Eines der Highlights im Süden Europas ist die Insel La Gomera, die wildeste der sieben Kanareninseln. Wer sie erwandert, kommt aus dem Staunen nicht mehr raus: Ob durch den nebligen Urwald El Cedro, auf den magischen Tafelberg Fortalezza oder durch den trocken-heißen Süden – Langeweile hat auf La Gomera keine Chance. Über genügend Kondition sollte man allerdings verfügen, denn die Insel ist alles andere als topfeben: Bis zu 800 Meter tiefe Schluchten ziehen sich sternfömig vom 1487 Meter hohen Inselzentrum bis ins Meer und sorgen für ein ständiges Auf und Ab. Bademöglichkeiten an einsamen, breiten Kiesstränden oder kleinen Sandstränden entschädigen für die Strapazen.
Wandertouren auf La Gomera:
Tour 1:
Rundtour durch den einsam-schroffen Westen und über die pittoresken Ermitas Santa Clara und Guadelupe. Ausgangspunkt: Vallehermoso. 6 Std., 500 Hm.
Tour 2:
Zu Fuß vom Meer bis auf den sagenumwobenen Tafelberg Fortalezza (1243 m). Übernachtung in Chipude oder entspannt im Bus zurück nach La Calera. 9 Std., 1300 Hm. Startpunkt: La Playa im Valle Gran Rey.
Tour 3:
Den Nebelwald bei El Cedro erwandert man am besten von Hermigua aus, vorbei am größten Wasserfall der Insel. Zurück über Alto de la Atalaya mit herrlicher Aussicht aufs Hermigua-Tal. 5 Std., 950 Hm.
Tour 4:
Durch den trocken-heißen Süden von Playa de Santiago bis zur Inselhauptstadt San Sebastian führt ein Netz aus selten begangenen Wegen oberhalb der Küste. Tipp: Badestopp an der Playa del Guanche einlegen, genügend Wasser und Sonnenhut und -creme einpacken. 6 Std., 900 Hm.
Ein weiteres Traumziel für Wanderer: Madeira, die Blumeninsel im Atlantik. Sie ist ebenfalls ein heißer Tipp für einen Wanderurlaub in südlichen Gefilden – ideal für die Saisonverlängerung im Herbst oder den Frühstart in die neue Wandersaison. Steile Zacken stehen im Inselinneren – das weiche Tuffgestein erodiert zu bizarren Formen. Wer auf der Vulkaninsel einen zentralen Krater erwartet, wird aber enttäuscht, denn stattdessen werkelten viele kleine Schlote als Baumeister. Wie der Pináculo, der als markanter Felsturm noch heute über das Tal von São Vicente wacht. Eine Gebirgstour führt an ihm vorbei. Wettersicherer ist im Herbst allerdings der Süden: Levadas, alte Wasserkanäle, geben hier den Weg vor. Eine schöne Tour steigt zum größten Teil entlang der längsten Levada Madeiras, der Levada do Norte, hinab und erlaubt herrliche Aussichten auf den Atlantik.

Wandertouren auf Madeira
Tour 1:
Die Runde über den ehemaligen Vulkanschlot Pináculo führt an der Levada do Lombo do Mouro entlang, durch einen Wald aus Lorbeer und Baumheide und streift einen sprühenden Wasserfall. 3,5 Std., 300 Hm. Start-/Endpunkt: Infotafel des Wanderwegs PR 17.
Tour 2:
Das Landleben kennen lernen – ab Maroços entlang der Levada do Caniçal über einen Pflasterweg. Evtl. Abstecher auf den Boca do Risco. 4,5 Std., 120 Hm. Start: Bar Calçadinha, Maroços (per Bus zurück vom Restaurant »O Túnel«).
Tour 3:
Absolut Schwindelfreie werden auf dieser Runde über zwei Levadas glücklich: Zuerst der Levada do Moinho nach an einem Wasserfall zu einem Picknickplatz hoch über einem Fluss folgen; dann der L. Nova nach zurück. 3 Std., 100 Hm. Ausgangs-/Endpunkt: Capela do Esmeraldo in Lombada.
Tour 4:
Die längste Levada Madeiras – ab Cruz da Caldeira dorfabwärts wandern und an der Levada do Norte entlang nach Barreiras. Mit dem Bus geht es zurück. 3 Std., 360 Hm. Ausgangspunkt: Cruz da Caldeira; Endpunkt: Barreiras.
Und auch die Baleareninsel Mallorca ist bei Wanderern sehr beliebt: Vor allem im Herbst ist es auf Malorca still, einsam und noch warm genug. Knapp über 1400 Meter ragt der höchste Berg Mallorcas auf, der Puig Major. Er liegt in der Serra de Tramuntana, dem Mittelgebirge im Norden der Insel. Hier warten tiefe Schluchten, verschwiegene Wälder und felsige Gipfel. Vielleicht erkundet man dort auf ehemaligen Köhlerwegen Steineichenwälder und Olivenhaine? Sollte einen dabei einer der mitunter heftigen Herbstregen erwischen, dann bieten sich der sanftere Süden und der niederschlagsärmere Osten mit ihren einsamen Küstentouren an. Auch hier gibt es eine Menge zu entdecken.

Wandertouren auf Mallorca
Tour 1:
Der Camí des Grau, ein alter Köhlerweg, führt von Bunyola angenehm durch Wald und an den Höhlenhäusern Sa Cova entlang. Über den Penyal d’Honor (813 m) geht es zurück zum Start. 4 Std., 630 Hm. Ausgangs-/Endpunkt: Kirche in Bunyola.
Tour 2:
Zu einem alten Wachtturm mit herrlicher Aussicht führt diese Tour. Von Cala Ratjada nach Nordwesten, nach der Cala Moltò rechts auf einen Fahrweg, kurz darauf den Blick von besagtem Turm auf der Talaia de Son Jaumell genießen. Über die Cala Mesquida zurück. 3,5 Std., 300 Hm. Start-/Endpunkt: Bushaltestelle Cala Ratjada.
Tour 3:
Einfach stundenlang am Strand entlang wandern ist an der Südküste besonders schön. 2,5 Std., 10 km. Start: Leuchtturm Cap de ses Salines; Ende: Colònia de Sant Jordi.
Tour 4:
Baden und Aussicht genießen – auf der Halbinsel Alcúdia im Nordosten von der Ermita über den Mirador de Penya Roja (355 m) zur Badebucht Platja des Coll Baix. 5 Std., 900 Hm. Ausgangs-/Endpunkt der Tour ist die Ermita de la Victoria.
Welche Wanderinseln wir noch empfehlen können, seht ihr im Video: