Muss man auf Tour einen Baum fällen, ein Floß bauen oder Feuerholz machen, gibt es zwei Möglichkeiten: Axt oder Säge. Erstere wiegt jedoch meist zuviel, verschlingt wertvollen Platz am Rucksack und beißt bei hartem Treibholz auf Granit. Eine Gestellsäge ist dagegen der ideale Sägepartner. Und sie kann ganz einfach mit wenig Material selbst gebaut werden: Das Einzige, was Sie zusätzlich mitnehmen müssen, sind zwei Gewindeschrauben, passende Muttern und ein Sägeblatt (Baumarkt). Holz für die Säge gibt es im Wald. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Bau einer Säge gibt es weiter unten auf dieser Seite.
Außerdem: Wie Sie mit herkömmlichen Mitteln – sprich Säge und Axt – einen Baum fällen ...
Schritt Nr. 1: Die zwei Sägearme

Gute Holzsägen sind in der Regel zu schwer, um sie auf Tour mitzunehmen. Wie man eine Gestellsäge unterwegs herstellt, zeigen wir hier: Als Erstes suchen Sie sich festes, elastisches Holz wie Esche oder Birke. Längen Sie die Äste auf etwa 30 Zentimeter ab, und schnitzen Sie etwas oberhalb deren Mitte jeweils eine konische Vertiefung ein. Die beiden Stöcke dienen später für die senkrechten Holme des »H«.
Schritt Nr. 2: Der Sägesteg

Der waagrechte Holm sollte aus einem möglichst gut und gerade gewachsenen Ast (der gleichen Holzart wie die Sägearme) bestehen. Seine Länge entspricht der des Sägeblatts. An beide Sägesteg-Enden schnitzen Sie mit dem Schweizer Messer einen Konus.
Schritt Nr. 3: Das Blatt fixieren

Erst schlitzen ... Diese Verbindung ist später die wichtigste! Denn je höher die Spannung auf Reepschnur und Blatt ist, desto höher sind auch die Scherkräfte auf die Schrauben. Also sorgfältig schlitzen, damit das Sägeblatt später perfekt hineinpasst.
Schritt Nr. 4: Sägeblatt festschrauben

... dann schrauben. Hoffentlich passt die Schraube zur Sägeblatt-Bohrung! Vor der Tour testen und Schrauben samt Muttern zum Transport ins Sägeblatt schrauben. Bohren Sie in jeden Sägearm ein Loch für die Schrauben, und verschrauben Sie es sorgfältig.
Schritt Nr. 5: Spannen

Zum Spannen: Schnur halbieren, am oberen Ende eines Holmes verknoten, fest anziehen und am anderen Holm verknoten. Einen ausreichend langen Ast (Rücklaufsperre!) durchfädeln und durch Drillen die Säge spannen.
Tipps zum Bäume fällen

Alles, was Sie zum Baumfällen brauchen, ist ein Fällkeil, ein Beil und eine Säge. Während zu Hause eine Motorsäge ideal ist, tut es in der Wildnis auch eine leichte Bügelsäge. Außerdem brauchen Sie viel Platz: Im Umkreis der doppelten Baumlänge sollten weder Zelt noch Tourenpartner stehen, und am besten auch keine anderen Bäume, die beim Umfallen „Ihres“ Baumes stören könnten.
Als Allererstes sägen Sie die Fallkerbe, sie bestimmt, in welche Richtung der Baum kippt. Dazu waagerecht ein Drittel des Stammdurchmessers einsägen (Fallkerbsohle). Danach sägen Sie das Fallkerbdach in einem Winkel von 45 Grad zur Fallkerbsohle. Das Dreieck entfernen.
Fällkeil schlagen

Klemmt beim Sägen das Blatt, schlagen Sie einen Keil dahinter ein, das weitet den Schnitt und befreit das Sägeblatt. Sonst schlagen Sie den Fällkeil erst am Ende ein, um den Baum zu fällen. Dabei seitlich vom fallenden Baum halten.
Fällschnitt ansetzen

Gegenüber der Fallkerbe wird der Fällschnitt angesetzt. Er sollte ungefähr ein Zehntel des Stammdurchmessers höher liegen als die Fallkerbsohle. Keinesfalls bis zur Fallkerbe heransägen!
Fallrichtung richtig einschätzen

Die Gefahrenzone beträgt die doppelte Baumlänge – in alle Richtungen. Stellen Sie sicher, dass sich in diesem Umkreis weder Menschen noch Tiere oder Ausrüstungsteile befinden. Beginnt der Baum zu kippen, zurücktreten und auf herabfallendes Totholz achten.
Falsche Richtung

Bleibt der Baum im Fallen an einem anderen Baum hängen, dann zuerst an der Oberseite eine Fällkerbe anbringen, danach gegenüber einen Fällschnitt sägen.Hierbei ist höchste Vorsicht geboten. Beim Fallen sofort zurücktreten!
Kurs belegen
Besser ist es natürlich, wenn man vorher schon Erfahrungen im Bäumefällen sammeln konnte. Wer von vorne herein auf Nummer sicher gehen will, kann sich einem Holzfällerseminar anschließen – zum Beispiel hier: Baumfäller-Kurse in Rheinland-Pfalz, Bayern etc.