zusammengehen«, fordert uns Marco auf, als wir auf einem extrem steilen Geröllfeld aufsteigen. Aufgewachsen in Predazzo am Fuß des Latemar, kennt er diese Berge wie seine Westentasche. Wenn er mit Kindern in solch schwierigem Gelände unterwegs ist, spielt er häufig ein Spiel: »Man muss sich dabei möglichst geräuschlos über das Geröll bewegen. Wer einen Stein ins Rollen bringt, hat verloren«, so die Regel. Eifrig wie Kinder bemühen wir uns, setzen vorsichtig einen Fuß vor den anderen. Tatsächlich ist eine Zeit lang nichts zu hören außer dem eigenen Atem. Doch dann kippt ein Stein unter meinem Fuß weg, rauscht mit Getöse ins Tal und setzt eine wahre Steinlawine in Bewegung. Verloren!

Wandern, wo einst Fische schwammen

Dass es im Latemar auffällig viele Schutthalden und Schotterhänge gibt, hängt mit dem hohen Kalkgehalt des Gesteins zusammen. Die Felsen hier sind im Vergleich zum benachbarten Rosengartenmassiv wenig dolomitisiert, also arm an Magnesium, und daher brüchiger. Im Trias, vor rund 250 Millionen Jahren, handelte es sich beim Latemar wie bei den gesamten Dolomiten um ein gigantisches Korallenriff im Urmeer Tethys. Das erklärt, warum sich in den Felsen noch Ammoniten und versteinerte Muscheln finden. Auch Spuren von Vulkanausbrüchen vor unvorstellbar langer Zeit zeichnen sich ab: Mit den Worten »uralte Lava« hebt Marco einen Stein auf, der deutlich dunkler ist als die umliegenden Geröllbrocken. Tatsächlich ziehen sich Adern von »Porphyr«, so der Sammelbegriff für vulkanisches Gestein, auch an vielen Stellen durch die hellen, uns umgebenden Felsen.

»Und was ist das?« Fabian zeigt auf ein Felstor, durch das man wie durch ein Fenster auf das grüne Tal Valsorda schaut. »Die Porta del Latemar«, antwortet Marco – und klettert mit geübten Griffen auf das etwa fünf Meter hohe Tor. »Ich mache euch den ›Engel‹ fürs Foto«, ruft er und geht in die Standwaage, die in Italien »angelo« heißt. Jaja, diese Bergführer… Aber dann wagen auch wir uns auf dieses Aussichtspodest, das mehr Platz bietet, als man von unten auf den ersten Blick vermutet. Der Blick aus luftiger Höhe fällt ins Tal, das von einem leichten Schleiernebel wie mit Seidentüchern bedeckt wird: wunderschön. Überall leuchten von der Nachmittagssonne beschienene Prachtmassive, als wir in Richtung Berghütte zurückgehen. Auf einer Anhöhe oberhalb des Rifugio Torre di Pisa stellt uns Marco die Stars auf der 360-Grad-Bühne vor: »Die mächtige Marmolada, die Civetta, der Pelmo, die Pala-Gruppe, Lagorai und ganz dort hinten die Ötztaler Alpen.« Am meisten beeindrucken mich aber die Blicke in die gewaltigen Felsfluchten der Latemar-Türme, die hufeisenförmig den Oberen Valsorda- Kessel umgeben. Eine Etage weiter unten liegt das idyllische Valsorda- Tal mit offenen Weideflächen und lichtem Kiefernwald.

Später, als wir vor der Hütte die Karte studieren und Marko uns für weitere Touren noch den Zanggenberg und die Lusia-Seen empfiehlt, entfachen die letzten Sonnenstrahlen des Tages eine Farborgie. »Enrosadira « nennen die Einheimischen dieses dank des leicht phosphoreszierenden Dolomit-Gesteins besonders intensive Alpenglühen. Gut, dass es nur zehn Minuten dauert – sonst würden wir vor Begeisterung wohl das Abendessen verpassen. So betreten wir gerade noch rechtzeitig das einzige Rifugio des Latemar, direkt neben dem Gipfelkreuz der Cima Cavignon (2691 m). Um diese Hütte atmet man eine Ruhe, wie sie andernorts zur Hauptsaison unvorstellbar ist.

»Wenn ich nicht wüsste, dass ihr mit Marco unterwegs seid, hätte ich mir schon Sorgen gemacht«, begrü.t uns augenzwinkernd Hüttenwirt Antonio Gabrielli, der den ganzen Sommer über mit seiner Familie in diesem Paradies lebt. Seine Frau Teresa trägt bereits das Essen auf, und die erwachsenen Kinder Mirko und Sabrina versorgen die Gäste mit Getränken. Bei Schlutzkrapfen in zerlassener Butter geht ein perfekter Tag zu Ende. »Eigentlich ist die Hüttenarbeit ja nur ein Job wie jeder andere«, sagt Mirko, aber das kauft man ihm nicht ganz ab. Sein Großvater Camillo verwirklichte hier einen Lebenstraum, errichtete die Hütte eigenhändig und eröffnete sie im Jahr 1981. Vater Antonio hat sie 2017 komplett renoviert und ihr ein zweites Stockwerk aufgesetzt – und verlängert jede Saison, bis es nicht mehr geht. Wenn dann der erste Schnee kommt, zieht er schweren Herzens ins Tal. Im Wohnzimmer tröstet ihn ein Bild des Latemar über den Winter hinweg.

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