Stille und Einsamkeit finden Wanderer in den Alpen vor allem im Herbst und, abseits von Skipisten, im Winter. Wie groß die Freude ist, wenn sich auf einer ausgedehnten Tour im Nebel die Silhouette einer Hütte abzeichnet! Doch meist bekommt man dort weder den heißen Kakao noch den Eintopf serviert, mit dem man sich gerne stärken würde. Ausgerechnet jetzt, wenn das Wetter nicht gerade zum Picknick auf Bergwiesen einlädt, haben die meisten Hütten geschlossen.
Der Großteil der Schutzhäuser stellt im Oktober den Betrieb ein und nimmt ihn erst im Mai wieder auf. Wer im Herbst zu einer Mehrtagestour in den Alpen aufbricht, muss deswegen meist mit den Winterräumen der Hütten vorliebnehmen und Essen mitbringen. Doch es gibt auch Ausnahmen: Einige Häuser, die weder zu abgeschieden noch allzu hoch liegen, bieten außerhalb der Hauptsaison normale Unterkunft und Verpflegung an. Andere, wie das Rotwandhaus in den Bayerischen Voralpen oder das August-Schuster-Haus in den Ammergauer Alpen, schließen nur wenige Wochen. Oder öffnen, wie die Schweinfurter Hütte in den Stubaier Alpen, gezielt während einiger Wintermonate.
Gute Dienste bei der Suche nach Hütten-Öffnungszeiten leisten die Homepage des Deutschen Alpenvereins (www.dav-huettensuche.de) und der »Hüttenatlas Alpen« von Eugen E. Hüsler.
Passende Tipps für Touren in der Kälte:
Drei Hütten für jede Jahreszeit
1. Meissnerhaus
Das Meißnerhaus liegt auf einer Höhe von 1720 Meter in den Tuxer Voralpen bei Innsbruck. In seinen zwei gemütlichen Stuben mit Kachelöfen kann man sich nach Winterwanderungen und Schneeschuh- oder Skitouren wunderbar aufwärmen. Die Hütte hat 68 Schlafplätze, davon 59 in Matratzen- und neun in Zimmerlagern.
Info: www.meissnerhaus.at
2. Lenggrieser Hütte
Die Lenggrieser Hütte liegt auf 1338 Meter in den Bayerischen Voralpen. Von dort ist es nicht weit zum Seekarkreuz (1601 m): Im Sommer eine einfache Gipfeltour, im Winter als Ziel von Schneeschuhgehern beliebt. Die Lenggrieser Hütte verfügt über 50 Matratzenlagerplätze, und ihre Gäste werden mit regionalen Spezialitäten verpflegt. Dienstags hat das Haus Ruhetag.
Info: www.lenggrieser-huette.de
3. Emser Hütte
Im Bregenzerwaldgebirge, hoch über dem Rheintal, wartet diese Hütte mit 50 Schlafplätzen auf Gäste. Der Aufstieg zu dem auf 1298 Meter liegenden Schutzhaus dauert vom Bergdorf Ebnit eine Dreiviertelstunde, von der Kleinstadt Hohenems zweieinhalb Stunden. Schöne Gipfeltour im Herbst: Zur Hohen Kugel (1645 m), Gehzeit ab der Hütte etwa anderthalb Stunden.
Info: www.dav-huettensuche.de

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