Einfach ein paar Äste zu stapeln und ein Streichholz hinzuhalten reicht selten aus, um ein Feuer zu entfachen. "Es fängt schon mit der Wahl des richtigen Platzes an", erklärt outdoor-Experte Olaf Beck, der in Norwegen gerne seinen frisch gefangenen Fisch über offener Flamme grillt (wie das geht, erfahrt ihr in unserer Linksammlung unten). Leicht entzündliche Untergründe, etwa Gras oder Laub sowie trockene Moorböden, muss man meiden. Ideal sind stattdessen Felsen und Sand, auch Erde geht in Ordnung – wenn der saftige Bewuchs im Bereich der Feuerstelle großzügig entfernt wird. "Trockenes Gras oder verdörrtes Gebüsch gehen sofort in Flammen auf", so Beck. Sowieso gilt: Bei Waldbrandgefahr auf keinen Fall Feuer machen oder im Wald einen Grill / Kocher benutzen. Dann bleibt die Küche eben kalt!
Das richtige Brennmaterial
Sollte ein Feuer problemlos machbar sein, spielt das Brennmaterial eine entscheidende Rolle: Dass es trocken sein muss, weiß jedes Kind. Doch besitzen die verschiedenen Holzarten auch unterschiedliche Brenneigenschaften. "Nadelhölzer entwickeln anfangs viel Hitze, brennen aber schnell herunter, und es gibt kaum Glut – aber starken Funkenflug", sagt Olaf Beck. Fürs Grillen oder zum genüsslichen Sitzen am Feuer eignen sie sich somit weniger. Top ist dagegen Buchenholz, das schön flackert und eine kräftige, lang anhaltende Glut bildet. Eichenholz wiederum fängt recht schwer Feuer – es sollte immer mit anderen Sorten kombiniert werden. "Sammelt lieber erst den gesamten Brennstoff, bevor ihr mit dem Feuermachen beginnt", rät Olaf Beck.
Anschließend braucht ihr dann nur noch ein wenig Geduld, um aus den Ästen ein sogenanntes Pyramidenfeuer zu errichten. Zum Anzünden empfehlen sich Sturmstreichhölzer (Preis für 120 Stück: ca. 8 Euro, siehe Link) oder Gasfeuerzeuge, die eine einem Bunsenbrenner ähnliche windresistente Flamme bieten – beides findet man online oder im Outdoor-Fachhandel. Mit dem Feuerstahl und etwas Geschick sollte es auch bei jedem Wetter funktionieren (Tipps dazu findet ihr weiter unten).
So brennt's gut – eine Schritt für Schritt Anleitung

Brennstoffkunde
Als Erstes sammelst du das Brennmaterialund ordnest es der Größe nach: von zwei Handvoll hauchdünner Zweige (ideal:Tannen-/Fichtenholz) über finger-und armdicke Äste bis hinzu mächtigen Scheiten. Nur trockenes Holz nehmen – es bricht knackend, feuchtes ist elastischund zäh. Als Feuerstarter dient verdorrtes Gras, Laub und Moos.

Schichtarbeit
Das am schnellsten brennende Material (vertrocknetes Gras, Laub, Moos) kommt als lockeres Büschel in die Feuermitte und wird gleichmäßig mit den zartesten Ästchen gespickt. Dann die nächstdickeren Holzstücke vorsichtig rundherum und darüber schichten. Achte darauf, dass das Büschel im Zentrum sein Volumen behält.

Pyramidenbau
Stelle die Äste so zusammen, dass diese sich wie die Stangen eines Tipis über dem Mittelpunkt des Feuers kreuzen. Je länger ein Holzstück und je größer sein Durchmesser, desto weiter außen sollte es stehen. Außerdem musst du auf der windzugewandten Seite eine handbreite Öffnung lassen. Dort wird das Feuer angezündet.

Feuerstunde
Vorsichtiges Blasen hilft, damit das Feuer schnell auf Temperatur kommt und rauchfrei brennt. Zum Nachlegen empfehlen sich Scheite aus Hartholz, zum Beispiel von Eichen, Buchen oder Eschen: Diese bilden eine sehr lang anhaltende, kräftige Glut. Buchenholz gibt beim Grillen ein leckeres Raucharoma.