Lage und Charakter der Tuxer Alpen
Ausblicke auf Tirols Hauptstadt Innsbruck, den Alpenhauptkamm sowie den Tuxer Kamm mit seinen Gletschern: Dafür muss man keine schwere Bergtour unternehmen. In den Tuxer Alpen laden Wanderungen über kahle Berghänge und durch stille Täler auch Familien mit Kindern zum Genießen ein. Lediglich für die Besteigung der über 2000 m hohen Gipfel ist Trittsicherheit und Kondition erforderlich, besonders auf einer Tour über die Seven Tuxer Summits.
Hoch über dem Inntal, gegenüber der Stubaier Alpen erstrecken sich die Tuxer Alpen in Tirol. Das Tuxertal mit dem namensgebenden Ort Tux und dem Tuxbach bildet eine Grenze zum Zillertal. Verbunden sind die beiden Gebirgsgruppen Tuxer Alpen und Zillertaler Alpen über das Tuxer Joch. Über diesen Gebirgspass gelangt man außerdem in das Wipptal mit seinen sonnigen Seitentälern und zahlreichen Almen.

Ob einfache Fahrwege oder schwere Bergtour - in den Tuxer Alpen ist für jeden etwas dabei.
Wie komme ich in die Tuxer Alpen?
Von München gelangt man über die Inntalautobahn A12 (mautpflichtig) oder mautfrei über Tegernsee und Achenpass nach Innsbruck. Mit dem Zug ist man sogar schneller als mit dem Auto. Der EC benötigt ab München rund 1 Stunde und 45 Minuten. Im Inntal gibt es ein dichtes Netz an Buslinien und regelmäßige Zugverbindungen (Infos beim VVT). Mit der Welcome-Card ist die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos. Über die "Silbercard" des Tourismusverbands bekommt man Ermäßigungen, zum Beispiel für die Achenseebahn.
Sommeraktivitäten in den Tuxer Alpen
Ein Highlight in den Tuxer Alpen sind die Gletscher Tuxer Ferner und Riepenkees unterhalb der Berggipfel Olperer (3476 m), Kleiner Kaserer (3093 m), Großer Kaserer (3263 m) und Gefrorene-Wand-Spitzen (3288 m und 3207 m). Außer Skifahren kann man hier im Sommer die Aussicht auf das Zillertal und die Alpen genießen und die Spannagelhöhle besuchen. Mit über zehn Kilometern Länge ist sie eines der größten Höhlensysteme der Zentralalpen.
Von Hintertux führt der Wasserfallweg am Kesselfall und Schraubenfall entlang innerhalb von 1,5 Stunden zur Sommerbergalm auf dem Sommerberg (2100 m), einer Zwischenstation der Gletscherseilbahnen. Die Tour lässt sich gut zu einem Rundweg durch das Weitental mit dem Schleierwasserfall verbinden.
Kinder erleben auf der Sommerbergalm mit der Gletscherflohsafari und der Kugelsafari Spaß und Abenteuer. Für Familien eignet sich außerdem ein Ausflug zur Bichlalm: Entweder mit der Gondel oder zu Fuß innerhalb von einer Stunde auf einem kinderwagentauglichen Weg. Bei traditionellem Essen genießen Eltern Ausblicke auf Gletscher während Kinder im Streichelzoo Schafe, Schweine und Hasen hautnah erleben. Auch die Eggalm ist ein Paradies für Kinder in den Tuxer Alpen. Auf einem großen Wasserteich gibt es Flöße, Boote und eine Slackline zum Balancieren. Hier lohnt sich eine Wanderung auf die Grüblspitze (2394 m), auf das Ramsjoch (2508 m) sowie zu den Torseen.
Eine mittelschwere Tour führt über das Torjoch von den Torseen zur Lizumer Hütte. Nach einer Übernachtung auf der Berghütte geht es auf die Geierspitze (2857 m), die einen fantastischen Ausblick auf den Junssee und die umliegenden Tuxer Alpen bietet. Wer hier den höchsten Berg der Tuxer Alpen besteigen möchte, den Lizumer Reckner (2886 m), muss sich auf Kletterei im zweiten Grat gefasst machen. Von der Lizumer Hütte gelangt man über den Wattentaler Zirbenweg nach Walchen und nach Wattens im Inntal. Das ganze Gebiet rund um Lizum und Walchen ist ein Truppenübungsplatz und zu bestimmten Zeiten gesperrt.

In den nördlichen Tuxer Alpen wandert man mit Blick auf das Inntal.
Ein beliebter Berg der Tuxer Alpen ist der Patscherkofel, der Hausberg von Innsbruck. Mit der Gondel ist er gut zu erreichen und auf dem Zirbenweg lässt sich einer der größten und ältesten Zirbenwälder Europas bestaunen. Auch ein Rundweg über die Viggarspitze (2306 m) und den Glungezer (2677 m) bietet sich an. Letzterer ist einer der Seven Tuxer Summits, der sieben schönsten Gipfel in den Tuxer Alpen. Diese besteigt man auf dem Glungzer-Geier-Weg (15,5 km), wenn man von der Glungezerhütte über den anspruchsvollen Grat bis zur Lizumer Hütte wandert. Auch der Inntaler Höhenweg (78 km) und der Traumpfad München-Venedig (550 km) verlaufen hier entlang.
Von Innsbruck zweigt das Wipptal gen Süden ab und begrenzt die Tuxer Alpen im Westen. Die vielen Almen des sonnigen Navistals erlebt man auf einer Rundtour zu Fuß oder mit dem Mountainbike. Tolle Ausblicke auf das parallel verlaufende Schmirntal bietet eine Wanderung zum Sumpfkopf (2341 m) im Padastertal. Der Weg führt an einer der größten Aushubdeponien des Brenner Basistunnels vorbei. Im hintersten Schmirntal geht es im Kluppental an urigen, kleinen Hütten vorbei. In Sankt Jodok zweigt das Valsertal vom Wipptal ab, das schon seit dem Jahr 1942 unter Naturschutz steht. Eine 2-Tages-Tour führt durch das nahezu unberührte Tal an tosenden Wasserfällen entlang zur Geraer Hütte.
Das Valsertal bietet auch einiges zum Klettern: Klettergärten mit insgesamt über 100 Routen, alpine Klassiker wie die Fußstein Nordkante, Drytooling-Areale und Eiskletter-Möglichkeiten. Das Klettergebiet Stafflacher Wand ist nur 15 Minuten von Sankt Jodok entfernt und bietet zehn Mehrseillängen-Routen, Genuss-Kletterei und den Peter-Kofler-Klettersteig (B/C). Weitere Klettermöglichkeiten gibt es in Mayrhofen im Zillertal.
Winteraktivitäten in den Tuxer Alpen
Die längste Skisaison in Österreich bietet das Skigebiet am Hintertuxer Gletscher. Über 200 Kilometer präparierte Piste, schneesichere Freeride-Routen und eine imposante Eishöhle können Wintersportler hier erleben. Das Skigebiet Hochzillertal-Hochfügen-Spieljoch bietet neben breiten Pisten und Snowparks gemütliche Hütten zum Einkehren, wie die Kirstall- oder Wedelhütte. Weitere Lifte und präparierte Pisten gibt es in Glungezer, am Patscherkofel und an den Mayrhofner Bergbahnen.

In Hochfügen gibt es auch Berghänge zum Freeriden.
Natürlich gibt es auch jede Menge Möglichkeiten für Skitouren, besonders im Schmirntal sowie im Wattental. Beliebte Pistentouren bei Innsbruck führen auf den Patscherkofel. Eine mehrtägige Skitour führt von Hochfügen über den Rastkogel (2762 m) zur Lizumer Hütte und über das Griffjoch in das Navistal.
Für gemütliche Winterwanderungen bietet die Ferienregion Tux-Finkenberg eine Auswahl an 68 km Wegen, zum Beispiel auf die Eggalm oder die Sommerbergalm. Im Gegensatz zum Sommer ist der Weg im Winter etwas anspruchsvoller. Mit Schneeschuhen kann man in zwei Tagen den Mölsberg umrunden.
Wo kann ich in den Tuxer Alpen übernachten?
- Günstig gelegen ist für viele Wanderungen der Alpencampingplatz der Familie Mark in Weer. Ein Swimmingpool lädt zum Entspannen ein und geübte Reiter können an Ausritten teilnehmen: Familie Mark züchtet Haflinger. Stellplatz mit Auto, Strom und Zelt ab 26 Euro.
- Historisches Gemäuer: Der Dolthof ist ein jahrhundertealter Bauernhof, der noch voll bewirtschaftet wird. Unter seinem Dach finden bis zu fünf Personen eine Ferienwohnung mit moderner, komfortabler Einrichtung. Alle Zimmer bieten Ausblick aufs Karwendelgebirge und das darunterliegende Inntal. Ab 82 Euro pro Nacht.
- Ganz romantisch liegt die gut ausgestattete Waldhütte auf 1469 Metern am Hochpillberg bei Schwaz: ein idealer Ort für Ruhesuchende. Am nördlichen Rand des Tiroler Zillertals bietet diese Hütte eine gute Basis für Wanderungen in den Tuxer Alpen. Ab 137 Euro pro Nacht (Platz für fünf Personen).