Wenn man sich ein E-Bike/Pedelec kauft, ist dies eine sehr individuelle, sehr persönliche Entscheidung. Es sollte auf die eigenen Bedürfnisse und auf den individuellen Anwendungsbereich zugeschnitten sein.
Daher stellt sich immer die Frage: Was möchte ich mit meinem E-Bike eigentlich machen?
- Fahre ich mit meinem E-Bike hauptsächlich kurze Strecken in der Stadt? Zum Bäcker, Markt – generell zum Einkaufen?
- Wie viele Kilometer möchte ich mit einer Akku-Ladung fahren?
- Will ich auch längere Touren mit dem E-Bike absolvieren?
- Habe ich vor, mit dem E-Bike/Pedelec auch zu meiner Arbeitsstelle zu pendeln?
- Will ich sportlich mit meine E-Bike/Pedelec unterwegs sein?
- Wo kann ich das E-Bike abstellen? Müssen ich es in den Keller oder sogar in ein oberes Stockwerk tragen?
E-Bike-Begriffe für Einsteiger
Was alle E-Bikes vereint, sind Begriffe wie Akku, Watt und Reichweite. Was genau sich hinter diesen Begriffen verbirgt und welche Angaben man vor dem Kauf des Wunschrades besonders im Blick haben sollte:
Display
Das Display zeigt beim E-Bike nicht nur den Akku-Ladezustand und Daten wie Speed, Strecke und Uhrzeit an, sondern es übernimmt oft auch die Steuerung des Antriebs, also etwa die Stärke der Motorunterstützung. Es gibt aber auch E-Bikes ohne Display, hier musst du den Antrieb über ein Bedienfeld auf dem Rahmen steuern.
Drehmoment
Es gibt die Motorstärke an, also mit welcher Kraft (in Newtonmetern, kurz Nm) er unterstützt. Lasten-, Mountain- und SUV-Bikes haben drehmomentstarke Motoren, Leicht- und Gravel-E-Bikes schwächere. Die Spanne reicht von 30–120 Nm.
Konnektivität
Fast alle Hersteller bieten Apps an, mit denen sich Smartphone und Antrieb verbinden und steuern lassen. Sie dienen auch dazu, vorgegebene Unterstützungsstufen zu individualisieren, den Standort des Bikes zu bestimmen oder auch Software-Updates durchzuführen.
(S-)Pedelec/E-Bike
Wer E-Bike sagt, meint meist Pedelec (wir auch). Pedelecs unterstützen bis 25 km/h, Speed-Pedelecs (S-Pedelecs) bis 45. Doches gibt auch echte E-Bikes (nicht Pedelecs), sie fahren rein elektrisch, ohne Pedalen, und sollten eher E-Mofa heißen.
Reichweite
Sie zeigt an, wie weit du mit deinem Rad kommst, bevor der Antrieb seinen Dienst einstellt. Die Werte in den Produktbeschreibungen dienen nur der groben Orientierung und Vergleichbarkeit. Die tatsächliche Reichweite hängt neben der gewählten Unterstützungsstufe von der Außentemperatur, deinem Fahrstil, der Topografie, den Windverhältnissen sowie vom Fahrradgewicht samt Fahrer/Fahrerin und Gepäck ab.
Akku
Die wiederaufladbare Batterie speist den Motor. Es gibt aufgesetzte und damit abnehmbare sowie in den Rahmen integrierte Akkus – die nicht bei jedem Rad herausgenommen werden können. In diesem Fall musst du dein Bike zum Laden in der Nähe einer Steckdose parken.
Watt
Wie stark der Motor ausfällt, ist gesetzlich geregelt. So darf ein E-Bike-Motor eine durchschnittliche Leistung (über einen Zeitraum von 30 min) von 250 Watt nicht überschreiten (S-Pedelec: 4000 Watt).
Zurück zur Leseraktion Wallis 2024:
Bei der Bike-Wahl raten die Experten unseres Schwesterportals Bike-X dazu, neben der Motorleistung und Akkugröße auch das Fahrradgewicht im Blick zu haben. Bei allen drei Kriterien hat es in den letzten Jahren große Fortschritte gegeben, so manches Bike wiegt heute trotz kräftigem Motor und Akku nur 25 Kilo – und das voll ausgestattet: mit Lichtanlage, Gepäckträger & Co. Neben Leichtmodellen sind auch sogenannte SUV-Bikes stark im Kommen. Dabei handelt es sich um meist wuchtige Räder mit breitem Lenker, kräftigem Motor, leistungsstarkem Akku, hoher Zuladung und grobstolligen Reifen. Viele locken zudem mit Front- und Heckfederung, damit sorgen sie für ein besonders komfortables Dahingleiten, selbst auf Wurzelwegen. Abgesehen von den neuen SUV-Bikes, sind vor allem E-Trekkingräder und E-Mountainbikes in verschiedenen Ausführungen für ausgebiege Radtouren der richtige Partner.
Trekkingrad, Hardtail oder Fully? – Typenberatung
Welches E-Bike für das sportliche Fahren am besten passt? Die Vor- und Nachteile dreier E-Bike-Klassen im Überblick:
E-Trekkingräder: vernünftige Dauerläufer

Mehrtägige Radtouren mit viel Gepäck auf weiten Strecken sind das Spezialgebiet von Touren- und Trekking-E-Bikes.
»Langstreckentauglich«, so lassen sich Trekkingräder am besten in einem Wort beschreiben. Gefedert bieten sie guten Komfort, und die aufrechte Sitzposition ermüdet den Rücken nur wenig. Auf Straßen punkten sie mit gutem Fahrverhalten. Taschen und Equipment lassen sich am Gepäckträger leicht anbringen. Die Preise für gute Trekkingräder beginnen bei etwa 2000 Euro.
E-MTB-Hardtails: robuste Geländegänger

In leichtem Gelände fühlen sich E-Hardtails pudelwohl. Aber auch auf der Straße machen sie richtig Spaß. Sie sind echte Allrounder.
Hardtails sind ausschließlich am Vorderrad gefedert und robuste Begleiter abseits der Wege – dies ist auch bei den entsprechenden Elektro-Varianten der Fall. Auf groben Feld-, Sand- und Schotterwegen fühlen sie sich zu Hause, fahren sich aber auch gut auf der Straße. Im Vergleich zum Fully punktet das Hardtail mit weniger Gewicht und geringerem Wartungsaufwand. Für ein gutes E-Hardtail muss man mindestens 2500 Euro auf den Tisch legen.
E-MTB-Fullys: echte Komfort-Wunder

In den Bergen braucht man ein Fully. Wenn die Wege enden und es felsig wird, trumpft dieses Mountainbike ganz stark auf.
Fullys (Abk. für »Full Suspension«) sind wie Hardtails offroad zu Hause, ermöglichen aber auch Ausflüge in schweres Gelände. Der Unterschied zum Hardtail ist das gefederte Hinterrad. Damit passt sich das Bike dem Untergrund am besten an und punktet so mit mehr Komfort. Im Gelände sind (E-)Fullys am schnellsten und haben am meisten Traktion. Ab 3500 Euro geht's los.

Mittlerweile bekommt man aber für jeden Einsatzzweck ein maßgeschneidertes E-Bike: City-E-Bikes, Light-E-Bikes, E-Cargobikes, Trekking-E-Bikes, E-Mountainbikes, SUV-E-Bikes oder E-Gravelbikes. Acht E-Bikes, die sich auch für Touren eignen, haben unsere Kollegen der Zeitschrift ELEKTROBIKE getestet.
Die getesten E-Bikes im Überblick
7 Tipps für mehr Reichweite
Wie man mehr Reichweite für sein E-Bike bekommt, hier im Video:
So bleibt der E-Bike-Akku in Form
Hat man sich für das passende E-Bike entschieden, gibt es vor allem beim Akku einiges zu beachten, dass man auch lange etwas von dem Rad hat.
Nicht fremdgehen
Nutze zum Laden ausschließlich das mitgelieferte Ladegerät des Herstellers.
Gut klimatisieren
Lade nur im Trockenen und bei Temperaturen zwischen 15 und 20 °C. Starke Hitze (direkte Sonnenstrahlen) kann den Akku schädigen.
Richtig lagern
Kälte führt zu Kapazitätsverlust. Bewahre den Akku im Winter im Warmen auf und setze ihn bei unter 10 °C immer erst kurz vor der Fahrt ein. Sommerradler sollten den (zu 50–60 % geladenen) Akku bei rund 15 Grad Winterschlaf halten lassen.
Unter Aufsicht
Den Akku nie über längere Zeit unbeaufsichtigt laden (etwa über Nacht).
Lieber teilladen
Akkus (auch fürs Handy) leben länger, wenn du sie weder randvoll lädst noch ganz leerst. Am wohlsten fühlen sie sich mit einem Ladezustand zwischen 20 und 80 %.
Nicht druckreinigen
Du wäschst dein Bike mit einem Hochdruckreiniger? Keine gute Idee, das kann (auch) den Akku beschädigen.