Wandern und Trekking auf dem Balkan - Die schönsten Routen

Wandern und Trekking in Südosteuropa
Die schönsten Touren auf dem Balkan

Zuletzt aktualisiert am 02.03.2017
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Foto: Colourbox.de

Knapp 16 Jahre nach dem Ende des Joguslawienkrieges erwacht auf dem Balkan ein vorsichtiger Tourismus. Kroatien wird bei Entspannungs- wie Abenteuer-Urlaubern immer beliebter aber auch Länder wie Bosnien und Herzegowina, Montenegro, der Kosovo oder Albanien entdecken den Tourismus als Chance für ihre Volkswirtschaften. Das Dinarische Gebirge, das sich von Kroatien aus bis nach Albanien erstreckt, lockt mit tollen Ausblicken und wilder Natur. Dadurch, dass viele Gebiete nur schwer zugänglich sind, konnte sich die Natur dort ungehindert ausbreiten und entwickeln. Der Balkan wurde so zu einem Lebensraum für Tiere und Pflanzen, die aus vielen Regionen Europas bereits vertrieben wurden.

Die Wander- und Trekking-Routen auf dem Balkan gibt es erst wenige Jahre und wurden unter anderem mit Hilfe der GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) angelegt. Altlasten des Krieges, wie Munitionsreste und Minenfelder, haben Teile des ehemaligen Jugoslawiens unnutzbar gemacht. Um sichere Wanderwege anzulegen, brauchte es eine gewisse Zeit in der die Kampfmittelräumdienste Munition geborgen haben und Diplomatie um grenzübergreifenden Tourismus möglich zu machen.

Peaks of the Balkans – In den Bergen Albaniens, Montenegros und des Kosovo

Der Peaks of the Balkans Trail führt den Wanderer in zehn Etappen durch das Prokletje-Gebirge (Albanische Alpen). Dabei überquert er mehrfach die Grenzen Zwischen dem Kosovo, Albanien und Montenegro. Der Peaks of the Balkans Fernwanderweg ist ein Rundkurs, der offiziell in der albanischen Stadt Theth startet und endet. Es sind aber auch Einstiege bei Valbona, Plav, Vusanje und Peć möglich. Auf einer Streckenlänge von zirka 192 Kilometer geht es über Bergkämme und auf Gipfel mit bis zu 2290 Meter Höhe. Am besten lässt sich der Peaks of the Balkans zwischen Juni und Oktober erwandern.

Da die Grenzen der einzelnen Staaten auf dem Balkan noch bewacht werden, müssen Grenzübertritte bei den örtlichen Behörden angemeldet werden. Erfahrungsgemäß ist das Prozedere aber unkompliziert. Wenn man mit einem Wanderguide unterwegs ist, dann kümmert dieser sich auch in der Regel um diese bürokratischen Fragen. Manche Wanderguides werden auch von Pferden oder Eseln begleitet, die mit dem Gepäck der Touristen beladen werden.

Via Dinarica – 2000 Kilometer durch die Dinarischen Alpen

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facebook.com/peaksofthebalkan

Der Via Dinarica (Dinarische Straße) verläuft von Slowenien aus über Kroatien, Bosnien und Herzogowina, Montenegro und endet in Albanien. Dabei folgt der Fernwanderweg dem Verlauf der Adria-Küste im Westen der Balkanhalbinsel. Der Via Dinarica besteht eigentlich aus drei Wegen, die mit unterschiedlichen Farben gekennzeichnet sind.

Blue Trail
Der blaue Weg führt direkt an der Küste entlang. Sie haben also immer das Meer im Blick. In Küstennähe überquert der Via Dinarica nur kleinere Berge, weshalb sich der "Blue Trail" gut für Trekking-Anfänger eignet.

White Trail
Etwas weiter im Osten verläuft fast parallel zum blauen Pfad der weiße Pfad. Er bildet den eigentlichen Trek und führt über den Hauptkamm und somit über höchsten Gipfel der jeweiligen Länder, durch die der Via Dinarica führt. In Kroatien über den Dinara/Sinjal (1831 m), in Bosnien und Herzegowina über den Maglić (2386 m), in Montenegro über den Bobotov Kuk (2522 m) und in Albanien über den Korab (2751 m). Wer den Via Dinarica White Trail vom Anfang bis zum Ende läuft, legt rund 1260 Kilometer zurück.

Green Trail
Der grüne Weg eignet sich hervorragend für Mountainbiker, lässt sich aber auch erwandern. Auf dem Green Trail läuft man durch das etwas flachere Hinterland in dem es eher kleinere Berge und Erhebungen gibt.

Als Startpunkt eignen sich viele der Orte, die am Trek liegen. Als Flughäfen bieten sich Zadar, Sarajevo oder Podgorica an.

Sicherheit auf dem Balkan – noch immer liegen viele Landminen im Boden

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Pixabay

Auch heute noch sind die Nachwirkungen des Balkankonflikts der 1990er Jahre zu spüren. In Kroatien und Bosnien-Herzegowina liegen immer noch tausende Landminen im Boden. Gerade in Kroatien geht die Räumung gut voran und die betroffenen Gebiete sind in der Regel gut ausgeschildert, dennoch sollte man die Wege in betroffenen Gebieten nicht verlassen. Dies gilt für die Gebiete, die im Kroatischen Krieg die Frontlinie bildeten. Als Faustregel gilt, dort wo man landwirtschaftlichen Betrieb erkennen kann, dürften keine Minen mehr liegen. Auch auf nackten Felsen konnte man keine Minen verstecken. Minenverseuchte Gebiete sind meist stark und wild bewachsen. Eine hundertprozentige Garantie gibt es auch für diese Regel nicht.

Kroatien bietet unter misportal.hcr.hr detaillierte Karten an, auf denen die verminten Gebiete eingezeichnet sind. Von Bosnien und Herzegowina gibt es nur wenig Kartenmaterial, weshalb es ratsam ist, den Via Dinarica mit einem Guide zu laufen. Auch im Kosovo liegen noch immer viele Landminen und Blindgänger. Albanien und Montenegro gelten als minenfrei.

Unterkünfte auf dem Balkan

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Pixabay

An den meisten Etappen, sowohl auf dem Via Dinarica, als auch dem Peaks of the Balkans, finden sich Gaststätten oder private Unterkünfte, die Wanderern ein Bett und Verpflegung anbieten. Die Tourismusverbände in den beteiligten Staaten bauen auch das Angebot an Schutzhütten entlang des Trails immer weiter aus. Die Initiatoren zielen darauf ab, dass Wanderer am Ende jeder Tagesetappe eine Schutzhütte und jeden dritten Tag eine heiße Dusche vorfinden.

Bär, Wolf, Schakal – Wilde Tiere auf dem Balkan

Viele seltene Tiere leben in den Bergregionen des Balkans. Durch die Abgeschiedenheit und das schwer zugängliche Gelände konnten sich dort viele Arten, die in anderen Regionen Europas bereits vertrieben worden sind erhalten. So finden sich Braunbären, Wölfe, Schakale, Füchse und einige Luchse in den Dinarischen Alpen. Allein 19 gefährdete Fledermausarten fühlen sich auf dem Balkan heimisch.

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