Kribbeln im Bauch bei der Abfahrt, bäuchlings auf einem Holzschlitten mit Tempo dem weißen Tal entgegen: Das ist eine der wenigen Kindheitserinnerungen, die viele von uns noch mit ihren Großeltern teilen. Heute gehört Rodeln zu den beliebtesten Winteraktivitäten – und das ist kein Wunder. Nicht nur Kinder sausen begeistert Hügel und Berge hinunter, auch unter Erwachsenen gibt es viele Wiederholungstäter. Als Familienaktivität ist Rodeln ideal und lässt sich oft wunderbar mit einer Winterwanderung verbinden.
Weiterer Pluspunkt: Man braucht keine spezielle Ausrüstung, und Schlitten gibt es bei den meisten Bahnen im Verleih. Auch das Angebot an Rodelpisten kann sich sehen lassen. Von einer 45-minütigen Schlittenfahrt ohne Zwischenstopp, wie sie in der salzburgischen Urlaubsarena Wildkogel möglich ist, haben unsere Großeltern wohl höchstens geträumt.
Die 5 längsten Rodelbahnen der Alpen

Grindelwald (Schweiz)
Die längste Rodelbahn Europas liegt in der Schweiz: Beinahe 15 Kilometer führt sie vom Faulhorn hinunter zum Skiort Grindelwald, 1600 Höhenmeter werden überwunden. Nach der Gondelfahrt mit der Firstbahn stehen für »Schlittler« noch zweieinhalb Stunden Aufstieg an. Drei- und Viertausender wie Wetterhorn, Finsteraarhorn und der Eiger bilden eine Traumkulisse. Infos: www.grindelwald.swiss

Wildkogel (Österreich)
14 Kilometer Länge bei einem Höhenunterschied von 1300 Metern bietet die Rodelbahn in der Urlaubsarena Wildkogel im Salzburger Land. Zwischen 30 und 50 Minuten dauert die Abfahrt vom Wildkogel hinunter nach Bramberg, steil wird sie nur gegen Ende, wo die Rodler Geschwindigkeiten bis zu 50 Stundenkilometern erreichen können. Die Strecke ist bis 22 Uhr beleuchtet und damit laut Tourismus-Info die der längsten beleuchtete Rodelbahn der Welt. Infos: www.wildkogel-arena.at

Sterzing (Südtirol/Italien)
Die längste Rodelbahn Italiens liegt am Rosskopf bei Sterzing. Zehn Kilometer und 900 Höhenmeter beschneite und präparierte Rodelbahn kann man hier heruntersausen. Vond der Rosskopf-Bergstation auf 1.860 m führt der Weg durch den Wald und sogar einen Tunnel. Ein Mal wöchentlich kann man auch bei Nacht im Flutlicht bis 24 Uhr Schlitten fahren. Info: www.rosskopf.com

Stubaital (Österreich)
Im Skigebiet 11er gibt es die längsten beschneiten und beleuchteten Rodelbahnen Tirols. Zwei davon versprechen acht Kilometer Rodelspaß. Gemütlich befördert die Elferbahn Schlitten und Fahrer nach oben. Auf der Klassik-Rodelbahn fährt man durch das Pinnistal inmitten einer herrlichen Bergkulisse. Die Sportrodelbahn wird drei Mal die Woche beleuchtet, täglich frisch präpariert und beschneit. Die vielen Kurfen machen die Strecke zu einer echten Gaudi. Infos: www.stubai.at

Rottach-Egern (Deutschland)
Die längste Naturrodelbahn Deutschlands liegt am Wallberg beim Tegernsee und ist 6,5 Kilometer lang. Wer keine Lust auf zweieinhalb Stunden Wanderung durch den Wald hat, fährt mit der Wallbergbahn zum Start. Oben genießt man den Blick auf Tegernsee und Alpenhauptkamm, bevor die anspruchsvolle Fahrt mit engen Kurven und steilen Passagen beginnt. Infos: www.wallbergbahn.de
Weitere besondere Rodel-Strecken
Ramsau (Deutschland)
Hier ist der Name Programm: Auf dem Hirscheckblitz in Hochschwarzeck kann man bis zu 50 km/h schnell werden. Dann sind die 2,3 Kilometer lange und 400 Höhenmeter abfallende Rodelpiste schon in wenigen Minuten vorbei. Aber kein Problem, mit der Hirscheck Sesselbahn geht es wieder gemütlich auf 1390 m Seehöhe hoch. Wer es noch etwas sportlicher mag, kann zu Fuß auf einem extra ausgewiesenen Winterweg aufsteigen und die Strecke kostenlos genießen. Infos: https://www.hochschwarzeck.info
Saalbach-Hinterglemm (Österreich)
Als Abwechslung zum Skifahren bietet der Skicircus Saalbach-Hinterglemm-Leogang-Fieberbrunn zwei beleuchtete Rodelbahnen, die Spielbergrodelbahn in Saalbach sowie die 3,2 Kilometer lange Rodelbahn am Reiterkogel in Hinterglemm. Im Talschluss kann man auf geräumte Winterwanderwege starten oder mit Schneeschuhen durch das malerische Glemmtal wandern. Infos: saalbach.com
Preda-Bergün (Schweiz)
Zwischen Bergün und Preda erklimmt die Rätische Bahn über 400 Höhenmeter – eine der spektakulärsten Bahnstrecken der Welt. Noch mehr Kurven warten bei der Rückfahrt auf dem Schlitten über die im Winter gesperrte Albulapassstraße. Die sechs Kilometer lange Strecke dauert etwa zwanzig Minuten; wer mag, kann die halbe Nacht durchrodeln: Die Strecke ist bis 23 Uhr beleuchtet. Noch rasanter wird es auf der 4,5 km langen Strecke von Darlux nach Bergrün. Die engen Kurven und das steile Gefälle setzten etwas Können voraus. Infos: www.berguen-filisur.graubuenden.ch
Savoleyres–La Tzoumaz (Schweiz)
Nur sieben Minuten dauert die Gondelfahrt von La Tzoumaz auf den Bergkamm Savoleyres (2354 m), dann heißt es: Ab auf den Schlitten und eine der längsten Rodelbahnen der Westschweiz erleben. Eine ganz besondere Stimmung erleben Winterfans im Februar beim Rodelfest. Musik sorgt für gute Laune und in der Bar Les Etablons kann man sich nach dem Schlitteln aufwärmen. Infos: www.latzoumaz.ch
Val Thorens (Frankreich)
In Frankreich schlittelt man auf der höchstgelegenen Rodelbahn der Alpen. Am Berg Aiguille de Péclet startet man auf über 3000 m Seehöhe im Skigebiet von Val Thorens. Rasant geht es auf der Cosmojet-Rodelbahn sechs Kilometer und 700 hm ins Tal hinab. Schon Kinder ab fünf Jahren dürfen den Fahrspaß erleben. Infos: www.valthorens.com