Lage und Charakter von Dalmatien
Die Region Dalmatien erstreckt sich ab dem Nationalpark Paklenica über den gesamten Süden Kroatiens. Zu Norddalmatien gehören die Inseln Ugljan, Pašman, Dugi otok und die Kornati-Inseln. Ab Split beginnt Mitteldamatien mit den Inseln Brač, Hvar und Vis. Süddalmatien schließt die Inseln Korčula, Pelješac und Mljet mit ein. An der Grenze zu Bosnien und Herzegowina liegt das Dinarische Gebirge mit Kroatiens höchstem Berg, dem Dinara mit einer Höhe von 1831 Metern über Normalnull. Diese gewaltigen Berge im Hinterland erlebt man am besten auf dem Via Dinarica Trek, der sich in 114 Kilometern quer durch Kroatien und darüber hinaus zieht.
Dabei kommt man auch durch das Velebit-Gebirge mit dem Nationalpark Paklenica. Hier gibt es eine reiche Flora und Fauna, ungewöhnliche Karstformen und Höhlen. Die beiden Schluchten Velika und Mala Paklenica, die sich vom Meer bis zum höchsten Gipfel in das Gebirge eingegraben haben, sind die Hauptattraktionen.
Eine wunderschöne Umgebung schafft das Wasser auch im Nationalpark Krka. Der türkisgrüne Fluss Krka fließt hier auf 45 Kilometern in sieben großen Wasserfällen durch die Landschaft und treibt einige alte Mühlen an. Der Eintritt ist kostenpflichtig.
Zwei weitere Nationalparks Dalmatiens befinden sich im Mittelmeer. Das Schutzgebiet der Kornaten umfasst 89 unbesiedelte Inseln sowie das unterseeische Meeresgebiet. Es ist besonders für Segler und Taucher attraktiv. Der Zugang ist kostenpflichtig, auf die Inseln gelangt man am besten ab Murter mit einem Ausflugsboot.
Auf der Insel Mljet im Süden Dalmatiens befindet sich das gleichnamige Schutzgebiet, das rund ein Viertel der Insel umfasst, sich aber auch über das umgebende Meer und einige Inseln erstreckt. An ausgewiesenen Stellen ist Schwimmen, Tauchen und Wandern erlaubt. Die Buchten Veliko und Malo Jezero sind die Hauptsehenswürdigkeiten auf der stark bewaldeten Insel.
Die vielen Inseln Dalmatiens kann man besonders gut beim Inselhüpfen kennen lernen und natürlich gibt es noch viele weitere Outdoor-Aktivitäten, die man in Dalmatien machen kann, wie Paragliding, Ziplining und Höhlenerkundungen. In Split und Omiš sowie auf den Inseln Hvar und Brač wurden außerdem einige Klettergebiete erschlossen.
Nicht entgehen lassen sollte man sich bei einem Besuch Dalmatiens die Unseco-Weltkulturstätten: Das Verteidigungssystem von Zadar und die Festung Sv. Nikola in Šibenik, die Kathedrale des Heiligen Jakob in Šibenik, die Altstadt von Dubrovnik, die historische Stadt Trogir, der historische Komplex der Stadt Split mit dem Palast des römischen Kaisers Diokletian sowiedie Ebene von Stari Grad auf der Insel Hvar
Beste Reisezeit
An der Mittelmeerküste Dalmatiens ist das Klima mediterran mit sonnigen und trockenen Sommern. Die Gebirge im Osten schirmen die Küste vom kalten Nordwind ab. Im Juli und August können die Temperaturen so bis zu 38°C erreichen, der Durchschnitt liegt bei knapp unter 30°C. Das Meer hat dann eine gute Badetemperatur von rund 23°C. Die Winter an der Küste sind oft regnerisch und mild mit 10°C im Durchschnitt. Am Velebit können auf der Seite der Küste auch im Sommer kalte Fallwinde auftreten, die Bora. Sie kann eine Spitzengeschwindigkeit von 250 km/h erreichen und gehört damit zu den stärksten Winden der Welt. Im Winter kann die Bora auch Frost und Schneestürme bringen. An der Südadria weht im Herbst und Winter immer wieder auch ein heißer Wind aus Südosten – der Scirocco, der warme und feuchte Luft aus Nordafrika mitbringt. An der Nordadria tritt er etwas weniger häufig auf und eher im Frühjahr.
Für anstrengenden Outdoor-Sport, wie Weitwandern, Klettern oder Fahrrad fahren, eignen sich Frühling und Herbst am Besten. Dann sind die Temperaturen mild und auf den Bergen liegt (noch) nicht zu viel Schnee. Allerdings regnet es öfter als im Sommer. Im Gebirge wie dem Dinara und dem Velebit kann man auch noch im Mai auf Schneefelder treffen. Hier eignet sich der Sommer für das Bergsteigen und Klettern besser.
Wie komme ich nach Dalmatien?
Mit dem Auto fährt man die 750 Kilometer von München nach Zadar in rund 8,5 Stunden. Für Österreich und Slowenien benötigt man allerdings Vignetten. In Kroatien fallen auf der Autobahn je nach Strecke Mautgebühren an. Der Fernbus benötigt rund 12 Stunden.
Mit dem Flugzeug ist die Hauptstadt Zagreb am besten zu erreichen. Dann kann man sich ein Auto mieten oder den Bus nach Zadar nehmen. Das Netz ist ganz gut ausgebaut und die Preise günstig.
Von Italien kann man auch mit der Fähre nach Dalmatien übersetzten. Mehrmals pro Woche fahren Personen- und Autofähren von Ancona nach Zadar, von Ancona nach Split sowie von Bari nach Dubrovnik. Rund 10 Stunden dauert die Überfahrt.
Wanderungen in Dalmatien
- Schroffe Berge im Velebit
Im Süden des Velebit-Gebirges liegt der Nationalpark Paklenica. Er stellt auch das bekannteste kroatische Klettergebiet dar. Für Wanderer gibt es 150 Kilometer an gut markierten Wegen. Hauptattraktion ist die große Schlucht Velika Paklenica. Der Weg ist zu großen Teilen befestigt und recht breit, jedoch nicht immer angenehm zu laufen. In rund vier Stunden kann man bis zum Gebirgshaus am Fuße des höchsten Bergs Vaganski vrh (1757 Meter Seehöhe) wandern und wieder zurück über den gleichen Weg oder über die Bergrücken gehen.
Abenteuerlicher ist die Schlucht Mala Paklenica. Hier wandert man größtenteils direkt am und über dem Fluss entlang, muss von Block zu Block springen und bekommt vielleicht auch nasse Füße.
Außerhalb des Nationalparks ist der markante Berg Tulove Grede einen Besuch wert. Die Region ist bekannt für die hier gedrehten Winnetou-Verfilmungen. Zum Fuß des Berges gelangt man mit dem Auto über eine Schotterstraße. Auf den 1127 Meter über Seehöhe gelegenen Gipfel führt eine 2,6 Kilometer lange Wanderung inklusive einiger Kraxelei. - Auf Kroatiens höchsten Berg
Die gewaltigen Berge des Dinarischen Gebirges bei Knin fallen zwar flach ab, wirken aber nicht weniger mächtig, als die des Velebits. Die kahlen, grauen Berge schaffen eine sowohl mediterrane als auch alpine Landschaft. Wer keine Weitwanderung wie den Via Dinarica Trek angehen will, kann den kroatischen Teil des Gebirges auch auf Eintagestouren erleben sowie den mit 1831 Metern Seehöhe höchsten Berg Kroatiens, den Dinara, besteigen. Die Bergspitze wird auch Sinjal genannt, da sich ein Vermessungspfeiler dort befindet. Der Weg ist recht einfach, aber mit rund 1300 Höhenmetern dennoch recht lang. - Steile Felswände im Biokovo-Gebirge
An der Küste von Omiš liegt das Biokovo-Gebirge, ein Abschnitt des Dinarischen Küstengebirges. Ein Großteil steht als Naturpark unter Schutz. Karstformationen wie Dolinen, Grotten und Höhlen sind hier typisch. Zum Beispiel kann man die Grotte Amfora besuchen, die mit 788 Metern die vierttiefste Grotte Kroatiens ist. Aber besonders die Gegend um Makarska mit der Kombination aus Bergen und Meer ist nicht ohne Grund ein beliebter Urlaubsort. Das Kalkgebirge steigt hier steil und kahl in die Höhe. In unmittelbarer Nähe kann man hier im glasklaren Wasser baden sowie im Gebirge wandern und klettern.
Der höchste Gipfel ist mit 1762 Metern Seehöhe der Sveti Jure. Ihn kann man über eine mautpflichtige Straße oder wandernd erreichen. Von oben ergibt sich ein Ausblick bis nach Italien. - Süddalmatien entdecken
Zum Süden hin wird Kroatien immer schmaler und an einem 22 Kilometer langem Küstenstreifen von Bosnien-Herzegowina durchtrennt. Die Grenze kann man aber dank einer Brücke auf die Halbinsel Pelješac umgehen. Von Orebic gelangt man dann über eine Fähre auf die Insel Korčula. Viele Wanderungen führen hier am Meer entlang, durch Weingärten und Olivenhaine.
Von Korčula kann man weiter auf die Insel Mljet übersetzen. Hier ist besonders der gleichnamite Nationalpark mit seinen zwei Seen sehenswert.
Mit dem Schiff gelangt man von Sobra auf Mljet auch wieder auf das Festland. In Dubrovnik ist die mittelalterliche Altstadt eines der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Kroatiens. Von den umliegenden Bergen hat man den besten Blick auf die Stadt. Hoch geht es zu Fuß, mit der Gondel oder dem Auto.
